Hüsten. Wie wichtig das Betriebspraktikum in der Schulzeit wirklich ist, zeigt AWS-Schüler Noel: So hat er gelernt, was er nicht will – und was doch.
Die Zeit nach den Osterferien und vor den Feiertagen wird bei den meisten Schulen für die Schülerpraktika genutzt – besonders für die langen Praktika, die üblicherweise in der neunten Klasse stattfinden. Sie sind dazu da, den Schülerinnen und Schülern tiefergehende Einblicke in die Berufswelt zu bieten; mehr als zum Beispiel bei einem Girls oder Boys Day. Auch bei der Neheimer Agnes-Wenke-Schule (AWS) war es jetzt so weit. Einer der Schüler der neunten Klasse an der AWS ist Noel Niehoff.
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Er ist 16 Jahre alt, kommt aus Hüsten – und macht sein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei der Tierklinik am Sorpesee. „Ich habe selbst Pferde und interessiere mich daher dafür“, erzählt er. Außerdem kenne er die Mitarbeiter der Klinik, da sie sich schon um seine Pferde gekümmert hatten und er ihnen da schon zur Hand hatte gehen können.
Darum hat er sich seinen Praktikumsbetrieb ausgesucht
In dem Praktikum möchte Noel sein Wissen über die medizinische Versorgung der Pferde vertiefen. Dabei wollte er früher mal was ganz anderes machen. „Ich wollte immer Gartenlandschaftsbauer werden“, erzählt er. „Ich habe dann aber im letzten Praktikum festgestellt, dass das doch nichts für mich ist.“
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Die Tierärztliche Klinik am Sorpesee in der Frankfurter Straße 34 in Stemel ist eine der letzten Kliniken mit einem 365-Tage-Notdienst. Sie können mit einem großen Team prahlen: Unter anderem Fünf Tierärzte, vier tiermedizinische Fachangestellte und sogar elf Auszubildende. Zu den Fachgebieten der Klinik gelten die Orthopädie, die Chirurgie, die Zahnheilkunde, die Innere Medizin und die Intensivmedizin. Zudem hat die Praxis viele weitere Angebote wie zum Beispiel die Fahrpraxis oder die Gynäkologie, unter deren Aufgaben auch die künstliche Befruchtung von Stuten fällt. Die Praxis glänzt mit hochmoderner Technik und einer großen, gepflegten Anlage.
Vielseitiges Praktikum: Kein Tag wie der nächste
Im Praktikum in der Tierklinik gleicht kein Tag dem nächsten. „Ich finde, dass die Aufgaben hier sehr fair verteilt werden“, sagt er. „Ich muss jeden Morgen um acht Uhr zur Visite da sein.“ Das ist die morgendliche Besprechung für Termine und Patienten. „Danach sind meist Aufgaben wie Pferde putzen oder eine Runde mit ihnen spazieren gehen dran.“ Nachdem er das erledigt hat, darf er meist zu ein paar Terminen mitfahren – denn die Tierärzte der Klinik besuchen ihre vierbeinigen Patienten auch mit der Fahrpraxis an den Ställen, wo sie untergebracht sind. „Wenn die erledigt sind, helfe ich, die Pferde mit Futter und Wasser zu versorgen.“ Auch Dinge wie Wurmkuren verabreichen oder Verbände neu machen zählen zu seinen alltäglichen Aufgaben.
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Noel lässt sich auf alles ein, was ihm im Praktikum begegnet. „Ich habe mir das Praktikum nicht so vorgestellt, bin aber trotzdem begeistert.“ Einen Tag, an dem er keine Lust hatte, zur Arbeit zu gehen, gab es nicht. Er sagt, dass er sich diesen Beruf auch als Ausbildung nach der zehnten Klasse vorstellen kann: „Nach dem Praktikum ist es eigentlich mein Traumberuf“, gibt er zu. Noel will sich nach seinem Abschluss direkt auf die Ausbildungsstelle als tiermedizinischer Fachangestellter bewerben.