Sundern. Volksbank Sauerland eröffnet Filiale in Hauptstraße Sundern nach Komplett-Sanierung nach dem schlimmen Hochwasser 2021. So sieht es innen aus:
14. Juli 2021: Ein Tag, der für viele Menschen und Unternehmen schlimme Erinnerungen hochkommen lässt. So auch für die Volksbank-Geschäftsstelle in der Sunderner Innenstadt. Am Tag der Hochwasserkatastrophe wurde aus der gewohnten Bankfiliale in wenigen Stunden eine sanierbedürftige Räumlichkeit, aus der nichts mehr zu retten gewesen sei. Technische Geräte wurden durch die Unmengen an Wasser defekt und somit für den täglichen Betrieb unbrauchbar.
Kunden sorgten sich um ihre Schließfächer>>>
Nachdem von der Feuerwehr 1,8 Millionen Liter Wasser aus der Filiale gepumpt wurden, konnten erste Bestandsaufnahmen gemacht werden. Schnell war klar: „Wir müssen komplett sanieren“. Jetzt konnte die Bank wieder eröffnet werden.
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Das Untergeschoss, einschließlich des Tresorraumes, war besonders betroffen. Dabei sei der Kundenkontakt in Bezug auf die Schließfächer sehr emotional gewesen, berichtet der Bereichsleiter für Smart Banking Stefan Saße. Noch Monate nach der Überflutung standen sie mit den einzelnen Kunden im Austausch, um die Bestände genaustens zu prüfen und aufzunehmen. „Es gibt viele Notfallpläne für den Tresorraum, jedoch nicht für eine solche Flut an Wasser“, bedauert Saße. Sechs Wochen später stand der Umzug in eine kleinere Räumlichkeit mit einem kleineren Repertoire an technischen Geräten fest. Zudem musste das Team in kleinere Gruppen und Abteilungen aufgeteilt werden. Somit war die Freude bei allen Beteiligten besonders groß, gemeinsam am vergangenen Samstag mit einem „Tag der offenen Tür“ die langersehnte Neueröffnung der Filiale zu feiern.
Insgesamt habe die Sanierung mehr als ein Jahr beansprucht. Mit Kosten von vier Millionen Euro haben sie gemeinsam mit 60 verschiedenen Unternehmen eine neue und moderne Filiale erschaffen, die für Kunden und Mitarbeiter ein offener Ort sein soll mit Anbindung an den Umkreis. Mit einzelnen Räumlichkeiten, die nach Ortsteilen aus dem Umkreis benannt und eingerichtet wurden macht Stefan Saße klar: „Wir wollen damit der Region und unseren 81.000 Mitgliedern der Bank, etwas zurückgeben“.
Aber nicht nur die neuen und lokal inspirierten Räume sollen die Kunden begeistern. Vor allem freuen sich die Sunderner darauf, den Geldautomaten wieder benutzen zu können. In der Übergangsfiliale am Sunderner Kreisverkehr konnte man lediglich am Personalschalter Geld abheben und einzahlen.
Für die Mitarbeiter ist es aber auch ein langersehntes Wiedersehen. Regionalmarktleiter für Privatkunden, Domenik Dröge, beschreibt es als eine Art der Wiedervereinigung: „Alle lagen sich in den Armen, wie bei einem Klassentreffen“. Durch die zusätzliche Renovierung des ersten Obergeschosses der Bankfiliale zieht nun auch das Kundendialogcenter von Hüsten nach Sundern. Dadurch vergrößert sich das Team um 20 Mitarbeiter.
Es wird im kommenden Frühjahr einen zweiten Bauabschnitt geben. In diesem sollen besonders Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Höhe von 150.000 Euro eingeleitet werden. Viele Präventionsmöglichkeiten gebe es aber nicht, jedoch wolle die Bank mit einigen Veränderungen versuchen, einer solchen Katastrophe im Großteil zu entkommen.
Erste Umbauarbeiten, wie das Hochziehen der Kellerschichtung sind bereits im Gespräch.