Arnsberg. Klinikum Hochsauerland kommuniziert schon konkrete Ideen für Zukunft des Marienhospitals Arnsberg. Das ist geplant.

In trockenen Tüchern ist es noch nicht, doch einen konkreten Plan für die Zukunft des Marienhospitals in Arnsberg nach dem Umzug der Fachabteilungen ab Sommer in das neue Notfall- und Intensivmedizinzentrum am Karolinenhospital in Hüsten gibt es bereits. Längst ist in der Mitarbeiterschaft und auch in diversen Runden kommuniziert worden, dass das Haus zu einem wichtigen Standort für die Ausbildung und Integration von ausländischen Pflegefachkräften werden soll.

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Erst kürzlich hat sich der Förderverein Marienhospital Arnsberg auf einen neuen Zweck verständigt (wir berichteten). Im Mittelpunkt des Vereins soll nun die Förderung der Ausbildung und Integration von Pflegekräften stehen. Geplant ist, dass im Haus jährlich bis zu 300 Pflegekräfte in formaler, fachlicher und auch sozialer Hinsicht integriert werden. Damit ist klar, dass es bei dem Projekt, dessen Umsetzung und Finanzierung nun noch mit vielen Partnern und auch mit den internen und Konzern-Gremium des Klinikums Hochsauerland abgestimmt werden muss, um weit mehr als nur um die fachliche Ausbildung des Personals geht.

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„Das Marienhospital soll dann ein reines Simulationskrankenhaus sein“, so Werner Kemper, Geschäftsführer des Klinikums Hochsauerland, kürzlich bei einer Erläuterung des Projekts. Darüber hinaus sollen in den bisherigen Patientenräumen Internatsstrukturen mit Zimmern für die aus dem Ausland gewonnenen Mitarbeitenden geschaffen werden. Zudem bedürfe es vor Ort Unterrichtsräumen mit einem medizinischen Setting. Das Arnsberger Marienhospital soll für die Pflegekräfte in spe, die für den Betrieb aller Stationen aller Häuser des Klinikums in großer Zahl benötigt werden, den Raum bieten, um an die Praxis herangeführt zu werden. „Im Alltag soll hier ein klassisches Krankenhaus physisch erlebt werden können“, so Werner Kemper. Die zu integrierenden Kräfte sollen bei ihrer ergänzenden Ausbildung und Qualifikation nach dieser Idee aber auch „Praxisanteile in der Echtumgebung“ erhalten. Ebenso wie normale Pflegeschülerinnen und -schüler werden sie auch auf den Echt-Stationen eingesetzt.

Fördervereine können helfen

Das alles wird erneut Investitionen und den Einsatz von Finanzmitteln erfordern. Vom Klinikum selber, aber auch von Unterstützern. „Das Thema Integration der Pflegekräfte ist sicherlich auch eines der Fördervereine“, wusste Werner Kemper schon vor der jüngsten Sitzung des Fördervereins des Marienhospitals in Arnsberg. Zum Garantieren der medizinischen Versorgung in der Region sei die Pflege- und Personalgewinnung existenziell.

Die Akquise soll zum Beispiel in den Philippinen, Marokko, Tunesien oder in der Türkei vorgenommen werden. Die Organisation des Integrationskrankenhauses wird noch im Detail abgestimmt. Denkbar wäre, dass das Haus als eigene Gesellschaft auch als Dienstleister für andere Einrichtungen auftritt, die ebenfalls Pflegekräfte im Ausland anwerben wollen. Auch die Pflegeschule von Klinikum und Caritas versteht sich ja ebenfalls als Dienstleister für Auszubildende anderer Pflegeeinrichtungen.

Bei der Integrationsausbildung geht es auch um die Überwindung von Grenzen in der Pflege-Kultur. „Krankenpflege in Deutschland wird oft anders betrieben als in den Heimatländern der Kräfte“, weiß Werner Kemper. So will das Integrationskrankenhaus auch kulturelle Fragen klären, sprachliche Fähigkeiten insbesondere auf der Fachebene vermitteln und auch sozialarbeiterisch unterstützen. „Da bedarf es dann sicherlich auch einen Integrationsmanager“, denkt Werner Kemper weiter.

Personalentwicklung in der Pflege

Das Klinikum Hochsauerland ist derzeit intensiv darum bemüht, neue Pflegekräfte zu gewinnen und auch auszubilden.

Vor diesem Hintergrund wurde nicht nur die „neue“ Pflegeschule in der ehemaligen Petrischule Hüsten etabliert, sondern wurden zuletzt auch diverse Recruiting-Aktionen gestartet. Das geschieht auch mit Image-Filmen über soziale Medien und viele denkbare Kanäle.

In der aktuellen Zielstruktur der Pflegedirektion ist bei der Personalentwicklung ausdrücklich die Ausbildung und auch die Integration und Qualifizierungausländischer Pflegekräfte als eigener Punkt aufgeführt.

Er stellt aber klar, dass alles, über das nun gesprochen wird, zunächst noch ein reifendes Korn sei. Zunächst einmal müssen ohnehin die medizinischen Abteilungen aus Arnsberg nach Hüsten ziehen und das neue Notfall- und Intensivzentrum komplett am Start sein.