Arnsberg. „Bin ich gesund oder kommt der Krebs zurück?“ - Elisabeth aus Arnsberg bangt um ihre Gesundheit. Nach der Brustamputation lebt sie mit der Angst.

Elisabeth Richter ist verzweifelt. Der Krebs ist zurück. Wir berichteten Anfang Februar, wie die 59-Jährige ihr bösartiges Milchdrüsen-Karzinom besiegt hatte und dass sie trotz einer Brust-Amputation wieder glücklich sein konnte.

Glücklich und lebensfroh, gemeinsam mit ihrem Ehemann Theo, der mit ihr gebangt, gezittert und geweint hatte. Doch jetzt ist der Alptraum zurück und mit ihm alle Ängste und Sorgen. „Diese Ängste drehen sich nicht darum, dass ich ins Krankenhaus oder operiert werden muss, auch nicht um den weiteren Therapie-Ablauf. Das ist alles nicht schlimm, das kann ich ertragen“, schildert Elisabeth ihre Gefühlswelt.

Neue Selbsthilfegruppe

Vielmehr quäle sie eine unerträgliche Angst um das Ungewisse, um den Tod. „Das Thema Krebs macht Angst. Ich kann das nur schwer in Worte fassen, was in einem vorgeht, aber die Angst ist mein größter Feind“, sagt sie. Aus diesem Grund hat die 59-Jährige Anfang des Jahres eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Einmal im Monat treffen sich betroffene Frauen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Dabei spielen besonders die psychologischen Aspekte eine Rolle. Das Thema „Angst“ nimmt dabei einen sehr großen Raum ein.

>>>Weltfrauentag: Was könnte noch besser werden?<<<

„Wenn die Seele nicht funktioniert und die Angst ständiger Begleiter ist, fällt es einem schwerer, sich um seinen Körper zu kümmern“, sagt Elisabeth. Auch der Alltag sei nur schwer zu bewältigen, wenn ständig im Kopf die Gedanken kreisen, ob der Tod einen holen wird. Die Reha-Maßnahme in Niedersachsen, nach der Brust-Amputation, musste Elisabeth nach anderthalb Wochen abbrechen. „Ich hatte gehofft, dass ich dort zu Kräften komme, aber das Gegenteil war der Fall“, sagt sie.

Leider wären in der Kurklinik keine adäquaten Psychologinnen oder Psychologen für sie da gewesen, sodass die Arnsbergerin etwas für ihre Seele hätte tun können. „Körperlich war ich noch gar nicht in der Lage, auch nur an irgendeine sportliche Aktivität zu denken. Walking, ja, das war möglich, aber mehr nicht.“ Statt das Kurprogramm zu absolvieren, bekam sie Heimweh und Depressionen. Niemand konnte ihr helfen. „Mir ging es psychisch sehr schlecht. Nach einem Gespräch mit der Klinikleitung fuhr ich nach Hause.“ Wahrscheinlich wäre für sie die Kur besser verlaufen, wenn sie als Patientin ein Licht am Ende des Tunnels gesehen hätte. „Ja, dann fällt es leichter, etwas für den Körper zu tun“, meint auch Ehemann Theo, der die Sorgen seiner Frau gut verstehen kann und die Ängste mit ihr teilt. „Ich wünsche mir eine Therapiemaßnahme, die mehr auf die Psyche eingeht und nicht nur darauf abzielt, dass der Körper wieder funktioniert,“ erklärt Elisabeth Richter. Doch zunächst muss sie wieder zu Kräften kommen. Zur Zeit liegt die 59-Jährige noch im Krankenhaus, Letzte Woche Montag ist sie operiert worden. Die Lymphknoten müssen getestet werden. Jetzt heißt es wieder hoffen und bangen. Eine ganze, lange Woche wartet sie jetzt auf den Befund. Die Angst als ständiger Begleiter im Nacken.

>>>Der Job einer Sozialarbeiterin<<<

Das nächste Treffen der Brustkrebs-Selbsthilfegruppe findet am 15. März um 15 Uhr im Arnsberger Bürgerzentrum statt (Anmeldungen über die Gleichstellungsstelle der Stadt Arnsberg, Petra Blesel, unter Tel. 02932/201-1491 oder per E-Mail an gsb@arnsberg.de.)