Neheim. Kräuter und Gemüse selbst anbauen – das liegt auch bei Familien im Trend. Tipps und Tricks, damit das im Hochbeet gelingt, verrät Ulrich Schulte.

„Wenn man weiß, was gut zusammen geht, kann man alles pflanzen“, erklärt Ulrich Schulte. Er ist Geschäftsführer von „Humpert - Grün Erleben“ in Neheim. Es geht um Hochbeete. Die gibt es in allen Größen und vielen Variationen, zum Selbstbauen oder auch als fertige Kästen für den Garten und sogar im kleinen Stile für den Balkon zu kaufen. „Besonders in den letzten Jahren sind die wieder sehr beliebt geworden“, so Schulte. Das läge nicht zuletzt auch an der Coronapandemie, aber auch daran, dass die Menschen wieder vermehrt den Wunsch haben, ihr Gemüse nachhaltig selbst anzubauen.

Genau das geht im Hochbeet. Mit ein paar kleinen Tricks und Tipps geht das ganz leicht, und diese Tricks und Tipps kennt Ulrich Schulte gut. „Auch die Kinder haben da Spaß dran“, sagt er, „Die Erfolge sind schnell sichtbar, und selbst Geerntetes schmeckt natürlich besser als Gekauftes.“

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Unterschieden werden muss dabei in der Form: Ein klassisches Hochbeet, welches im Garten steht, ist üblicherweise knapp einen Meter hoch und kann auch mehrere Meter lang und breit sein. Die Füllung besteht dabei aus fünf verschiedenen Lagen, es sackt mit der Zeit ab und muss spätestens nach ein paar Jahren erneuert werden. Ein Pflanzkasten im Vergleich dazu bietet zwar auch eine ähnliche Pflanzhöhe, hat aber viel weniger Platz für Erde, weil er auf Füßen steht. Die Variante ist besonders spannend für Menschen, die keinen eigenen Garten haben – denn auch darin klappt die Zucht von eigenem Gemüse.

Hochbeet oder Pflanzkasten – was eignet sich wofür?

Ein Hochbeet hat unter der oberen Schicht von Pflanzerde eine Schicht aus grobem Kompost und verrottetem Kompost gefolgt von einer unteren Schicht von erst grobem und dann feinerem Gehölzschnitt; nach unten hin ist es offen, sollte nur mit einem Wühlmausgitter ausgestattet sein – die nisten sich nämlich sonst gern in den warmen Hochbeeten ein. „Im Pflanzkasten wird natürlich nicht in der Form geschichtet“, erklärt Ulrich Schulte. Auch dort sollte es eine untere Schicht von zum Beispiel Tonkugeln oder auch ein bisschen Gehölzschnitt geben, welche überschüssige Flüssigkeit besser speichern kann. Für eine Kompostschicht fehlt aber meist der Platz. „Dafür gibt es aber bestimmte Hochbeeterden und -dünger, die speziell für Pflanzkästen ausgelegt sind, um dort die Pflanzen optimal zu versorgen.“ Ein weiterer Tipp von Ulrich Schulte: Das, was gegessen wird, solle in Bio-Erde, bestenfalls in torffreie Erde gesetzt werden. Die torffreie Erde sei nachhaltiger, müsse nur öfter gegossen werden.

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Wenn das Hochbeet erstmal aufgebaut ist, ob nun das große im Garten oder das kleine auf dem Balkon, kann eigentlich das ganze Jahr über gepflanzt werden. „Feldsalat geht total super, wenn es noch kühler draußen ist“, verrät Schulte – also auch jetzt schon. Auch verschiedene Kressen, Spinat oder Möhren können jetzt schon im Hochbeet angepflanzt werden, im Sommer folgen Klassiker wie Paprika oder Tomate, und im Herbst gibt es dann die Chance, selbst verschiedene Salate zu ziehen.

Die richtige Kombination von verschiedenen Pflanzen muss beachtet werden

„Dabei muss man natürlich auf die Voraussetzungen der einzelnen Pflanzen achten“, erklärt Ulrich Schulte. Sie brauchen unterschiedlich viel Platz im Hochbeet, unterschiedlich viel Wasser und Sonne. Außerdem können verschiedenen Kombinationen im Hochbeet Ungezieferbefall verhindern: „Zwiebeln und Möhren sollten immer zusammen gepflanzt werden, denn die Zwiebeln halten die Möhrenfliege fern.“ Dafür gibt es sogar spezielle Saatbänder in der Gärtnerei, die direkt die richtige Abwechslung der Pflanzen mitbringen und nur ausgerollt werden müssen. Minze dagegen würde Ulrich Humpert nicht noch einmal in ein Hochbeet pflanzen, genauso wenig wie Zitronenmelisse. „Die wuchern wie verrückt und breiten sich überall hin aus.“ Da solle man lieber ein ausreichend großes Pflanzgefäß nehmen.

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Damit Kinder besonders viel Spaß am Hochbeet haben, weiß Monika Baule, die „Kräuterfee“ des Grünen Warenhauses, einen besonderen Rat: „Monatserdbeeren tragen den ganzen Sommer über immer wieder Früchte, das ist dann einfach besonders reizvoll.“ Aber auch ein Himbeerstamm bringt viel Freude mit süßen Früchten. Salate gedeihen schnell und bringen rasch erste Erfolge. Und ein Geheimtipp: „Es gibt mittlerweile tolle Fruchtminzen, die einfach wunderbar duften und schmecken.“ Zum Beispiel Apfel- oder Mangominze, aber auch eine Schokoladenminze.