Arnsberg. Am Arnsberger Mühlengraben hilft die Feuerwehr Graureiher-Jungvögeln in Not. Aufmerksamer Hündin Lotta entdeckt Tiere in Not.

Eine beherzte Tierrettungsaktion am Arnsberger Mühlengraben ließ die Feuerwehr und Experten des BUND ausrücken. Dennoch musste ein Jungtier sterben.

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Was war passiert: Mühlenstraßen-Anwohner Stephan Krick beobachtete auf seiner Gassirunde am Mittwochvormittag zwei Graureiher-Jungvögel am schmalen Uferstreifen des Mühlengrabens in Arnsberg. Seine Hündin Lotta hatte angezeigt, dass sich ein Tier im Uferbereich aufhält, das möglicherweise Hilfe benötigt. Lotta ist eine Golden Retriever-Hündin. Da die noch flugunfähigen Jungvögel das dicht bewachsene Ufer zwischen Zaun und schnell fließendem Mühlengraben nicht eigenständig verlassen konnten, versuchte er Hilfe zu organisieren. Die Vogelpflegestation „Essenthoer Mühle“ in Marsberg-Essentho wurde eingeschaltet, schickte jemanden zur Suche, die aber erfolglos blieb.

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In den Nachmittagstunden ging Stephan Krick erneut nachsehen, inzwischen sind drei Jungvögel unterhalb der Nester der Graureiherkolonie unterwegs gewesen. Erneut kontaktierte Stefan Krick Wildvogelexpertin Esther Rossa. Damit schnelle Hilfe vor Ort sein konnte, rief sie Dagmar Preußner vom Vorstandsteam der Umweltschutzorganisation BUND HSK an. Diese verabredete sich direkt mit dem Finder und machte sich auf den Weg in die Bürgergärten an der Twiete.

Hündin „Lotta“ von Stephan Krick hatte angeschlagen und auf die Tiere in Not aufmerksam gemacht.
Hündin „Lotta“ von Stephan Krick hatte angeschlagen und auf die Tiere in Not aufmerksam gemacht. © BUND

„Da der Mühlengraben zurzeit viel Wasser führt, war die Rettung der Jungvögel auf eigene Faust zu gefährlich“, teilt Dagmar Preußner vom BUND mit. Die Tierretter kontaktierten die Feuerwehr Arnsberg, die mit Käscher und Trasportbox zum Einsatzort kam. Hier machten sich die drei Feuerwehrmänner mit großem Einsatz auf die Suche und fingen die Jungvögel ein.

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Dagmar Preußner fuhr die Jungvögel noch am Abend nach Marsberg-Essentho, damit sie fachkundig versorgt werden konnten. „Bei einem Anruf in der Essenthoer Mühle am Donnerstagnachmittag konnten wir in Erfahrung bringen, dass es der Jungvogel, der bei der Rettung sichtbar verletzt war, leider nicht geschafft hat. Aber die beiden anderen Vögel sind fit!“, so Dagmar Preußner. Da sie aber noch nicht in der Lage seien, selbstständig Nahrung aufzunehmen und noch flugunfähig sind, werden sie noch einige Zeit in der Vogelpflegestation verbringen müssen.

Aus dem Nest geschubst

„Leider ist es bei Graureihern häufig der Fall, dass sich die größer werdenden Jungvögel gegenseitig aus dem Nest schubsen“, erzählt Dagmar Preußner. Zirka 70 Prozent der Jungvögel würden versterben. Für die beiden Arnsberger Jungvögel ist es in diesem Fall Dank der Hilfe von Anwohner Stephan Krick, den hilfsbereiten Feuerwehrmännern und der „Vogelpflegestation Essenthoer Mühle“ noch einmal gut ausgegangen.

Gerettete Graureiher in der Fangbox der Feuerwehr.
Gerettete Graureiher in der Fangbox der Feuerwehr. © BUND