Meschede. Betten sollen abgebaut, die ambulante Versorgung ausgebaut werden: Was bedeutet die geplante Krankenhaus-Reform für das Klinikum HSK?

Die angekündigte Krankenhaus-Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird spürbare Veränderungen mit sich bringen. Millionen Behandlungen sollen künftig nicht mehr stationär, sondern ambulant erfolgen - dadurch werden weniger Betten benötigt. Vor allem kleinere Krankenhäuser könnten in ambulant-stationäre Zentren umgewandelt werden. Was bedeutet die Reform für das Klinikum Hochsauerland mit Sitz in Meschede und dem Stadtgebiet Arnsberg?

Komplexe Vorschläge

Die Geschäftsführung will sich noch nicht äußern mit Verweis darauf, dass die Vorschläge zur Reform der Krankenhausversorgung sehr komplex seien. Sie müssten erst einmal intern intensiv geprüft werden. Dennoch zeichnet sich nach Informationen dieser Zeitung eine positive Entwicklung für den Hochsauerlandkreis ab: Das heimische Klinikum wäre voraussichtlich nicht von einer Herabstufung auf ein ambulant-stationäres Zentrum betroffen.

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Das betrifft voraussichtlich Krankenhäuser, die heute in die unterste Notfallstufe 1 (Basisnotfallversorgung) eingruppiert sind, was dem neu geplanten Level 1 entsprechen könnte: Dabei handelt es sich um den Großteil, immerhin 1200 Standorte in Deutschland. Zwar soll berücksichtigt werden, ob sie sich in Ballungszentren oder in ländlichen Regionen befinden, dennoch droht ihnen ein radikaler Umbau: Stationär würden in den Basis-Einrichtungen nur noch Akut-Fälle aufgenommen, ansonsten fänden nur noch ambulante Behandlungen statt.

In Stufe 2 eingruppiert

Krankenhäuser mit besserer technischer und personeller Ausstattung der Notfallstufen 2 und 3 werden dagegen weiterhin mit Stationen und Betten für Patientinnen und Patienten betrieben, wenn auch hier ambulante Behandlungen forciert werden sollen, das gilt insbesondere bei Operationen und der Behandlung von Krebs-Erkrankungen. Beim Klinikum Hochsauerland sind sowohl die Standorte in Arnsberg als auch der in Meschede mit Stufe 2 eingruppiert. Mit dem Neubau des Notfall- und Intensivzentrums in Arnsberg-Hüsten erfüllt der Bereich dort sogar die Voraussetzungen für die höchste Notfallstufe 3.

Durch die Krankenhaus-Reform soll zum einen das Personal entlastet werden, weil weniger stationäre Fälle behandelt werden müssen. Zum anderen sollen unnötige Behandlungen vermieden werden, weil der Anreiz durch Fallpauschalen wegfallen soll. Bislang gilt: Je mehr Behandlungen stattfinden, desto mehr Geld verdient das Krankenhaus. Künftig soll es auch Pauschalen allein für die Einsatzbereitschaft geben, quasi wie bei einer Bereitschaft.