Arnsberg. Stadtführungen durch Arnsberg: Lust auf eine gruselige Tour zur Geisterstunde oder verträumt durch enge Gassen schlendern? Bald gehts wieder los!

Zu Gast bei Grafen, Kurfürsten und Preußen oder mit dem Nachtwächter unterwegs - all das und noch viel mehr sind beliebte Themenführungen durch Arnsberg. Seit ziemlich genau 20 Jahren sind die elf Guides mit ihren Gästen hier unterwegs und berichten auf unterschiedlichste Weise über fast 800 Jahre Stadtgeschichte.

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Die Zeitreisen werden für Kinder als auch für Erwachsene angeboten, ganze Schulklassen und jede Menge Touristen interessieren sich für kurzweilige Spaziergänge mit historischen Erörterungen und heimatgeschichtlichem Hintergrund. „Man braucht schon sehr viel Herzblut für dieses Ehrenamt“, weiß Denise Weber (39) vom Verkehrsverein, die selbst Gästeführerin ist.

Stadtführungen mit Herzblut

Und Henning Fette (82), Dagmar Kurth-Heckmann (73) und Fred Risse (73) gehören dabei noch längst nicht zum alten Eisen, sondern feiern vielmehr am 10. März ihr „20 Jähriges“ als Stadtführerin und Stadtführer. Dagmar Kurth-Heckmann erinnert sich zurück: „Als ich vor vielen Jahren aus Rotenburg an der Fulda nach Arnsberg gezogen bin, habe ich in meiner Freizeit gerne an Karin Fischers Stadtführungen teilgenommen. Eines Tages kam die Frage, ob ich selbst Stadtführerin werden wollte.“

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Gesagt getan. Dagmar Kurth-Heckmann hatte inzwischen vieles über Arnsberg erfahren und war leidenschaftlich gerne in die Stadtgeschichte eingetaucht, so dass sie sich den „Job“ als Stadtführerin zutraute. Nach einem sechs monatigen Lehrgang, wozu auch Besuche im Stadtarchiv und in der Bibliothek gehörten, hielt sie stolz ihr Zertifikat in Händen. Genauso wie ihre Kollegen Henning Fette und Fred Risse, die in den letzten zwanzig Jahren als Stadtführer viel erlebt haben. „Da war beispielsweise eine Gruppe japanischer Touristen, die jeden Stein fotografieren mussten und dabei sogar unter Tische und Bänke gekrochen sind“, erinnert sich Henning Fette. Auch Prominente oder bekannte Politiker seien oftmals dabei gewesen und ließen sich von der besonderen Atmosphäre eines historischen Rundgangs einfangen.

Dagmar Kurth-Heckmann unterhält die Gäste dabei sogar in englischer oder französischer Sprache und Fred Risse hat sich sogar zu einem Kurs in Niederländisch hinreißen. „Aus Winterberg kommen sehr viele Holländer zu uns, die sich für Arnsberger Stadtgeschichte interessieren“, sagt er.

Die Stadtführerinnen und Gästeführer freuen sich auf die bevorstehende Saison und schlüpfen auch gerne mal in die historisch passenden Kostüme.
Die Stadtführerinnen und Gästeführer freuen sich auf die bevorstehende Saison und schlüpfen auch gerne mal in die historisch passenden Kostüme. © privat

In Alt-Arnsberg sind Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Schlossruine und das ehemalige Kloster Wedinghausen zu entdecken. Die mittelalterliche Stadt beeindruckt zudem mit ihren verwinkelten Gassen., Türmen und Toren, den schmucken Fachwerkhäusern und Adelshöfen.

Dabei zeigen die Stadtführerinnen und Stadtführer, jeder auf seine ganz persönliche Art und Weise, ihre Stadt aus unterschiedlichen Perspektiven und zuweilen sogar in passenden Kostümen gekleidet. „Die meisten Rundgänge werden von Mai bis Oktober in regelmäßigen Abständen öffentlich angeboten“ so Denise Weber. Allerdings könnten diese auch ganz individuell gebucht werden.

Die Themen seien dabei so vielfältig wieder die Stadtführer selbst. Das neue Programm wird in Kürze erwartet. Dabei dürfen natürlich auch die Stadtführungen für Kinder und Schulklassen nicht fehlen. „Dabei wäre es allerdings schön, wenn wir noch ein paar neue Gästeführerinnen und -führer finden würden“, so Weber. Gerne könnten sich Interessierte beim Verkehrsverein Arnsberg unter der E-Mail-Adresse weber@arnsberg-info.de dazu melden.

Da Arnsbergs Vergangenheit von einer traditionsreichen Geschichte geprägt ist, in der damals schon die Grafen und Kurfürsten vieles erlebt haben, dürfen sich die Gäste gewiss sein, dass auch den engagierten Guides niemals der Stoff ausgehen wird. Und so freuen sie sich bereits auf die kommende Saison, in der die Geschichte wieder lebendig werden soll.