Arnsberg. Kloster Wedinghausen wird 850 Jahre alt. Aus diesem Grund findet im März eine Tagung mit Vorträgen statt. Mehr dazu finden Sie hier

Wir reisen nach Südfrankreich, um uns die Abtei von Sénanque anzuschauen, wir besichtigen den Petersdom in Rom, und sind fasziniert von einsamen Klöstern in den spanischen Bergen. Doch wir vergessen oft dabei, dass wir solch vergleichbar spannende Kulturdenkmäler direkt vor Haustüre stehen haben.

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„Wir haben hier in Arnsberg konzentriert auf ganz kleinem Raum eine in Mitteleuropa einzigartige Klosterlandschaft. Gleich drei Prämonstratenser-Klöster sind hier im Stadtgebiet zu finden. Das sind herausragende historische und touristische Orte, die nur leider vielen Menschen nicht oder nur wenig bekannt sind“, erklärt Dr. Bettina Heine-Hippler vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

Engagierter Arbeitskreis

Um diese „kulturhistorischen Schätze zu heben und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen“, wie die Wissenschaftlerin sagt, hat sich der Arbeitskreis Klosterlandschaft Arnsberg gebildet. Diese Gruppe gehören neben der Stadt Arnsberg auch die beiden Pfarren St. Petri Hüsten und St. Laurentius Arnsberg sowie unter anderen der Förderverein Rodentelgenkapelle, der Förderverein Dorf und Kloster Rumbeck und der Freundeskreis Oelinghausen an. Die Mitglieder des Arbeitskreises treffen sich regelmäßig, um neue Projekte zu planen und Ideen zu sammeln. „Wir möchten die Aktivitäten der einzelnen Beteiligten koordinieren, Termine aufeinander abstimmen und die Kommunikation steuern“, erklärt Edwin Müller vom Förderverein Rodentelgenkapelle.

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Die diesjährigen Aktivitäten des Arbeitskreises stehen dabei ganz im Zeichen des Jubiläums von Kloster Wedinghausen. Es feiert immerhin 850-jähriges Bestehen. „Im Grund könnten wir aber auch nächstes Jahr weiterfeiern, denn dann ist Kloster Oelinghausen 850 Jahre alt“, so Bettina Heine-Hippler. Doch zunächst einmal steht Wedinghausen im Mittelpunkt der Betrachtung. Deshalb findet auch am 24. und 25. März eine zweitägige Tagung samt Vorträgen zu kulturhistorischen, baugeschichtlichen, archäologischen und ordensgeschichtlichen Entwicklungen.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Klosterlandschaft Arnsberg bei Gesprächen in Rumbeck.
Die Mitglieder des Arbeitskreises Klosterlandschaft Arnsberg bei Gesprächen in Rumbeck. © Eric Claßen

Den Auftakt dieser 3. Klostertagung bildet am Freitag, 24. März, ab 19.15 Uhr ein Abendvortrag mit anschließendem Empfang im Kapitelsaal von Kloster Wedinghausen. Bei dem Vortrag stellt Pater Abraham Fischer von der Abtei Königsmünster in Meschede die provokante Frage „Warum renovieren wir Kirchen?“ in den Raum.

Am 25. März findet dann von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr die eigentliche Tagung in der Rodentelgenkapelle statt. Bürgermeister Ralf Paul Bittner wird die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Insgesamt sechs Vorträge erwarten die Zuhörerinnen und Zuhörer an diesem Tag. So verrät Peter Kleine vom Kulturdienst der Stadt Arnsberg, warum sich im Kloster Wedinghausen eine der ersten gedruckten Übersetzungen des Korans befindet und was Martin Luther damit zu tun hat. In einer anderen Präsentation erfährt man, wie die Krankenpflege bei den Zisterziensern ablief. Bettina Heine-Hippler übernimmt die Moderation auf der Tagung.

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Sie nimmt Interessierten auch die Angst, bei den Vorträgen nichts zu verstehen. „Die Veranstaltungen sind extra so vorbereitet, dass kein reines Fachpublikum angesprochen wird. Jeder, der sich für die Themen interessiert, ist herzlich willkommen. Wir möchten auch bewusst mit den Menschen ins Gespräch kommen“, versichert die Wissenschaftlerin. „Ich freue mich auf die Tagung!“

Heimische Experten

Es sei wichtig, möglichst viele für solche Themen zu begeistern und damit das Wissen der Experten zu konservieren. „Wir haben hier in Arnsberg Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit speziellen Themen rund um die Klöster befassen. Dieses Wissen darf nicht verloren gehen. Schließlich waren die Klosterbibliotheken im Mittelalter auch regelrechte Wissensspeicher.“

Da aus Platzgründen nur rund 100 Personen an der Tagung teilnehmen können, wird um eine rasche Anmeldung im Pfarrbüro der Propsteipfarre St. Laurentius Arnsberg unter Tel. 02931/3403 oder per E-Mail an pfarrbuero@pr-arnsberg.de gebeten. Die Teilnahme an der Tagung kostet 79 Euro, Studenten zahlen 49 Euro. Darin enthalten sind ein Mittagessen, Getränke in den Pausen zwischen den Vorträgen sowie nach erfolgter Drucklegung ein Tagungsband. „Dieser Band kann allerdings später im Buchhandel oder bei den beiden beteiligten Pfarren auch von Menschen erworben werden, die nicht an der Tagung teilnehmen konnten“, erklärt Edwin Müller. Die Teilnahme an der exklusiven Abendveranstaltung einen Tag zuvor kostet 10 Euro.

Zum Tagungsprogramm gibt es auch Flyer mit zusätzlichen Informationen. Diese Flyer erhält man beispielsweise in den Pfarren, aber auch bei der Stadt Arnsberg. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass am Kloster Wedinghausen momentan keine Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Für den Besuch der Tagung in der Rodentelgenkapelle wird empfohlen, auf die Parkplätze an der Schützenhalle auszuweichen und von dort zu Fuß zu kommen.