Sundern. Wir haben mit Musa Alp, zweitem Vorsitzenden des Anatolischen Kulturvereins Sundern, über die Spendensammlungen für Erdbebenopfer gesprochen.

Der Anatolische Kulturverein Sundern (AKS) hat in der vergangenen Woche Spenden für Erdbebenopfer gesammelt und sich ein Netzwerk für die Verschickung aufgebaut. Wir haben mit Musa Alp, dem zweiten Vorsitzenden des AKS, über die Spendensammlung gesprochen.

1. Was passiert mit den abgegebenen Spenden?

Sie werden schnellstmöglich in die betroffenen Regionen gebracht. Wir bringen das, was wir hier in Sundern bekommen, zu größeren Sammelstellen. Dort werden große Lkws gepackt und direkt vom Zoll kontrolliert und genehmigt - so können die Fahrer durchfahren. Wir halten ständigen Kontakt mit den Fahrern der Lkws, auf denen unsere Spenden sind. Sie fahren so weit, wie sie kommen, leider sind aber auch viele Durchfahrtsstraßen gesperrt oder zerstört.

2. Was wird noch benötigt?

Keine Kleidung mehr - deswegen haben wir ja auch unsere Spendenannahme erstmal gestoppt. Besonders gebrauchte Kleidung ist ja auch problematisch, weil diese von den Behörden vor Ort nicht gern gesehen ist wegen der Seuchengefahr. Medikamente werden aber reichlich gebraucht: Paracetamol, Infusionen, so etwas eben.

3. Wie groß war die Hilfsbereitschaft bisher?

Unglaublich groß! Man merkt, wie viel hellhöriger die Sunderner nach der Flut 2021 geworden sind, wenn es um Naturkatastrophen geht. Viele kommen mehrfach oder gehen sogar los und kaufen extra noch benötigte Dinge. Ein Herr brachte uns sogar mehrere Kartons mit Infusionen und Infusionsbesteck. Das ist einfach unfassbar toll. Dafür möchten wir uns von Herzen bedanken.