Neheim. In der Nacht von Freitag auf Samstag sprengten bisher unbekannte Täter den Geldautomaten der Deutschen Bank in Neheim. Polizei sucht Hinweise.

Erneut hat es eine Automatensprengung in Arnsberg gegeben. Unbekannte Täter schlugen in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Neheimer Innenstadt zu. Der Automat der Deutschen Bank wurde gegen 3.40 Uhr gesprengt. Durch den lauten Knall wurden nach Angaben der Polizei Anwohner geweckt, die daraufhin die Polizei verständigten. Bei der Sprengung entstand kein Gebäudeschaden, Personen waren nicht gefährdet. Die Täter flüchteten in einem schwarzen Pkw über die Burgstraße in unbekannte Richtung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Untersuchung sicherten den Tatort und untersuchten die Spuren.

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„Die Ergebnisse werden jetzt entsprechend ausgewertet“, so Dirk Schlüter, Leitstelle der Kreispolizeibehörde HSK am Samstagvormittag. Ob und gegebenenfalls wie viel Geld die Täter erbeuten konnten, ist bislang unklar. „Ich weiß bisher nur, dass die Lage stabil ist und das zuständige Team vor Ort gute Arbeit leistet“, so Ilja Keller, Filialdirektor der Deutschen Bank in Arnsberg. Er selbst habe nicht vor Ort erscheinen müssen. Eine Überprüfung der Schadenslage und der eventuell erbeuteten Geldmenge finde nach den Feiertagen statt.

Kein Einzelfall in Arnsberg und Sundern

Im Jahr 2022 gab es im Hochsauerlandkreis vier Geldautomaten-Angriffe. Und ein Blick in die Kriminalstatistik 2021 zeigt, dass in insgesamt drei Fällen unbekannte Täter die Geldautomaten in Serviceräumen von Banken und Sparkassen aufbrachen, um so an Bargeld zu gelangen.

Im Oktober 2021 erbeuteten zwei Männer, die im Mai 2022 festgenommen wurden, 90.000 Euro bei einer Geldautomatensprengung der Sparkasse Arnsberg-Sundern in der SB-Filiale auf Bergheim.

Aufgrund der Spurensicherung mussten die Marktstände am Samstagmorgen teilweise in die Hauptstraße verlegt werden. Vereinzelte Marktbeschicker haben sogar vorgezogen, gar nicht erst ihre Stände aufzubauen.

Sprengungen in Arnsberg und Sundern nichts Neues

Es ist nicht das erste Mal, dass die Deutsche Bank auf der Hauptstraße in Neheim einer Automatensprengungen zum Opfer fiel. Erst vor knapp zwei Jahren sprengten zwei unbekannte Männer die Automaten im Vorraum der Bankfiliale. Die Täter entkamen damals innerhalb einer polizeilichen Verfolgungsjagd.

Auch die Sparkasse und die Volksbank waren in den vergangenen Jahren von Automatensprengungen betroffen. Nachdem im April 2022 die gemeinsame Kombi-Filiale (Sparkasse/Volksbank) in Voßwinkel mit zwei Sprengsätzen gesprengt wurden, schloss die Sparkasse Arnsberg-Sundern aus Sicherheitsgründen ihre SB-Filialen in Herdringen, Bruchhausen und Langscheid.

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Das Phänomen der Automatensprengungen ist in Nordrhein-Westfalen bereits seit 2015 bekannt. Und seit dem Jahr 2018 ist auch das Sauerland betroffen. Daher haben sich die Sparkassen und Volksbanken im Sauerland ein Kooperationsnetzwerk gegründet (wir berichteten), wo Erfahrungen ausgetauscht und ein Maßnahmenpaket verschiedener Sicherheitsvorkehrungen festgelegt wurden. Zu den Maßnahmen gehören die Nachtschließung einzelner Standorte, Verbesserung der Einbruchmeldetechnik, Färbungs- und Entwertungssysteme für die Geldscheine, eine perfekte Videoüberwachung, moderne Geldautomaten, Lichtalarmsysteme, und Nebelmaschinen für die Räume.

Wie die Deutsche Bank nun reagieren wird, bleibt abzuwarten.