Arnsberg. Aufwendige Restaurierung des historischen Bauwerks am Kloster Wedinghausen abgeschlossen.
Das Hirschberger Tor mitten im Ensemble der historischen Gebäude rund um das ehemalige Kloster Wedinghausen hat wieder „geöffnet“. Die aufwendige Restaurierung ist abgeschlossen, am Wochenende wurde das bedeutende Wahrzeichen im Stadtteil Arnsberg bei einer kleinen Feier mit Rahmenprogramm der Bevölkerung vorgestellt. Mit im Boot war seit dem Sommer vergangenen Jahres der Verein „Eichholzfreunde Arnsberg e.V.“, dessen Vorsitzender Christoph Regniet sowie Stellvertreter Gerald Schneider die Gäste auf dem Platz zwischen Stadtarchiv und Prälatur begrüßten.
Das Tor
Das Tor besteht heute aus zwei seitlichen Durchgängen und einer mittigen Durchfahrt. Alle drei Durchgänge sind mit schmiedeeisernen Torflügeln ausgestattet.
Die Sandsteinpfeiler sind bekrönt von zwei Tiergruppen, die eine Parforcejagd darstellen.
„Als wir von den Restaurierungsplänen hörten, haben wir spontan unsere Hilfe zugesagt, um das Projekt mit einem Crowdfunding mit der Volksbank Sauerland zu unterstützen“, freut sich Regniet mit seinem Team über den Erfolg. Denn das Hirschberger Tor bilde ein Eingangstor zum Eichholzwald, und dem würde das Hauptaugenmerk der Eichholzfreunde gelten. Das Crowdfunding lief über drei Monate von Oktober 2022 bis Januar 2023. Über 200 Personen, Unternehmen, Behörden und Vereine sowie die Bürgerstiftung Arnsberg haben sich an der Finanzierung der Sanierungsarbeiten beteiligt. Herausgekommen ist die stolze Summe von 34.000 Euro, die, so berichtet Volksbank-Vorstandsreferent Jörg Werdite, von dem Geldinstitut großzügig um 5000 Euro erhöht wurde. Den symbolischen Scheck übergaben Jens Rappold und Sebastian Johnke von den Eichholzfreunden an Bürgermeister Ralf Paul Bittner. Dieser bedankte sich bei allen Beteiligten dieser Aktion: „Ich freue mich sehr, dass wir heute hier stehen und das Hirschberger Tor, das nach der Sanierung in neuem Glanz erstrahlt, an die Öffentlichkeit übergeben können.“
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Mit vereinten Kräften, so Bittner weiter, sei es gelungen, die notwendige Sanierung zu ermöglichen. Dies zeige, dass bürgerschaftliches Engagement ein starker Pfeiler in der Gesellschaft sei. Die Bläsergruppe des Hegerings Arnsberg unter Leitung von Hornmeister Hermann-Josef „Jüppel“ Rath hatte zuvor die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger sowie eine Abordnung der Gemeinde Hirschberg mit Jagdsignalen musikalisch begrüßt. Bürgermeister Bittner bedankte sich bei den Hirschbergern für ihr Kommen: „Schön, dass ihr da seid, aber das Tor bekommt ihr nicht zurück“.
Was die Delegation aus dem Nachbarkreis Soest dann auch schmunzelnd zur Kenntnis nahm. Dank der Unterstützung der Arnsberger Kran- und Bühnenvermietung Hofmann konnten die Gäste nach dem offiziellen Teil mit einer Scherenhubbühne aus luftiger Höhe einen genauen Blick auf die gelungenen Sanierungsarbeiten werfen, im Bierkeller des Arnsberger Heimatbundes erzählte Dr. Bettina Heine-Hippler vom LWL von der Geschichte und Bedeutung des Hirschberger Tores und über den zeitlichen Ablauf der Restaurierung – zur Geschichte: Im Jahr 1753 ließ Kurfürst Clemens August für sein Jagdschloss in Hirschberg ein Tor durch den Westfälischen Barockbaumeister und Architekten Johann Conrad Schlaun entwerfen und bauen. Nachdem das Hirschberger Schloss aufgegeben werden musste, fand es 1826 seinen neuen Platz in Arnsberg. Seitdem ersetzt das Hirschberger Tor den vormaligen Pförtnerflügel des 1803 aufgegebenen Klosters Wedinghausen.