Arnsberg. Ein großer Stromausfall setzte Marsberg in Aufregung. Könnte so etwas auch in Arnsberg und Sundern passieren? Das sagt die Westnetz GmbH.
Die sauerländische Stadt Marsberg erlebte in der Nacht zu Donnerstag einen großflächigen Stromausfall. Die Schulen blieben daraufhin geschlossen. Die Stadt war im Ausnahmezustand. War das schon ein Blackout? Und könnte so etwas auch in Arnsberg oder Sundern passieren. Unsere Zeitung fragte beim Netzbetreiber Westnetz nach.
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„Die Ursache für den gestrigen Stromausfall in Marsberg war ein technischer Defekt in einer Umspannanlage“, erklärt eine Sprechern der Westnetz GmbH. Die sichere Versorgung der Menschen und Unternehmen in unserem Versorgungsgebiet und der Schutz der Infrastrukturen habe für Westnetz oberste Priorität. „Technische Defekte sind jedoch, trotz regelmäßiger Wartung und Modernisierungen der Anlagen, leider nicht auszuschließen“, so die Sprecherin.
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Neben Wartung und Instandhaltung würde Westnetz weitere, vielfältige Maßnahmen ergreifen, um die Versorgungssicherheit sicherzustellen. So werden die Anlagen an 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr aus den Netzleitstellen fernüberwacht - auch in Arnsberg sitzt so ein Leitstand. „Ein Ausfall wird hier sofort erkannt und es kann kurzfristig regiert werden“, erklärt die Sprecherin der Westnetz GmbH.
Die Verteilnetze seien nach dem Prinzip der sogenannten (n-1)-Sicherheit aufgebaut. Die (n-1)-Sicherheit besagt, dass die Netzsicherheit auch dann gewährleistet bleiben soll, wenn eine Komponente ausfällt. Wenn ein Betriebsmittel wie zum Beispiel eine Leitung oder Transformator aufgrund eines Fehlers ausfällt, muss ein anderes seine Aufgabe übernehmen. „Sollte es also in Arnsberg oder Sundern zu einer Störung kommen, können wir zeitnah auf ein nahegelegenes Umspannwerk innerhalb des Stadtgebietes, aber auch zu Anlagen in den umliegenden Kommunen, umschalten“, versichert die Sprecherin. Grundsätzlich sei dann ein Stromausfall örtlich begrenzt – auf mehrere Häuser, auf mehrere Straßenzüge oder auch ein kleines Dorf beziehungsweise einen Stadtteil.
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Im gesamten Versorgungsgebiet der Westnetz seien Mitarbeitende rund um die Uhr im Einsatz, um im Fall einer Störung schnell und sicher Reparaturarbeiten zu übernehmen – so auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Marsberg.
Das ist ein Stromausfall
Einen Stromausfall im herkömmlichen Sinne hat wahrscheinlich jeder schon mal zu Hause erlebt: Auf einmal gehen die Lichter aus oder die Waschmaschine steht still. Dabei begrenzt sich der Stromausfall auf mehrere Häuser, auf ein paar Straßenzüge oder auch ein kleines Dorf beziehungsweise einen Stadtteil. Ein Stromausfall dauert in der Regel nur wenige Minuten oder Stunden an. Mögliche Gründe dafür sind können beispielsweise Schäden an Stromleitungen und Transformatoren durch Witterungseinflüsse oder Baggerarbeiten sein.
Das ist ein Blackout
Ein Blackout ist ein großflächiger Zusammenbruch des gesamten deutschen oder gar europäischen Stromnetzes. Eine uneingeschränkte und schnelle Wiederversorgung über angrenzende Stromnetze ist nicht möglich. Ein Blackout entsteht durch Großstörungen im Netzbetrieb der Übertragungsnetzbetreiber (in Deutschland: Amprion, TenneT, 50 Hertz Transmission, Transnet BW). Letztere können hervorgerufen werden durch Naturkatastrophen, Terroranschläge, Cyberangriffe oder menschliche Fehler. Die BNetzA schätzt einen Blackout aktuell als äußerst unwahrscheinlich ein.