Arnsberg. Letztes Weihnachtsständchen des Blasorchesters der Bürgerschützengesellschaft im Marienhospital Arnsberg. Einladung auch ins neue Notfallzentrum.
Mit dem traditionellen Weihnachtsständchen hat das Blasorchester der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft am 1. Weihnachtstag bei Patienten und Mitarbeitern des Marienhospitals für festliche Stimmung gesorgt – leider wohl zum letzten Mal. Denn das im Januar 1913 eröffnete Gebäude soll, so die Pläne der Geschäftsführung des Klinikum Hochsauerland, im kommenden Jahr nicht mehr für die unmittelbare medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger genutzt werden. Angedacht ist, eine Ausbildungsstätte für Pflegekräfte mit internationaler Ausrichtung zu installieren.
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Dies war Grund genug für die Musikanten, am 1. Weihnachtstag noch einmal alles zu geben. Bereits zu früher Stunde begleiteten sie das Hirtenamt in der Propstei-Kirche und spielten anschließend für die Bewohner des Senioren-Wohnparks auf dem Klosterberg und dem Caritas-Seniorenhaus Sankt Anna an der Ringlebstraße. Auch den Patienten im Marienhospital, die die Feiertage leider nicht mit ihren Familien daheim verbringen konnten, versüßten die besinnlichen Klänge der Trompeten, Klarinetten und Querflöten den Krankenhausaufenthalt. Mit Liedern wie „Stille Nacht“, „O Tannenbaum“ und „Ihr Kinderlein kommet“ brachte das Blasorchester Weihnachtstimmung in die Zimmer des Hospitals – zum nunmehr 70. Mal, denn bereits seit 1953 ist dieser schöne Brauch für die Musiker immer der letzte Termin im Jahreskalender.
Ein Rückblick: Das heutige Blasorchester wurde nach einem Aufruf von Prälat Dr. Theodor Legge im Oktober 1952 als „Propstei-Blasorchester“ gegründet. Die Ausbildung übernahm der ehemalige Militärmusiker Josef Müller, geprobt wurde anfangs im Norbertussaal an der Klosterstraße und sogar im Wohnzimmer des Prälaten. Erste öffentliche Auftritte waren das Ständchen am Ostersonntag 1953 im Gesellenhaus anlässlich der Primiz von Josef Fischer und das Waldfest des MGV-Liedertafel.
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Ein besonders feierliches Ereignis, so erinnerten sich vor einigen Jahren die Gründungsmitglieder Gerd Ossenbrink, Josef Pieper und Herbert Krebeck, sei immer das Weihnachtsständchen im Städtischen Krankenhaus am Nordring gewesen. Nach dem Auftritt seien die Musiker in der Vorhalle der Krankenhauskapelle von allen Ordensschwestern begrüßt worden, und „es gab immer kräftig was zu futtern“. Anfang der 1990er Jahre plagten den Orchesterverein bittere Nachwuchssorgen, so dass der Verein wenig später als „Blasorchester der Bürgerschützen“ in die Arnsberger Schützengesellschaft integriert wurde.
Zurück zum 1. Weihnachtstag im Marienhospital: Nach dem Ständchen wurden die Musiker im Bistro von Geschäftsführer Werner Kemper sowie Standortleiter Holger Zens Gerke und Stellvertreterin Anna Kampmann zu einem Weihnachtsfrühstück eingeladen. Kemper bedankte sich für das jahrzehntelange Engagement zur Freude der Patienten und Mitarbeitenden. „Ich würde mich freuen, wenn sie diese schöne Tradition auch im kommenden Jahr fortsetzen würden, und lade sie herzlich in der Adventszeit in das dann fertig gestellte Intensiv- und Notfallzentrum ein“, so der Klinik-Chef, der aber auch andere Musikgruppen damit ansprechen möchte, an Festtagen in den Standorten des Klinikums Hochsauerland ein Ständchen zu bringen.
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Der Verein „Freunde und Förderer des Marienhospitals Arnsberg“ bedankte sich sowohl bei Dirigent Pascal Severin vom Blasorchester als auch bei Tambourmajor Dominik Bexen vom Tambourcorps mit einer Geldspende für ihren Einsatz an Weihnachten und am Schützenfestmontag. Auch die Krankenhausküche hatte sich über die Feiertage ins Zeug gelegt, so standen an den Hähnchenbrust mit Reis und Orangensoße sowie Rinderroulade mit Rosenkohl auf dem Speiseplan.