Neheim. Trotz des Frostes werden auf den Feldern die ersten Spargelstangen geerntet. Was die Stangen in diesem Jahr kosten und wann die Preise fallen.
Der erste Spargel ist da: Obwohl es eigentlich noch zu kühl ist, werden auf den Feldern trotzdem die ersten Stangen geerntet. „Die Spargelsaison startet teuer, aber die Preise regulieren sich, wenn mit stetig steigenden Temperaturen mehr Stangen ans Tageslicht geholt werden können“, weiß Landwirt und Marktbeschicker Friedrich Mester, der zwar keine eigenen Spargelfelder bewirtschaftet, ihn aber aus Oelde und Lippetal-Niederbauer bei benachbarten Bauern holt und auf dem Neheimer Markt verkauft.
Das erste „weiße Gold“ aus der Region konnte er bereits letzte Woche zum ersten Mal über die Ladentheke reichen. „Der Kilopreis der Handelsklasse 1 beträgt zur Zeit 15 Euro“, sagt er. Das liegt daran, dass viel Aufwand betrieben werden muss, den Spargel zu ernten. „Die Felder müssen zur Zeit noch mit Folie abgedeckt und teilweise sogar beheizt werden“, sagt der Markthändler.
Der Aufwand lohne sich, denn die Kunden leckten sich zur Zeit die Finger nach deutschem Spargel. „Gerade zur Osterzeit ist das Königsgemüse sehr beliebt. Manche können es gar nicht erwarten“, sagt der Händler aus Bad Sassendorf, der seinen Stand auf dem Neheimer Markt seit über dreißig Jahren betreibt. Auch der grüne Spargel sei beliebt. „Spitzenreiter ist und bleibt allerdings der weiße“, so Mester. Er verkauft beide Sorten gut. Am besten läuft die Handelsklasse 1, aber auch Bruch und krumme Stangen werden nachgefragt. „Besondere Genießer wollen nur Spitzen, die brauchen zudem nicht geschält werden.“
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Damit der Spargel gut wachsen kann, benötigt er einen eher sandigen Boden und einen sonnigen Standort, gut ist eine Nord-Süd-Ausrichtung. Damit kann der Landwirt und Markthändler aus Bad Sassendorf leider nicht dienen und bezieht seine Ware daher hauptsächlich vom Spargelhof Dieckmann-Großhundorf in Lippetal.
Friedrich Mester ist selbst ein Gourmet und muss in der Spargelzeit mindestens einmal die Woche das „Weiße Gold“ auf dem Teller serviert bekommen. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt er. Und natürlich könne er seinen Kunden die erstklassige Ware auch nur dann empfehlen, wenn er sie selbst probiert habe. Aus diesem Grund noch ein paar Spargeltipp zum Schluss: „Am besten, man bereitet den Spargel noch am gleichen Tag zu, an dem man ihn gekauft hat“, rät Heike Seidel, die seit acht Jahren am Mester-Stand als Verkäuferin arbeitet. Sie reibt die Spargelstangen aneinander. Quietsch-Test soll beweisen, dass die Ware erntefrisch ist. „Und je kürzer die Transportzeit, desto frischer der Spargel“, sagt sie.
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Beim Spargelkochen sollte mit 500 Gramm pro Person gerechnet werden, wenn er Hauptbestandteil ist. Als Beilage reichen dann 200 Gramm und man ist satt. Spargel zu kochen ist übrigens leichter gesagt als getan. Bei der klassischen Zubereitung sollte man daher einige Dinge beachten: In speziellen Spargelkochtöpfen stehen die Spargelstangen aufrecht in einem Gitter. So können die zarten Köpfe im Dampf garen. Salz, eine Prise Zucker zur Milderung der Bitterstoffe und ein Esslöffel Butter sollten mit in den Topf wandern. Jetzt noch 15 bis 20 Minuten garen, fertig. „So schmeckt der Spargel am besten“, schwärmt der Landwirt und wünscht seinen Kunden ebenfalls guten Appetit.