Arnsberg. Behördliche Auflagen und Probleme bei Materialbeschaffung treffen auf Zeitdruck bei Organisation. Heimatbund sagt Arnsberger Osterfeuer ab.
Der Arnsberger Heimatbund muss das beliebte Osterfeuer mit Fackelzug und Höhenfeuerwerk in diesem Jahr absagen. „Grund hierfür sind einerseits neue behördliche Anforderungen für das Abbrennen des Feuerwerks, die sich kurzfristig leider nicht umsetzen lassen“, so Vorsitzender Torsten Kapteiner vom Arnsberger Heimatbund, „andererseits gibt es auch Probleme beim Aufbau des Osterfeuers.“ Das Osterfeuer soll dennoch eine Zukunft haben und 2024 wieder stattfinden.
So lief das Osterfeuer im Jahr 2022 >>>
Hintergrund: Die „einzigartige und bewährte Form des Osterfeuers“ wurde in den letzten Jahren immer dadurch erreicht, dass 3000 gebundenen Fichtenschanzen zu der bekannten Form aufgeschichtet wurden. „Dieses Material ist aufgrund des Fichtensterbens aber nun Mangelware geworden“, erklärt Kapteiner. Noch in den Wäldern vorhandenes Material sei größtenteils für das Osterfeuer nicht geeignet. „Wir wollen ja auch keinen Holzmüll verbrennen“, so Kapteiner. Gutes Material sei wichtig, um ein kontrolliertes Abbrennen des Feuers zu gewährleisten, was aus Sicherheitsgründen am sensiblen Waldstandort ganz wichtig sei.
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„Die Absage ist sehr bedauerlich, da diese Veranstaltung für viele Arnsberger Familien ein festes Ereignis im Jahresverlauf darstellt und mit vielen tausend Zuschauern auch Besucher aus nah und fern anzieht und somit auch für die Gastronomie und den Tourismus sehr wichtig ist“, wissen die Organisatoren des Heimatbundes. Das Arnsberger Osterfeuer galt immer als das größte in der Region. Zuletzt fand das Feuer im Jahr 2022 statt, nachdem es bereits in 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.
So wurde das Osterfeuer 2022 aufgeschichtet >>>
„Uns ist die Entscheidung im Vorstand nicht leicht gefallen, aber in der kurzen Zeit bis zum Osterfest lassen sich die neuen behördlichen Vorgaben für das Feuerwerk nicht realisieren. Zudem können die Probleme beim Materialmangel nicht so schnell gelöst werden“, bedauert Thorsten Kapteiner. Anderes Material würde zudem auch einen ganz neuen Aufbau des Osterfeuers erfordern. „Wir sind uns der Tragweite dieser Entscheidung bewusst, sehen aber leider aufgrund der Kurzfristigkeit keine andere Möglichkeit als die Veranstaltung abzusagen“, erklärt Torsten Kapteiner den Beschluss des Vorstandes. Entscheidend sei „der Faktor Zeit“ gewesen.
Absage als Chance?
Es sind weitere Dinge, die dem Heimatbund das Leben schwer machen und zur Absage zwangen: Zudem seien nämlich aufgrund der örtlichen Begebenheiten auf dem Kreuzberg hoch über der Stadt am direkten Waldrand, die Anforderungen hinsichtlich des großen Feuers, des Feuerwerks und der Fluchtwege besonders hoch. „Damit ist bei der Durchführung einer solchen Veranstaltung auch eine entsprechend große Verantwortung verbunden“, so Torsten Kapteiner. Insbesondere für die Sicherheitskonzepte für das Feuerwerk hätte es neue Anforderungen gegeben. „Da werden wir in Zukunft aber eine Lösung für finden“, sagt Torsten Kapteiner. Für ihn ist klar: „Das ist jetzt nicht das Ende des Osterfeuers, sondern vielleicht auch eine Chance.“
Abläufe neu überdenken
Der Heimatbund werde im Zuge der neuen Situation auch einige Elemente der Brauchtumsveranstaltung überarbeiten. Hier würden dann auch die Meinungen und Wünsche der Mitglieder und der Bürger berücksichtigt, die in der letzten Zeit an den Heimatbund herangetragen worden sind. Denkbar wäre zum Beispiel eine Übertragung der Veranstaltung per Webcam oder in den sozialen Medien. „Dies würde besonders älteren oder gehbehinderten Menschen mehr Teilhabe an solchen Veranstaltungen ermöglichen“, sagt Torsten Kapteiner.
Der Vorstand und der Osterfeuerausschuss des Heimatbundes kündigen an, hierzu einige Konzepte auszuarbeiten. Auch die Art und Weise des Aufschichtens des Feuers, Sinn und Art des Feuerwerks und andere Abläufe sollen ergebnisoffen diskutiert werden. Aufgrund der enormen Wichtigkeit dieser Veranstaltung sollen die Mitglieder des Heimatbundes in der nächsten Jahreshauptversammlung hierüber entscheiden und abstimmen.
Wichtig ist dem Vorsitzenden des Heimatbundes die Feststellung, dass das Osterfeuer nicht behördlich ausgebremst worden sei. „Gesetze und Vorgaben sind einzuhalten. Die Zusammenarbeit mit den Behörden war konstruktiv“, betont Kapteiner. Für die Zukunft sei das nun hilfreich. Bürgermeister Ralf Bittner betont, dass die Stadt für das Feuer an sich vorab eine mündliche und schriftliche Genehmigung erteilt habe. Das Feuerwerk sei von der Bezirksregierung nicht genehmigt worden. Die Stadt habe versucht, das Feuer trotz neuer Vorgaben möglich zu machen.