Neheim. Sprengungen von Geldautomaten sind für Geldinstitute in Arnsberg und Sundern ein Problem. Moderne Sicherheitsmaßnahmen sollen Täter abschrecken.
In den vergangenen Jahren sind heimische Volksbanken und Sparkassen immer wieder Opfer von Sprengangriffen auf Geldautomaten geworden (wir berichteten). Daher haben die Institute ein Kooperationsnetzwerk gegründet. Dazu gehört, neben dem Erfahrungsaustausch, auch ein Maßnahmenpaket verschiedener Sicherheitsvorkehrungen, die nun weitgehend in allen Geschäftsstellen greifen. Damit soll der Hochsauerlandkreis vor weiteren Attacken geschützt sein.
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„Wir haben im gemeinsamen Austausch Mindeststandards an Sicherheitsvorkehrungen für unsere Häuser festgelegt. Das heißt, dass wir an verschiedenen Standorten den Standard erhöhen und Sicherheitsmaßnahmen nachrüsten“, erklärten die Vorstände der sechs Sparkassen und Volksbanken bereits Ende letzten Jahres. Zu den Maßnahmen gehören die Nachtschließung einzelner Standorte, Verbesserung der Einbruchmeldetechnik, Färbungs- und Entwertungssysteme für die Geldscheine, eine perfekte Videoüberwachung, moderne Geldautomaten, Lichtalarmsysteme, und Nebelmaschinen für die Räume. Damit ist nun auch die Sparkasse Neheim in der Hauptstraße ausgestattet.
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Im Falle einer Sprengung wird mit Hilfe des Systems der gesamte Vorraum der Bankfiliale binnen Sekunden vernebelt. Solche Vorkehrungen haben sich bereits bei Juwelieren, Tankstellen oder Spielhallen etabliert. „Wir setzen jetzt solche Instrumente ein, da der Faktor Zeit bei einem Überfall nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt“, erklärt Matthias Brägas, Pressesprecher der Sparkasse Arnsberg/Sundern. Die Täter sollen bei einer Sprengung durch den Nebel die Orientierung verlieren. Da sie im dichten Dunst nichts mehr sehen, werde es für sie schwieriger, Beute als auch den Fluchtweg zu sichern.
Kriminalstatistik für den Hochsauerlandkreis
Im Jahr 2022 gab es im Hochsauerlandkreis vier Geldautomaten-Angriffe. Und ein Blick in die Kriminalstatistik 2021 zeigt, dass in insgesamt drei Fällen unbekannte Täter die Geldautomaten in Serviceräumen von Banken und Sparkassen aufbrachen, um so an Bargeld zu gelangen.