Neheim. Forstministerin Silke Gorißen stellt den neuen FireFighter vor: Ein Löschmodul für Forstfahrzeuge, das bei der Waldbrandbekämpfung helfen soll.

Das Forstliche Bildungszentrum für Waldarbeit und Forsttechnik in Neheim hat eine neue Rolle zugewiesen bekommen: Es ist nun Standort für das einzige neuartige Waldbrandlöschmodul in ganz Nordrhein-Westfalen. Im letzten Jahr hatten Experten von Feuerwehr und Landesbetrieb Wald und Holz NRW noch diskutiert, ob ein „FireFighter“ der finnischen Firma Ponsse angeschafft werden sollte, jetzt ist er angekommen.

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120.000 Euro hat dieses spezielle Löschmodul für Forstfahrzeuge gekostet. „Wir sind sehr stolz darauf, den neuen FireFighter hier in Arnsberg präsentieren zu dürfen“, freut sich NRW-Forstministerin Silke Gorißen. „Er ist ein wichtiger Teil der Brandbekämpfung.“ Der FireFighter ist ein Löschtankaufsatz für die meisten gängigen Forwarder, also Forstfahrzeuge zum Transport von Holz. Darauf wird er binnen weniger Minuten montiert, und kann in Betrieb genommen werden: 10.000 Liter Wasser fasst der FireFighter, der dazugehörige Wasserwerfer ist um 360 Grad drehbar und schießt das Löschmittel bis zu 47 Meter weit.

Große Vorteile bei der Waldbrandbekämpfung

„Der FireFighter birgt große Vorteile“, erklärt Thilo Wagner, Leiter des FBZ in Neheim. „Nicht nur kann er durch die Montage auf Forstfahrzeugen auch in unwegsamem Gelände vorrücken; er kann auch ferngesteuert bedient werden, dadurch ist ein höherer Helferschutz gewährleistet.“ Denn mit den üblichen Schlauchsystemen der Feuerwehr müssen die Einsatzkräfte viel näher an den Brand, um diesen zu löschen. Dazu kommt, dass die meisten Feuerwehrfahrzeuge nicht geländegängig genug sind, um die Waldwege zu verlassen. Deswegen könne man das Fahrzeug „gut gebrauchen“, so Ministerin Gorißen. Im Arnsberger Wald, aber auch in ganz NRW.

Bei der Vorstellung unterhielten sich FBZ-Leiter Thilo Wagner, Wald und Holz-Leiter Thomas Kämmerling und Forstministerin Silke Gorißen (von links) mit den Mitarbeitern, die auf den FireFighter angelernt sind (vorn im Bild).
Bei der Vorstellung unterhielten sich FBZ-Leiter Thilo Wagner, Wald und Holz-Leiter Thomas Kämmerling und Forstministerin Silke Gorißen (von links) mit den Mitarbeitern, die auf den FireFighter angelernt sind (vorn im Bild). © Katharina KalejS

Der FireFighter soll nämlich bei Waldbränden in ganz NRW zum Einsatz kommen, erklärt Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW. „Im letzten Jahr hatten wir in NRW über 200 Waldbrände“, so Kämmerling. Der FireFighter soll in Zukunft also bei Löscharbeiten in unwegsamem Gelände helfen – alarmiert wird er über die Leitstelle des Hochsauerlandkreises, wenn der Feuerwehrstab vor Ort entscheidet, er braucht ihn. „Das Modul hat dann eine Vorlaufzeit von drei Stunden im Arnsberger Wald“, erklärt Thilo Wagner – binnen von sechs Stunden soll das schwere Gerät in allen anderen Teilen NRWs sein.

Transport binnen von drei bis sechs Stunden nach ganz NRW

Durch das Transportgestell kann der FireFighter von jedem üblichen LKW mit Hakenlift transportiert werden – und auch ein Forwarder kann per Tieflader an den Einsatzort gebracht werden. Die drei eingewiesenen Spezialisten, allesamt sowohl Forstamtsmitarbeiter als auch Feuerwehrleute, werden ab Waldbrandwarnstufe 4 in Bereitschaft versetzt, sodass schnelles Ausrücken gewährleistet werden kann.

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Der FireFighter kann sich binnen von sieben Minuten mit einer dazugehörigen Tauchpumpe an jedem Löschwasserteich füllen – und gibt dann die 10 Kubikmeter Wasser in etwa sieben bis zehn Minuten Dauerstrahl ab. Doch auch eine Dauerwasserzufuhr kann eingerichtet werden. „Dann kann der FireFighter bis zu einer Stunde Dauerbetrieb aushalten“, so Wagner. In Neheim steht er erstmal nicht nur wegen der NRW-zentralen Lage oder weil er hier besonders gut gewartet werden kann – das FBZ übernimmt auch die Ausbildung an dem Gerät.

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