Arnsberg/Sundern. Sparkasse Arnsberg-Sundern blickt trotz Krisen in der Welt auf „zufriedenstellendes Geschäftsjahr“

Ein neu zusammengesetzter Vorsprung in herausfordernden Zeiten: Nach einem Jahr mit Krieg in Europa, Inflation, Zinssprüngen und steigenden Energiepreisen schauen die Vorstände Nicole La Noutelle und Jürgen Schwanitz (Vorstandsvorsitzender) von der Sparkasse Arnsberg-Sundern doch auf „ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr“ zurück. Zunehmende Kundenkredite, Kundeneinlagen und Wertpapierumsätze sowie eine Bilanzsumme von 1,574 Milliarden stimmen die Führungsetage optimistisch.

Das isr die Neue: Sparkassenvorständin Nicole La Noutelle>>>

Das aktuell dominierende Thema ist die Zinssituation. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank ist gerade auf 4 Prozent erhöht worden. Bereits im Jahr 2022 wurden die Zinsen um 3 Prozentpunkte angehoben. „So ein Anstieg ist in seiner Dynamik historisch“, sagt Jürgen Schwanitz. Und das macht auch etwas mit den Kunden. „Die sind verunsichert“, weiß Nicole La Noutelle. Seit Beginn des zweiten Halbjahres 2022 habe sich die Nachfrage nach privatem Bauen und gewerblichen Investitionen stärker abgeschwächt. „Viele Projekte wurden zurückgestellt“, so La Noutelle. Der Wunsch nach dem Eigenheim bleibe aber bei den Menschen ein Thema. Die neue Vorständin hofft darauf, „dass es Beruhigung auf dem Zinsmarkt gibt“.

Die besondere Zeugnisübergabe des Laurentianums>>>

Auf der anderen Seite wandelt sich dadurch auch das Verhalten der Anleger. Kundeneinlagen werden wieder attraktiver. „Es gibt auch wieder Zinsangebote im Einlagenbereich“, so Nicole La Noutelle. Auch das Bausparen wird wieder stärker nachgefragt, so stieg der Wert der abgeschlossenen LBS-Verträge von 30 auf 40 Millionen Euro.

Die Bilanzen>>>

Die Sparkasse Arnsberg/Sundern will sich mit neuem Vorstand zukunftsfähig aufstellen. „Und dabei das bleiben, was Sparkasse ausmacht“, sagt Nicole La Noutelle, „wir wollen erlebbar sein“. Kundennähe, Kompetenz und Partnerschaft seien die Schlagworte. Das Vorstandsduo arbeitet nun seit April zusammen. „Wir bringen beide Erfahrungen aus vielen unterschiedlichen Regionen, Sparkassen und Bereichen mit“, betonen Jürgen Schwanitz (53) und Nicole La Noutelle (49). Gemeinsam sollen auch strategische Themen wie Nachhaltigkeit, Sicherheit der Filialen und Personal weiterentwickelt werden.

Weitere Zahlen zur Sparkasse Arnsberg-Sundern>>>

Aktuell hat die Sparkasse Arnsberg-Sundern 195 Mitarbeitende (im Vorjahr 197) - darunter sieben Auszubildende. Ab 2024 sollen jährlich wieder sechs Ausbildungsplätze besetzt werden. Es werde künftig darum gehen, sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen, der Zufriedenheit, Gesundheitsvorsorge und Entwicklungspotenziale bietet (Ausbildung, Studium, Quereinsteiger). Jürgen Schwanitz spricht vom „Personal der Zukunft“.

Darauf dass dieses lokal vernetzt ist und sich auch in Vereinen ehrenamtlich engagiert, ist der Vorstand stolz. Das passe zu 660.000 Euro, die das Geldinstitut im vergangenen Jahr an Spenden und Sponsoring an Vereine, Initiativen und Projekte, „die einen positiven Einfluss auf das Gemeinwohl haben“, ausgeschüttet habe. Nicole La Noutelle bezeichnet das als „nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Gemeinschaft“. Hinzu kämen 2,5 Millionen Euro Gewerbesteuer an die Trägerkommunen Arnsberg und Sundern. Wie zuletzt seit 2020 auch gab es in 2022 keine Ausschüttung an die kommunalen Haushalte. „Im Sinne der Eigenkapitalstärkung“, so Jürgen Schwanitz.

Einen Fusionsdruck sieht die Sparkasse Arnsberg-Sundern aktuell nicht. „Wir sind von der Basis her gesund aufgestellt“, sagt Schwanitz, „sollte sich in Zukunft eine Möglichkeit ergeben, schauen wir uns diese genau an und sind für Gespräche offen“.

Viel investiert hat die Sparkasse Arnsberg-Sundern in die Sicherheit seiner SB-Stellen mit Blick auf die zuletzt gehäuften Geldautomatensprengungen im Sauerland. Summen bis 400.000 habe die Sparkasse für die Sicherung der Geldautomaten ausgegeben - von Nebeltechnik bis zu sprengfesten SB-Pavillons. Fest steht auch: „Wir kombinieren die Geldautomaten nicht mehr mit einer Wohnbebauung“, so Jürgen Schwanitz. Die Sparkassen und die Volksbanken kooperieren hier und erarbeiteten gemeinsam mit der Polizei ein Sicherheitskonzept.