Arnsberg. Ständige Weiterbildung gehört für Pflegefachkräfte und Mediziner zum Alltag. Wie es im Gesundheitsnetz Sauerland aussieht, erfahren Sie hier.

So manche Patientinnen und Patienten kennen das Problem: Da rennt man von Arzt zu Arzt und keiner kann so richtig helfen. „Wenn man nicht weiß, wer der richtige Ansprechpartner für welches Problem ist, ein Arzt, ein Pflegedienst oder doch vielleicht das Sanitätshaus oder die Apotheke, können sich die Betroffene an das Gesundheitsnetz Sauerland wenden. Wir vermitteln neutral an die richtigen Stellen“, erklärt Mareike Guarda-Jadoul, Netzmanagerin und rechte Hand der Geschäftsführung.

Sie organisiert gemeinsam mit ihrem Chef Dr. Ahmet Özkapi den 14. Sauerländer Fachkongress für Pflege und Medizin. Zum diesjährigen Kongress im Kaiserhaus Arnsberg sind zahlreiche Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte aus stationären und ambulanten Einrichtungen, medizinische Fachangestellte, Praxisteams, Podologen, Apotheken, HomeCare-Unternehmen und Mitarbeitende aus sauerländischen Sanitätshäusern erschienen. Sie alle hatten großes Interesse an den Fachvorträgen, zum Beispiel zu Themen wie Wundheilung, Kompressionstherapie oder der plastischen Chirurgie nach Gewichtsreduktion.

"So gehe ich mit meiner Krankheit um"

Neben Fachvorträgen präsentierten Pflegedienste, Podologen und sauerländischen Sanitätshäuser ihre Angebote.
Neben Fachvorträgen präsentierten Pflegedienste, Podologen und sauerländischen Sanitätshäuser ihre Angebote. © WP | Anja Jungvogel

Ständige Weiterbildung gehört in diesem Berufszweig zum Alltag. „Daher ist das Ziel des Kongresses der interdisziplinäre Austausch und die Etablierung einer Plattform, auf der sich alle Berufsgruppen aus dem Bereich Gesundheit informieren, austauschen und fortbilden können“, sagt Mareike Guarda-Jadoul.

Diese enge Kooperation zwischen Medizinern und Pflegenden sei übrigens einmalig in NRW. „Hier wird über Netzwerkarbeit gesprochen und auch praktiziert.

Die Vorträge, Workshops und die umfangreiche Industrieausstellung bieten allen Interessierten auf dem Sauerländer Fachkongress in Arnsberg die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und weitere berufliche Kompetenzen auszubauen“, erklärt Dr. Gisbert Breuckmann, der „Erfinder“ der Messe.

Er ist niedergelassener Hausarzt in Freienohl und hatte vor vielen Jahren das Problem, dass die einzige Pflegefachkraft in seinem Wirkungskreis plötzlich verstarb. Nun stand er allein mit vielen Patientinnen und Patienten vor einem großen Problem. „Und dieses wurde größer, denn im Zuge des demografischen Wandels kamen stetig mehr Pflegebedürftige auf mich zu.“ Kurzerhand gründete er gemeinsam mit einigen Kollegen einen Pflegedienst, bestehend aus drei Kräften.

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Mittlerweile ist die Anzahl der Mitarbeitenden auf 150 gestiegen. „Für diese brauchen wir natürlich stetige Weiterbildungsmaßnahmen, Zertifizierungen und Qualifizierungen“, sagt er. Somit entstand die Idee, einen Fachkongress für Pflege und Medizin für alle in der sauerländischen Region anzubieten.

Pflegekraft und Wundexpertin Susanne Oest informierte sich auf dem Kongress.
Pflegekraft und Wundexpertin Susanne Oest informierte sich auf dem Kongress. © WP | Anja Jungvogel

In diesem Jahr liegt der Themenschwerpunkt übrigens auf der Wundversorgung. Das interessiert zum Beispiel Susanne Oest (53). Sie ist Pflegefachkraft, Diabetes-Beraterin und Wundexpertin. „Es ist mein eigener Anspruch, dass ich mich stetig weiterentwickele und informiere“, sagt sie. „Das dient der Verbesserung der Versorgung meiner Patientinnen und Patienten.“

Ärzte- und Pflegedschungel

Die Arbeit sei zudem anspruchsvoller und komplexer geworden. Auch die zu Pflegenden werden immer älter und bekommen natürlich mit zunehmendem Alter auch mehr Beschwerden. Aber es geht natürlich nicht nur um die älteren Menschen. „Pflegebedürftigkeit kann uns alle treffen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig die richtigen Weichen zu stellen. Das hilft den Betroffenen als auch den Angehörigen“, meint Mareike Guarda-Jadoul. Wer sich im Ärzte- und Pflegedschungel nicht zurecht fände, könne sich jederzeit telefonisch ans Gesundheitsnetz Sauerland unter Telefon: 0151/14680389 wenden. Nähere Infos auch im Netz unter: www.gesundheitsnetz-sauerland.de.