Neheim. Auch wenn es noch dauert, bis die Saison startet, kann man sich jetzt schon darüber freuen, was der Förderverein für´ s Freibad Neheim bewegt hat.
Vorboten für die kommende Freibadsaison in Neheim: Der Förderverein freut sich, verkünden zu dürfen, dass bis zur voraussichtlichen Eröffnung am 20. Mai die Umkleideräume, Duschen und Toiletten komplett saniert sein dürften. „Es wird sogar einen barrierefreien Bereich geben, wo Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer bequem duschen und sich umziehen können“, verrät Axel Blanke, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins.
Nächste Woche schon könnten die Bauarbeiten und Säuberungsaktionen Fahrt aufnehmen, „sofern das Wetter mitspielt“, so Blanke. Das Freibad gehört zwar der Stadt Arnsberg, doch der Förderverein sorgt schon seit vielen Jahren dafür, dass es nicht dauerhaft geschlossen werden muss. „Erste Planungen in dieser Hinsicht kamen schon in den 80er Jahren auf den Tisch“, weiß Reinhard Strocka, ehemaliger Schwimmmeister vor Ort und Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins.
Vereinsgründung
Im Jahr 1991 gründete sich der Verein, um das Freibad Neheim vor der Schließung zu bewahren. „Das Bad an der Jahnallee ist ein wichtiger Punkt im Ort, der die Attraktivität steigert und sogar viele Leute von außerhalb anzieht“, unterstreicht Blanke. „Daher ist es auch so wichtig, dass wir weiterhin alles dafür geben, die Gestaltung des Bades voranzutreiben. Wir freuen uns auch sehr über jede helfende Hand oder Sponsoren, die dazu beitragen, dass das Bad erhalten bleibt.“
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In der letzten Saison wurden rund 27.000 Gäste gezählt. „Das sind für den super Sommer, den wir 2022 hatten, eigentlich zu wenig“, meint Vorstandskollegin Andrea Aland. Der nächste Sommer steht schon auf dem Startblock und mit ihm Sonne, lautes Kinderlachen am Planschbecken und lange Warteschlangen an der Riesenrutsche. Freuen können sich die kleinen Gäste zudem seit drei Jahren über den Wasserspielplatz hinter Planschbecken. Auch ein Verdienst des emsigen Fördervereins. Nur leider waren die neuen Spielgeräte damals gerade aufgebaut, als Corona kam. „Das konnte ja keiner ahnen“, so Andrea Aland. In der letzten Saison sei der Spielplatz jedenfalls vielfach genutzt worden.
Gute Nachrichten
Es gibt noch weitere gute Nachrichten, denn auch die Vandalismus-Probleme hätten abgenommen. „Wir hoffen, die Zeiten der nächtlichen Badevergnügen, wo wir morgens volle Mülltonnen aus dem Becken angeln durften, sind vorbei“, so Blanke. Seit das Ordnungsamt im Sommer regelmäßig kontrolliere, sei es besser geworden.
„Bauarbeiten und Ausbesserungen am Freibad sind eigentlich jedes Jahr zu machen“, so der ehemalige Schwimmmeister. Rund 300 Liter Farbe werden Jahr für Jahr benötigt, damit die Becken wieder strahlend schön sind. Dann können die fast 3000 Kubikmeter Wasser einlaufen. Auch die Verweil-Tribüne muss regelmäßig gestrichen und von Moos befreit werden. Dazu kommen noch Baum- und Buschbeschnitt, die Rasenpflege, die Bepflanzung der Beete, Unkraut zupfen und die Instandhaltung des Mobiliars, wie Liegen, Bänke oder Strandkörbe. All das sind Arbeiten, die von den Mitgliedern des Fördervereins in ihrer Freizeit erledigt werden.
„Um den Betrieb des Freibades Neheim zu erhalten, sind erhebliche finanzielle Mittel notwendig“, so Blanke. In Zeiten, in denen öffentliche Gelder immer knapper und Zuschüsse nicht immer im notwendigen Rahmen gezahlt werden können, helfen die Ehrenamtler. „Wir wollen uns daher an Baumaßnahmen beteiligen, sowohl finanziell als auch durch Eigenleistung.“ Wünsche, Anregungen und Vorschläge aus der Bevölkerung werden an die Stadt Arnsberg weitergeben und dadurch den Bestand des Bades in öffentlicher Trägerschaft gestärkt und gesichert.
Warum das ganze Engagement?
Der 56-jährige Axel Blanke ist ein Freibad-Fan. „Als Kind schon bin ich im Sommer gerne ins Freibad gegangen“, verrät er. Super Wetter, der Pommes-Duft von der Bude, Chlor-Geruch auf der Haut und die Schnuckertüte in der Hand, abends auf dem nach Hause, lassen bei dem 56-Jährigen schöne Erinnerungen wach werden. „Damals war bei uns im Freibad viel mehr Trubel. Es gab ja wenig Freizeitalternativen und erst recht keine Handys und Computerspiele“, unterstreicht Reinhard Strocka. Und auch Andrea Aland (30) ist als Kind gerne hierher gekommen und hat beim legendären Schwimmmeister ihr „Seepferdchen“ gemacht.
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Alles Gründe, warum es sich lohnt, weiterzumachen, auch wenn es zunehmend an Personal mangeln würde. „Schwimmmeister scheint kein attraktiver Beruf mehr zu sein“, meint Reinhard Strocka, der gut 35 Jahre lang am Beckenrand gestanden hat. „Man muss arbeiten, wenn die anderen frei haben.“
Daher sind die Öffnungszeiten ab Mitte Mai auch eher eingeschränkt: montags bis freitags hat das Bad von 6 bis 19 Uhr geöffnet und am Wochenende nur von 6 bis 18 Uhr.
Die Eintrittspreise sollen nach Wunsch des Fördervereins stabil bleiben. Die Saisonkarte für Kinder und Jugendliche kostete im letzten Jahr 26 Euro und für Erwachsene 74,50 Euro. Gegen Vorlage der Arnsberger Familienkarte konnte man dabei sogar noch ein paar Euro sparen. Doch das letzte Wort über die Preise hat natürlich die Stadt Arnsberg, die sich zu den aktuellen Preisen noch nicht geäußert hat.