Sundern. TuS Sundern darf auf überschüssige Mittel aus dem städtischen Jahresabschluss für Kunstrasen-Sanierung hoffen.

Der TuS Sundern darf auf Unterstützung durch die Stadt Sundern bei der dringend notwendigen Sanierung des in die Jahre gekommenen Kunstrasens hoffen. Am Donnerstag stellte der Verein Vertretern aus Verwaltung und Politik den Zustand des Fußballsportplatzes vor und verwies auf den Handlungsdruck. Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke kündigte an, dass der TuS Sundern aus freiwerdenden Mitteln aus dem städtischen Jahresabschluss 2022 bei der Investition für einen neuen Kunstrasenbelag in diesem Jahr mit Zuschüssen rechnen darf. Eine konkrete Summe nannte er nicht.

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Das Problem ist sicht- und greifbar. Der Kunstrasen des TuS Sundern ist zum Flickenteppich geworden. „Allein im letzten Jahr haben wir gut 15.000 Euro für Ausbesserungen bezahlen müssen“, erklärt Vorsitzender Eric Wachholz. Und doch zeigen sich Schäden. Im Kunstrasenteppich sind Löcher, die nur noch mit Granulat „gestopft“ werden können, damit die Grundschicht nicht offenliegt. Das erhöht nicht nur das Verletzungsrisiko auf dem Platz, sondern birgt die Gefahr noch höherer Folgekosten. „Wenn der ET-Boden einmal beschädigt ist, wird es richtig teuer“, so Wachholz.

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Erster Kunstrasen 1990

Im Jahr 1990 wurde die ET-Schicht als Fundament des Kunstrasens in Sundern gelegt. Der TuS hatte damals den ersten Kunstrasenplatz im Stadtgebiet und auch im näheren Sauerland. 2007 wurde der erste Belag erneuert. Auch dieser hielt bis jetzt - und das schon deutlich länger als die normale „Lebenszeit“ eines Kunstrasens mit vergleichbarer Nutzung. Und die ist außergewöhnlich hoch: Wie Abteilungsleiter Andreas Mühle aufzählte würde der Kunstrasen aktuell rund 2000 Stunden pro Jahr allein durch das Training von 23 Teams (davon 17 Jugendteams) genutzt. Hinzu kommen rund 180 Heimspiele im Jahr, das Fußballcamp, Turniere und Nutzung durch Schulen. „Zudem ist der Platz wichtig für die Außendarstellung des Vereins und der Stadt Sundern“, so Andreas Mühle.

Im Jahr 2022 hatte der TuS bei der Stadt einen Antrag bei der Stadt gestellt, dass es Unterstützung für einen neuen Kunstrasen gibt. Der TuS kam bei der städtischen Sportförderung nicht zum Zuge. Ungeachtet davon treibt der Verein die Planung der Platzsanierung voran, weil die Maßnahme alternativlos ist. In diesem Sommer muss ein neuer Belag her - die Bruttokosten liegen nach Sicht auf die ersten Angebote bei rund 250.000 Euro. Bei einer Vorfinanzierung über vier Jahre müsste der TuS Sundern mit jährlichen Zinsen von 21.000 Euro rechnen. Das Risiko, dass aber auch später keine städtischen Zuschüsse geflossen wären, aber wäre geblieben.

Politik muss beschließen

Die Einladung des Verwaltungsvorstandes und Vertretern der Politik sollte einem einzigen Zweck dienen: „Im Rathaus und im Rat soll man wissen, worum es geht, wenn man entscheidet“, so Eric Wachholz. Und entschieden werden muss noch: Zwar kündigte Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke an, dass der Jahresabschluss 2022 Spielräume für eine Unterstützung des Sunderner Kunstrasenprojekts bieten würde, doch eine konkrete Summe soll erst in der Verwaltungsvorlage für die nächste Sunderner Ratssitzung am 16. März genannt werden. „Dann muss die Politik beschließen“, so Willeke.

Der Bürgermeister machte aber auch klar, dass die Prognose zwar freie Mittel aus dem Jahresabschluss erwarten lässt, dass der Unterstützung aber auch Grenzen gesetzt sind. „Wir können unterstützen, aber nicht voll finanzieren“, so Willeke. „Wir müssen beim Jahresabschluss genau hingucken. Wir schwimmen nicht im Geld und es warten auch andere Herausforderungen“, sagt der Bürgermeister. Eric Wachholz kündigte an, dass der Verein durch Parzellenverkäufe auch Sponsoren für die Co-Finanzierung zu gewinnen erhofft.

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Michael Stechele, Fraktionsvorsitzender der SPD, machte im Sunderner Sportheim klar, dass die SPD dem Antrag des Vereins auf Förderung „vollumfänglich folgen“ werde. Claudia Hachenei (CDU), Vorsitzende des Sportausschusses, versprach „das alles mitzunehmen“. Der Jahresabschluss sei vor Versprechen aber abzuwarten. Die neuen Sportförderrichtlinien würden aber Argumente geben, eine so stark genutzte Sportanlage zu unterstützen.

Der TuS Sundern jedenfalls hat nun Hoffnung, nicht komplett auf den Kosten sitzen zu bleiben. Noch im März müssten Aufträge erteilt werden, damit die Maßnahme im Sommer durchgeführt werden kann und zur neuen Saison auch ein Kunstrasen der neuen Generationen (mit Kork- und Sandfüllung anstatt Granulat). Projektleiter bei der Kunstrasen-Sanierung ist der ehemalige Vorsitzende Gregor Scheffer. „Es muss dringend neu was getan werden“, sagt er, „sonst müssen wir zwischen 15.000 und 30.000 Euro jährlich für Ausbesserungen bezahlen“.

Das und auch die Vermeidung von Elementarschäden an der Grundschicht will auch die Beigeordnete Jacqueline Bila verhindern. „Das Vermeiden eines großen Schadens ist ein Argument für die Dringlichkeit“, sagt sie.

Politik und Verwaltung machten sich beim TuS Sundern ein Bild von den Schäden auf dem Kunstrasenplatz.
Politik und Verwaltung machten sich beim TuS Sundern ein Bild von den Schäden auf dem Kunstrasenplatz. © Martin Haselhorst