Neheim. Neues Fortbildungsprogramm startet im Februar. Was die Bewerberinnen erfüllen müssen, erfahren Sie hier

Wer an Kommunalpolitik denkt, der hat in erster Linie Männer - oft im gesetzteren Alter - vor Augen. Noch immer gibt es Städte und Gemeinden in Deutschland, in denen kaum oder manchmal sogar noch gar keine Frau an der lokalen politischen Willensbildung beteiligt ist.

In Arnsberg ist man da ein ganzes Stück weiter. Hier gibt es schon einige engagierte Bürgerinnen, die ein politisches Amt bekleiden. Aber auch hier dominiert das männliche Geschlecht - beispielsweise im Stadtrat.

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Für Petra Blesel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Arnsberg, Grund genug, etwas an diesem Zustand zu ändern. Aktuell können Interessierte in der Stadtbibliothek Neheim und im Foyer der Sparkasse Arnsberg-Sundern im Stadtteil Arnsberg zu den jeweils regulären Öffnungszeiten eine Ausstellung unter dem Titel „Frauen.Macht.Politik.“ besuchen. Dort kann man herausfinden, warum eine solche Veränderung in der politischen Landschaft notwendig ist und wie eine gleichberechtigte demokratische Teilhabe zwischen Frauen und Männern funktionieren kann. Die Ausstellung kann an den beiden angegebenen Orten bis zum 28. Januar betrachtet werden. Danach wechselt sie ins Stadtlabor Arnsberg, wo sie noch einmal bis zum 4. März steht.

Module nur en bloc buchbar

Zusätzlich zu dieser Ausstellung wird es eine Reihe von Veranstaltungen und Vorträgen geben, die sich mit verschiedenen Aspekten der Thematik befassen. Allerdings können die Module dieser Veranstaltungsreihe nicht einzeln gebucht werden, sondern nur en bloc. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist Frauen vorbehalten und auf 20 Teilnehmerinnen begrenzt. Grundsätzlich sind allerdings nicht nur Frauen aus den Arnsberger Ortsteilen zur Teilnahme eingeladen, sondern auch aus den umliegenden Kommunen. „Wer daran teilnehmen möchte, muss nicht unbedingt über ein Parteibuch verfügen. Der grundsätzliche Wille, sich politisch engagieren zu wollen, sollte jedoch vorhanden sein“, erklärt Petra Blesel. „Wir möchten, dass die Frauen lernen, sich zu vernetzen und sich dadurch auch gegenseitig zu unterstützen.“

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Zu der Veranstaltungsreihe gehören beispielsweise Vorträge zur richtigen Karriereplanung für Frauen, auch Hintergrundinfo zu der politischen Arbeit von Gremien vor Ort. Die Teilnehmerinnen lernen auch Grundlagen der Kommunalpolitik kennen. „Ein Höhepunkt dürfte sicherlich das Speeddating mit Kommunalpolitikerinnen sein. Diese gegeben Einblicke in ihren Werdegang, die politische Arbeit und teilen ihre Erfahrungen mit den Teilnehmerinnen“, sagt Petra Blesel. Bis Ende Januar können sich Interessentinnen auf die freien Plätze bewerben (siehe Info unten).

Große Onlinebefragung

Das Interesse für solche Fortbildungen gehe aus einen Onlinebefragung der Organisation EAF Berlin unter aktuellen und ehemaligen Kommunalpolitikerinnen und -politikern in Arnsberg hervor. Die Stadt Arnsberg nahm an dieser Befragung ebenso teil wie die Mittelstädte Detmold, Minden, Gütersloh und Lippstadt.

Die befragten Frauen gaben dabei an, dass eine persönliche Ansprache und Vorbilder eine größere Rolle dabei spielen, sich für ein politisches Amt zu bewerben. Allerdings gaben auch 69 Prozent der befragten Frauen an, dass sie schlechtere Chancen als Männer hätten, eine solche politische Karriere zu verfolgen. Dabei sei auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiger Faktor, warum sich viele Frauen nicht in die Politik wagen.

Mehr Informationen:

Das Fortbildungsprogramm „Frauen.Macht.Politik.“ startet am 7. Februar mit dem 1. Vortrag zum Thema „Karriereplanung“ und endet im November mit einer Abschlussveranstaltung. Insgesamt sind elf Module geplant. Während der Schulferien finden keine Module statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Frauen begrenzt. Die einmalige Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro. Info und Anmeldungen zu dem Fortbildungsprogramm in der Gleichstellungsstelle Arnsberg, Tel. 02932/201-1491, www.arnsberg.de/gleichstellung oder per E-Mail an gsb@arnsberg.de. Zusätzlich werden auch noch überregionale Veranstaltungen angeboten. Diese können in einer Sonderbroschüre der VHS Arnsberg-Sundern eingesehen werden. Die Broschüre liegt ab kommender Woche an bekannten Stellen aus.