Arnsberg. Nachhaltigkeitsmanager Sebastian Witte von der Stadt Arnsberg zum „Schlabberkappes“.

Das Festival „Schlabberkappes“ ist auf dem besten Weg zu einer Marke der Stadt Arnsberg zu werden. Auf dem Gelände des alten Friedhofs und rund um die St. Petri-Kirche Hüsten gibt es am Samstag von 11 bis 17 Uhr Workshops, Vorträge, Mitmachaktionen, Essen und Getränke, aber auch Musik, Kultur und Unterhaltung rund um das Thema Nachhaltigkeit. Seine Premiere feierte das Fest im Jahr 2018. Mit dem Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbeauftragten Sebastian Witte von der Stadt Arnsberg sprach diese Zeitung über Hintergründe, Ziele und Ideen.

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Wozu braucht es ein Format wie den Schlabberkappes?

Sebastian Witte: Wir wollen die Akteure, die an den Zielen unserer Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten, auf einem Platz versammeln. Unser Markt der Möglichkeiten ist auch eine Art Leistungsschau von Anbietern, Initiativen und Vereinen. Viele wissen ja gar nicht, dass auch sie zur Nachhaltigkeit beitragen. Es geht ja längst nicht nur um Umweltaspekte. So sind auch viele soziale Bereiche auf dem Schlabberkappes vertreten. Vor allem wollen wir aber auch zeigen, dass Nachhaltigkeit nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern Spaß machen kann.

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Wie wichtig ist so eine Art der Annäherung an das Thema Nachhaltigkeit?

Es ist meines Erachtens nach die wichtigste Form, um die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und ihnen zu zeigen, was Nachhaltigkeit ganz konkret bedeutet. Es geht darum, die positiven Botschaften herüberzubringen. Wir zeigen die Aspekte der gesellschaftlichen Transformation, machen das aber nicht missionarisch.

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Wie weit ist das Thema Nachhaltigkeit in Arnsberg denn in der Breite angekommen?

Klimaneutralität hat inzwischen politisch viel mehr Gewicht bekommen. Wir machen viele Fortschritte, gründen Netzwerke und tauschen uns aus. Manche sehen zwar mehr die Krisen auf dieser Welt, doch wollen wir durch Nachhaltigkeit ja gerade die Antworten auf diese Krisen geben. Auch dazu trägt der Schlabberkappes bei. Die Inhalte wollen wir mit dem Fest natürlich nicht verwässern.

Spüren Sie regelmäßig Impulse nach einem Schlabberkappes?

Ja. Es kommen immer neue Akteure hinzu. Es finden immer mehr heraus, dass auch sie zu unseren Zielen beitragen oder beitragen können. Der Schlabberkappes löst immer etwas aus.

Wie definieren sie konkret den Begriff Nachhaltigkeit?

Wie blicken immer auf eine Dreidimensionalität aus Ökologie, Wirtschaft und Soziales. In diesem Zieldreieck bewegen wir uns. Dazu gehört auch noch eine Kultur der Beteiligung.

Wer ein Nachhaltigkeitsfestival ausrichtet hängt die Messlatte hoch. Wie garantieren sie beim Programm des Schlabberkappes die Nachhaltigkeit?

Die Messlatte ist, dass die ausstellenden Teilnehmer am Schlabberkappes mindestens zwei der drei Dimensionen der Nachhaltigkeitsstrategie erfüllen müssen. Bei der ganzen Organisation muss man dann auch hier einem Anbieter nicht erklären, warum keine Plastikgabeln auf dem Fest erwünscht sind. Wir haben tatsächlich auch ein auffällig geringes Müllaufkommen.

Zuletzt liefen bei der Stadt auch Bemühungen zur Gründung einer Hochschule für Nachhaltigkeit. Ist diese Idee noch aktuell?

Ja, das ist sie. Beim Schlabberkappes spielt das Hochschulthema aber keine Rolle. Wir sind aber weiter an dem Thema dran.