Niedereimer. Der Kauf des ersten Fahrrads in Arnsberg, die lange Nutzung und die beste Pflege. Das sind die Tipps des Radgurus Olli von Green Bikes.

„Warum müssen wir immer alles haben und bei den Kindern sparen?“, fragt sich Oliver Götte, stellvertretender Filialleiter bei Green Bikes. Er spielt damit auf das „Luxusgut E-Bike“ an, denen sich Eltern ja gerne bedienten, während die Kinder auf einem Fahrrad ohne Akku sich körperlich echt anstrengen müssen, um das Tempo halten zu können.

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Er hat nicht grundsätzlich etwas gegen E-Bikes. „In manchen Fällen ergeben diese Räder wirklich Sinn“, sagt er, „denn sie bieten ein gelenkschonendes Radeln und auch Menschen, die seit langem kein Rad mehr gefahren sind, die Möglichkeit, langsam wieder aktiv zu werden.“

Wogegen er etwas zu haben scheint, sind die Gedankengänge mancher Eltern, die aufgrund des andauernden Wachsens ihrer Kinder sodann eher auf günstige Räder (gebraucht oder auch neu) setzen, statt die Qualität dabei zu beachten.

Tipps fürs erste Fahrrad

„Als erstes Fahrrad empfehle ich gerne eins von Naloo“, sagt Oliver Götte, „denn es ist sehr leicht.“ Das Gewicht spiele eine große Rolle. Denn wenn das Bike schwerer als das Kind selbst sei, käme es schneller zu Stürzen. „Beim ersten offenen Knie geht der Spaß am Radfahren verloren.“

Er rät daher zu einem leichten Rad in der passenden Größe und „zu einem vernünftigen Fahrrad, wenn das Kind echten Bewegungsdrang hat“. Zu den wichtigsten Eigenschaften eines „vernünftigen Rads“ zählt er mithin zum einen das Gewicht, zum anderen die Größe – aber auch eine Bauweise, die das Mitwachsen des Rades zulässt. „Das Naloo lässt sich besonders lange fahren“, sagt er, „denn hier befindet sich das Sattelrohr vor dem Tretlager.“

Gemeint ist, dass man den Sattel und das Lenkrad in der Regel einfach „hochschraube“, um das Fahrrad größer zu machen. Jedoch käme es ja nicht nur auf die Beinlänge an. Auch nach vorne und hinten müsste das Rad also mitwachsen. Das „Hill Bill“ von Naloo beispielsweise könne deutlicher früher gefahren werden als konventionelle 24-Zoll-Mountain-Bikes. Im Grunde seien die Kinderräder genauso gebaut wie die Fahrräder für Erwachsene - aber halt kindgerecht.

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Ein ebenso wichtiger Punkt sei aber auch die Schaltung. „Viele Eltern glauben, dass ihr Kind zunächst einmal keine Schaltung benötige“, so Oliver Götte, „auf dem Berg oder an einem Anstieg ergibt eine Schaltung aber schon Sinn.“ Auch könne sie, sofern sie einmal richtig eingestellt sei, nicht kaputt gehen, was viele Eltern befürchteten. Daher hätten auch alle Kinderfahrräder bei Green Bikes eine Schaltung, bis auf das Kleinste, das 16 Zoll.

Gute Pflege - langes Leben

Eltern sollten also darauf verzichten, blindlings ein gebrauchtes Rad anzuschaffen, wenn sie ihrem Kind einen langen Fahrspaß gönnen möchten. Genauso wichtig dafür ist aber auch die gute Pflege. Auch da gibt Oliver Götte handfeste Tipps: Natürlich sollte das Rad regelmäßig gereinigt werden. Bei der Kettenreinigung würden jedoch viele Menschen Fehler machen. „Sie sprühen einfach Öl drauf“, sagt er, „besser ist: Die Kette auch in den Zwischenräumen zu reinigen, mit etwas Seifenwasser alles sauber zu machen, zu ölen und dann mit einem trockenen Lappen abzuputzen.“

Und am allerwichtigsten, nicht nur für Kinder, sei natürlich die Schutzkleidung. „Das ist das A und O“, sagt Oliver Götte. Wer sportlich zudem Gas geben wolle, sollte auch auf Brustpanzer und Co. haben.