Neheim. Neheimer Lichttechnikunternehmen befürchtet aufgrund Prognosen zur Nachfrageentwicklung im Haushaltsgerätebereich ein schwieriges Jahr
Die Geschäftsführung des Neheimer Lichttechnik-Unternehmens BJB hat ihrer Belegschaft auf einer Mitarbeiterversammlung mitgeteilt, dass sie mit der IG Metall Verhandlungen über die Ausarbeitung eines Sondertarifvertrages für das Jahr 2023 aufnehmen möchten. „Hintergrund ist, dass wir für erwartbar schwierige Zeiten gerüstet sein wollen“, erklärt BJB-Chef Philipp Henrici auf Nachfrage unserer Zeitung.
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Zur Klärung: Zunächst handelt es sich nur um eine Information über eine Absichtserklärung. „Das Mandat dazu muss aber von der IG Metall gegeben werden“, weiß Henrici. Die IG Metall hatte einen Flächentarifvertrag ausgearbeitet, der plus 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024 vorsieht. Dazu kommen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024. BJB fürchtet, dass die wirtschaftliche Lage nicht ausreicht, um diese zusätzlichen Kosten aufzufangen. „Wir brauchen Einsparungen“, sagt Henrici.
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Bei BJB gibt es einen hohen Organisationsgrad von IG Metall-Mitgliedern im Betrieb. Die Geschäftsführung hofft nun, dass die IG Metall bei einer Mitgliederversammlung das Mandat zur Aufnahme der Verhandlungen erteilt. Ziel sei es, so Henrici, dass es noch in diesem Jahr zu einem Abschluss kommt.
Mit welchen Angeboten genau die BJB-Geschäftsführung in eine Verhandlung gehen würde, lässt Philipp Henrici noch offen. Da will er noch nicht vorgreifen. Grundsätzlich betont er aber, dass natürlich in so einen Sondertarifvertrag auch immer Optionen für einen „Besserungsschein“ greifen müssten. Soll heißen: Wenn die wirtschaftliche Lage besser als erwartet sein wird, kann sich dem Flächentarif angenähert werden. „Das müssten wir aber alles in einer Verhandlung besprechen“, so Henrici.
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Aktuell entlohnt BJB seine Mitarbeitenden nach dem Flächentarifvertrag. Der letzte Sondertarifvertrag bei BJB war Ende 2021 ausgelaufen. Auch da, so Henrici, habe es aber aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Lage auch schon wieder Weihnachtsgeld gegeben.
Nun sind die Prognosen offenbar nicht so gut für das Jahr 2023: „Aus dem Vertrieb erhalten wir die Signal, dass im Bereich der Konsumgüter – also auch der für BJB wichtigen Haushaltgeräte – der Konsum um bis zu 30 Prozent zurückgehen wird“, so Henrici. Haushalts-Zulieferung macht 25 Prozent des Umsatzes aus. Auch Chinas Null-Covid-Strategie und ihre Auswirkungen auf die Nachfrage setze BJB zu.