Neheim-Hüsten. „Parkhaus“ in Einfachbauweise wird jetzt allein für sich 5,3 Millionen Euro kosten. Der Bau ist für 2024 geplant. Lesen Sie mehr dazu hier

Die Stadt Arnsberg bemüht sich um den Ausbau des Bahnhofes Neheim-Hüsten als wichtigen Verkehrsknotenpunkt für eine kombinierte Nutzung von öffentlichen Personennah- und Individualverkehr. „Das bedeutet hohe Bedarfe an Park&Ride-Stellplätzen, aber auch diebstahlsichere und witterungsgeschützte Radabstellanlagen“, teilt die Stadt mit. So soll der Umstieg auf die Bahn erleichtert werden. Das Problem aber: Es mangelt an Parkflächen. Nun ist neben dem Bahnhof auf der Seite zur Ruhr hin auch der Bau einer Parkpalette mit mehreren Ebenen geplant.

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Im Rat der Stadt Arnsberg wurde die Kommunalpolitik über den aktuellen Planungs- und Förderstand informiert. Bereits im Jahr 2020 war die Maßnahme beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) angemeldet worden - mit einem Kostenvolumen von 2,2 Millionen Euro. Inzwischen ergab die konkrete Planung bis Leistungsphase 3 durch ein Architekturbüro durch den rasanten Anstieg der Preise auf dem Bausektor ein Kostenvolumen von 5,3 Millionen Euro zuzüglich 400.000 Euro Planungskosten. Der NWL verspricht eine Förderung in Höhe von 90 Prozent, der Eigenanteil der Stadt ist dadurch auf rund 730.000 Euro angestiegen. Bei denen wird es nicht bleiben, weil auch 240.000 Euro für nicht geförderte Stellplätze für Fahrzeuge der benachbarten Arnsberger Tafel draufzuschlagen sind.

Die Parkpalette - sie soll zwischen der Sixt-Autovermietung und dem alten Güterbahnhofsgebäude liegen - wurde mit 117 öffentlich zugänglichen Stellplätzen geplant, von denen 14 auch mit einer Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ausgestattet sein sollen. Eine spätere Nachrüstung anderer Parkflächen soll möglich sein. Zudem sollen fünf größer bemessene Stellplätze für Fahrzeuge von gehandicapten Menschen eingeplant werden.

Die Ebenen werden über Treppenhäuser und einen Aufzug erschlossen. Alle Ebenen sollen wettergeschützt sein - auf der rund 1800 Quadratmeter großen Dachfläche ist eine PV-Anlage geplant, deren Aufbau bei Statik und Planung der Technikräume bereits berücksichtigt wurde.

Abriss der Güterrampe

Die Maßnahme wird nun zeitnah beginnen. In einem ersten Schritt ist die alte Güterrampe abzureißen. Im Anschluss soll die Straße erschlossen werden. Während der gesamten Straßenbau-Maßnahme die Fläche des momentanen Park&Ride-Platzes sowie der dann ehemaligen Güterrampe als Umfahrung. „Nur so kann sichergestellt werden, dass die Tafel und das Zwischen- und Endarchiv der Stadt jederzeit anfahrbar sind“. Erst nach Abschluss dieser Straßenbaumaßnahme und nach Erhalt des Zuwendungsbescheides vom NWL wird die Parkpalette errichtet. „Die wird voraussichtlich in 2024 erfolgen“.

Die Nutzung des ehemaligen Güterbahnhofgebäudes>>>

Die Finanzierung des erwarteten erhöhten Gesamt-Eigenanteils von insgesamt 960.000 Euro soll neben den im Doppelhaushalt 2022/23 eingeplanten Mitteln (590.000 Euro) erfolgt aus Inanspruchnahme von Minderausgaben bei bisherigen Maßnahmen am Bahnhof sowie von Mehreinzahlungen bei der Gestaltung des Brückplatzes. Die Ermächtigungen dazu sollen im Rahmen des Jahresabschlusses 2022 in das Jahr 2023 übertragen werden.

Mehr Parkraum benötigt

Die Parkpalette ist nicht die erste große Maßnahme, um Parkmöglichkeiten am Bahnhof zu schaffen. Bereits in den Jahren 2021 bis 2022 wurden an der Rückseite des Bahnhofes 80 Park&Ride-Stellplätze sowie eine hochwertige Bike&Ride-Anlage errichtet. „Aufgrund beengter Platzverhältnisse konnten dort keine weiteren Stellplätze realisiert werden“, heißt es von der Verwaltung. Ein Gutachten stellte aber den Bedarf nach mehr Parkraum fest.

Für die Stadt ist der Bau der Parkpalette damit dringend nötig. „Die Förderung der Nutzung des ÖPNV stellt ein ausschlaggebendes Ziel zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2023 dar“, heißt es in der Erläuterung der Verwaltung.

Mehr Informationen:

Nach Auswertungen der Stadt nutzt ein Großteil der mit dem Zug ein- und auspendelnden Personen den eigenen Pkw zur Anreise zum Bahnhof Neheim-Hüsten.

Die Schaffung ausreichend vieler Stellplätze soll den Umstieg auf die Bahn für den weiteren Weg attraktiv machen. So soll zeitintensiver Parksuchverkehr minimiert werden.

Die Stadt Arnsberg ist mit 17.000 Einpendlern das bedeutendste Einpendlerziel im HSK. Auch die 12.000 Auspendler sind ein kreisweiter Spitzenwert.

Die Bahn soll dabei künftig eine wichtigere Rolle spielen.