Arnsberg. Und trotzt damit dem starken bundesweiten Besucherrückgang im vergangenen Jahr.

Die Führungsmannschaft des Sauerland-Museums in Arnsberg um Leiter Dr. Oliver Schmidt zieht für das abgelaufene Jahr 2022 eine durchaus positive Bilanz.

Denn mit 22.500 Besuchern - ohne die Tage rund um den Arnsberger Weihnachtsmarkt – liegt man praktisch gleichauf mit den Zahlen aus 2021. „Und dies immerhin bei einem bundesweiten Rückgang von Museumsbesuchern im Jahr 2022,“ sagt Oliver Schmidt. Und der war mit einem Minus von zwei Dritteln beträchtlich.

Dr. Oliver Schmidt: Die Hexen-Ausstellung hätte mehr Besucher verdient

Doch es war auch am Alten Markt nicht alles nur eitel Sonnenschein, weil die aufwendig gestaltete und recherchierte Ausstellung „Du Hexe! Opfer und ihre Häscher“ nach Ansicht des Museumsleiters „durchaus von mehr Menschen hätte besucht werden können“. Um aber auch sofort einzuschränken, dass es sich bei diesem umfassenden thematischen Angebot zu einem dunklen Kapitel der Geschichte nicht um eine Ausstellung für Familien gehandelt habe.

Sehr gut angenommen worden sei jedoch, ergänzt Museums-Marketingchefin Karin Fischer, der im Rahmen der Hexen-Ausstellung eingerichtete Escape-Room.

Über Online-Escape-Spiel junge Menschen für das Museum interessieren

Museum kooperiert mit Grundschulen und Kitas

Das steht u.a. 2023 an im Sauerland-Museum am Alten Markt in Arnsberg:

eine Kunstausstellung mit Werken der August Macke-Preisträgerin Toulu Hassani vom 24. November bis 14. Januar 2024;

Ferromone - Tag der Industriekultur“ im August mit Live-Musik im Museumshof und

ausgearbeitete und inklusivere Angebote im Vermittlungsprogramm wie Themenführungen.

Zudem wird mit Kindergärten und Grundschulen kooperiert - mit dem Ziel regelmäßiger Museumsbesuche. Und das in Zusammenarbeit mit der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) für kostenfreie Fahrten ins Arnsberger Museum („Mobilitätsfonds“).

Besonders erfolgreiche und damit besucherstarke Projekte in 2022 waren die spannenden, vor allem auf die jüngeren Semester zugeschnittenen „Taschenlampenführungen“ mit von Januar bis Februar sowie im November und Dezember rund 600 Besucherinnen und Besuchern, die zu nächtlicher Stunde das Museum an insgesamt 30 Terminen ausgiebig erkundeten. Diese Führungen laufen weiterhin.

Das Publikumsinteresse gefunden hätten auch, sagt Karin Fischer als „Herrin der Zahlen“, der Kinderclub und das Online-Escape-Spiel „Rettet Shorty“ auf der Homepage des Museums (www.sauerland-museum.de), das auf spielerische Weise die ausgestellten Objekte vermittle. „Ein schöne Möglichkeit, schon jüngere Menschen für Museen und damit für Geschichte zu interessieren.“

Zugang für alle: Das Sauerland-Museum ist nun als barrierefrei zertifiziert

Die qualitativ hochwertige Hexen-Ausstellung - hier ein Schandkleid - hätte mehr Besucher vertragen können.
Die qualitativ hochwertige Hexen-Ausstellung - hier ein Schandkleid - hätte mehr Besucher vertragen können. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Aber nicht nur die Tatsache, dass man in einem schwierigen, von Krisen geschüttelten Jahr die Besucherzahlen stabil halten konnte, sorgt in der Museumsverwaltung im Blauen Haus für gute Stimmung.

„Denn ganz wichtig ist auch, und darüber sind wir sehr glücklich, dass die Barrierefreiheit des Sauerland-Museums zertifiziert wurde. Schließlich muss der Zugang zu Kultur allen Menschen möglich sein,“ freut sich Dr. Oliver Schmidt.

Zur ansprechenden Bilanz des Jahres 2022 beigetragen hätten aber auch, sind sich Schmidt und Fischer einig, die erfolgreichen und vielschichtigen Kooperationen mit dem Kulturbüro der Stadt Arnsberg und dem Verkehrsverein.

Letzterer hatte das traditionelle Weinfest und den Weihnachtsmarkt im Hof des Sauerland-Museums organisiert. Daran konnte auch das Museum durch zusätzliche Besucher partizipieren.

Gute Kooperation mit Kulturbüro und Verkehrsverein

Zudem wurden in den Sommermonaten auch Trauungen im ansprechenden Ambiente des Museumshofs vollzogen. „Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern,“ bilanziert daher Oliver Schmidt, „konnten wir so ein vielseitiges und gut besuchtes Veranstaltungsprogramm auf die Beine stellen. Diese Zusammenarbeit wollen wir auch gerne fortsetzen und intensivieren.“ Und damit zur Belebung der Altstadt beitragen.

Und was dürfen Arnsberger und Gäste im gerade angebrochenen neuen Jahr erwarten? Zum Beispiel die Ausstellung „Wunder Wald“, die vom 28. April bis 29. Oktober läuft und die auch auf Familien zugeschnitten ist. Erklärt wird in diesem Rahmen anschaulich die Bedeutung des Waldes für Mensch, Wirtschaft, Klima und Umwelt – mit regionaler Ausrichtung (einige weitere Angebote siehe Infobox).

Erstmals bei der „RuhrTopCard“ dabei

So geht das Museumsteam mit Zuversicht die Zukunft an. Mit gutem Grund: „Denn erstmals sind wir in diesem Jahr bei der ,RuhrTopCard‘ dabei, die freien Eintritt ermöglicht und uns so schon in den ersten Wochen des Januars viele Besucherinnen und Besucher beschert hat.“ Sagt Karin Fischer nach einem Blick auf die Zahlen.