Arnsberg/Sundern. Auf Parkflächen in Arnsberg und Sundern werden Einnahmen durch Parkgebühren und Verwarn- und Bußgeldern erzielt.

Die Parkbewirtschaftung ist in der Stadt Arnsberg fast schon ein Millionengeschäft. Im vergangenen Jahr 2022 nahm die Stadt aus Parkgebühren an den von ihr betriebenen Flächen an Straßen, Wegen, Parkhäusern und Plätzen stolze 820.000 Euro ein. In Sundern sind die städtischen Parkplätze gebührenfrei. Einnahmen erzielt hier aber die Sorpesee GmbH, die die Parkflächen am Sorpesee bewirtschaftet. Hier kamen im Jahr 2022 Einnahmen in Höhe von rund 300.000 Euro zusammen.

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In der Innenstadt von Sundern wird kein Geld für das Parken genommen. Auf den 15 Parkflächen mit insgesamt 440 Stellplätzen müssen aber Parkscheiben eingelegt werden. Zwei Stunden dürfen Besucher der Stadt kostenfrei parken, ehe sie die Parkscheibe weiterdrehen oder den Standort wechseln müssen. Am Sorpesee zählt die Sorpesee GmbH 706 Stellflächen an verschiedenen Stellen in Langscheid und weitere 380 in Amecke. Gegenüber vom „Heimathafen“ am Vorbecken gibt es zudem rund 120 derzeit kostenfreie Parkplätze auf einer Fläche in Privatbesitz.

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Großer Parkdruck am See

Tatsächlich ist der Parkdruck rund um den Sorpesee zu Spitzenzeiten so hoch wie an keiner anderen Stelle im Sunderner Stadtgebiet. An Wochenenden mit schönem Wetter im Frühjahr und im Sommer reichen die Parkflächen sogar noch nicht einmal aus, um allen Gästen des touristischen Hotspots Stellplätze zu bieten. Entsprechend groß ist dann auch der Parkplatzsuchverkehr – die Nachfrage ist aber eben stark saisonal und auch wetterabhängig.

Die Stadt Arnsberg zählt für sich 1710 bewirtschaftete Parkflächen im Stadtgebiet. Davon befinden sich 541 an Straßen und Wegen im öffentlichen Raum, 406 auf fünf unterschiedlichen Plätzen, 608 in drei von den Stadtwerken betriebenen Parkhäusern und 155 im Parkhaus an der Goethestraße in Neheim. Hinzu kommen 1124 Stellplätze mit Parkscheibe.

Freie Parkplätze in Arnsberg

Große freie städtische Parkplätze ohne Gebühren und Parkscheibe gibt es in Arnsberg ebenfalls. Und zwar an der Ackerstraße und unter der Ohlbrücke in Neheim, auf der Riggenweide in Hüsten sowie auf dem Gebrüder-Abt-Platz, am Bürgerbahnhof und an der Promenade in Alt-Arnsberg. Auf den Dörfern sind Parkflächen – sofern vorhanden – in der Regel ebenfalls gebührenfrei.

Reicht das aus? In Arnsberg noch nicht. Vor allem in den Bereichen, wo das Auto mit anderen Verkehrsmitteln kombiniert werden soll. So am Bahnhof Neheim-Hüsten, wo zur Zeit eine Parkpalette mit weiteren 110 Park&Ride-Plätzen geplant wird. „Die für Stellplätze zur Verfügung stehenden innerstädtischen Flächen sind nur begrenzt vorhanden oder verfügbar“, teilt Ramona Eifert, Sprecherin der Stadt Arnsberg, mit. Ohnehin aber spielen bei der Planung auch die Bestrebungen nach einer Mobilitätswende eine Rolle – der Autoverkehr in der Stadt soll reduziert werden,wo möglich.

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Das gilt auch in Sundern. „Entsprechend der anzustrebenden Mobilitätswende steht die Förderung von anderen Mobilitätsformen im Fokus“, sagt Alicia Sommer, Sprecherin der Stadt Sundern auf Nachfrage. Größere Parkplätze entstünden dann nur bei neuen privaten Projekten oder zum Beispiel bei der Ferienhausanlage in Amecke.

Die größten Parkflächen in Sundern – abseits des Sorpesees – befinden sich auf dem Parkplatz am Rathaus (75 Stellplätze), an der Volkshochschule (56), an der Polizei (44), am Hubertustunnel und an der Röhr (je 39) und an der Settmecke (38).

Das Parken bringt den Kommunen Geld ein, das sie auch zur Bewirtschaftung der Parkflächen benötigen und reinvestieren können. Kasse machen die Städte aber auch bei den „Knöllchen“. Allein Arnsberg erzielte aus dem sogenannten „ruhenden Verkehr“ im Jahr 2022 stolze 831.000 Euro Buß- und Verwarngelder von Nichtzahlern auf gebührenpflichtigen Flächen, für abgelaufene Parkzeiten oder komplett falsch parkende Verkehrsteilnehmer. In Sundern kamen so ebenfalls fast 140.000 Euro zusammen – die Summe resultiert aus 5371 Verwarnungen, „die überwiegend bei Parkplatzkontrollen entlang des Sorpesees festgestellt wurden“, 58 gravierende und bußgeldpflichtige Verstöße, 500 wegen Nichtzahlung in Bußgeldverfahren übergeleitete Verwarngeldfälle und aus 36 Halterkostenverfahren mit Bußgeldern für Firmenfahrzeuge.

„Nichtzahler“ zahlen drauf

Wer nach spätestens vier Wochen sein Verwarngeld nicht bezahlt hat, muss ein Bußgeld mit Mehrkosten in Höhe von 25 Euro Gebühren plus 3,50 Euro Postzustellungsgebühr bezahlen. In Sundern waren das fast 500 Fälle. „In 95 Prozent der Fälle erfolgt dann die Zahlung“, so Alicia Sommer. Einspruch gegen das Bußgeld ist beim Amtsgericht Arnsberg einzulegen. „Die Zahlungsmoral hat sich in Arnsberg gegenüber den Vorjahren trotz aller Krisen nicht sonderlich verschlechtert“, so Ramona Eifert.

Dazu trügen auch „Mahnungen und konsequente Verfolgung offener Forderungen durch weitere Vollstreckungsmaßnahmen“ bei. Bei den Verwarn- und Bußgeldern orientieren sich beide Kommunen an den bundeseinheitlichen Tatbestandskatalog für Straßenverkehrsordnungswidrigkeiten. „Die Spanne reicht dann von 10 bis 110 Euro“, so Ramona Eifert. In Sundern spricht Alicia Sommer von maximalen Bußgeldern in Höhe von 70 Euro.

Parken und Gebühren in Arnsberg und Sundern.
Parken und Gebühren in Arnsberg und Sundern. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW