Neheim. Seit über vierzig Jahren gibt es die Sporttaucher Möhnesee - doch was macht den Verein eigentlich aus? Wir haben nachgefragt.
„Es ist wunderschön, entspannend und gesellig – also außerhalb des Wassers.“ Das findet Raphaela Droste, Pressewartin der Sporttaucher Möhnesee. Denn im Verein und auch beim Tauchsport generell geht es gar nicht nur darum, die verborgenen Unterwasserwelten zu erkunden.
Gemeinsames Training im Freizeitbad Nass
Einmal in der Woche treffen sich die Sporttaucher Möhnesee zum gemeinsamen Training: immer dienstags von 20 bis 21 Uhr sind sie im Nass zu finden, um dort im Sportbecken ihre Tauchübungen zu machen. Im Anschluss wird dann das Vereinsheim, Stumpfstraße 8 in Herdringen, geöffnet. Hier gibt es genug Zeit und Raum für einen geselligen Austausch der Mitglieder und einen Kompressorraum, in dem die Mitglieder ihre Luftflaschen wieder auffallen können.
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Der Verein hat 2022 sein 40-jähriges Bestehen feiern können. Seitdem haben sich über 100 Mitglieder angesammelt – manche aktiver, manche nicht so. „Wir haben nach der Pandemie damit zu kämpfen, das Vereinsleben wieder anzukurbeln“, erzählt Raphaela Droste, „Aber dieses Jahr starten wir wieder voll durch.“ Startschuss für das Jahr war der Tag der Vereine im Nass im letzten Monat. Dort präsentierten sich die Sporttaucher mit einem Schnuppertauchangebot: vier der 20 Schnuppertaucherinnen und -taucher haben sich jetzt für den Verein angemeldet. Das jüngste Vereinsmitglied ist erst 13 Jahre alt, es gibt 14 Mitglieder unter 24 Jahren – das Durchschnittsalter bewegt sich irgendwo in einem „gesunden Mittelalter“.
Tauchspots an Möhnesee und Sorpesee
Die üblichen Tauchspots des Vereins sind der Möhnesee, der mit seiner Taucherbucht am Südufer der Delecker Brücke immerhin einen Tauchspot anbietet, und der Sorpesee – hier gibt es einen Sommertauchspot und einen Wintertauchspot am Familiencampingplatz. „In der Möhne haben wir aber leider keine gute Sicht“, erzählt die Pressewartin. Deswegen verabreden sich die Vereinsmitglieder oft für gemeinsame Tauchausflüge – und auch der Verein organisiert regelmäßig Fahrten. So waren die Sporttaucher Möhnesee schon auf den Malediven und in Ägypten tauchen, aber auch in anderen deutschen Gewässern. Flugreisen und Wochenendurlaube werden langfristig im Voraus geplant. „Dann können auch möglichst viele Mitglieder mit.“
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Wer tauchen lernen möchte, der muss nichts mitbringen außer eines guten Allgemeinzustands. „Wir haben auch einige Asthmatiker, die wunderbar tauchen können“, erzählt Raphaela Droste. Wer einen Tauchschein hat, muss sich regelmäßig einer Tauchtauglichkeitsprüfung unterziehen. So wird sichergestellt, dass der Taucher oder die Taucherin auch in der Lage sind, den Sport auszuführen. Ansonsten lernt man alles bei den Sporttauchern: Sie bilden selbst aus, sobald genügend Interessierte dabei sind. Man muss dabei erst einen Theorieteil absolvieren, in dem man auch die Unterwasserkommunikation mit Zeichensprache lernt. „Sie glauben gar nicht, wie viel Augen sprechen können“, sagt Raphaela Droste dazu. Dann kommt die Praxis im Hallenbad – so bekommt man irgendwann einen Grundtauchschein, für den man dann auch bestimmte Tauchgänge in Freigewässern gemacht werden müssen. Dieser Schein kann dann erweitert werden; die Fortbildungsmöglichkeiten sind vielseitig.
Alle Interessierten sind immer herzlich Willkommen
Außerdem würde anfangs auch die Ausrüstung gestellt werden, bevor ein Neumitglied sich selbst Druckluftflaschen, Neoprenanzug und Co. kauft. „Das ist natürlich nicht billig“, gibt Droste zu denken. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, darf gern vorbei kommen und einfach mal reinschnuppern: Entweder zum Training oder zum anschließenden Zusammenkommen im Vereinsheim.