Sundern. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt hat sich einstimmig dazu entschieden. Was für Folgen das hat, erfahren Sie hier
„Wenn alle unsere Pläne umgesetzt werden können, wird Sundern einer der größten Energieproduzenten der gesamten Region.“ Für Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke ist der einstimmige Beschluss im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt, städtische Flächen für Windenergie zu nutzen, bedeutsam. „Es freut mich besonders, dass alle Fraktionen gemeinsam dafür gestimmt und erkannt haben, dass wir keine Zeit verlieren dürfen bei der Entscheidungsfindung.“
Hintergründe zur Entscheidung>>>
Konkret bedeutet der Beschluss, dass Flächen zwischen den Orten Endorf, Wilde Wiese und Stockum in Zukunft mit Windrädern bestückt werden sollen.
Der Ausschuss handelte mit seiner Entscheidung dabei auf Empfehlung des Arbeitskreises „Erneuerbare Energien“. Tim Hoffmann, Vorsitzender des Arbeitskreises, ist daher auch sehr glücklich, dass die Empfehlung mit breiter Zustimmung angenommen wurde. „Wir haben uns im Arbeitskreis ebenfalls einstimmig für diese Empfehlung ausgesprochen, denn wenn mehr Windkraft nach Sundern kommt, dann soll das auch auf städtischen Flächen geschehen. Nur so können wir das Maximum des Ertrags den Bürgerinnen und Bürgern zurückgeben, in welcher Form auch immer.“
Hilfe von Bezirksregierung erwünscht
Ziel sei es nun, laut Hoffmann, die Bezirksregierung zu bitten, diese Pläne zu unterstützen. Denn im Gegensatz zu früher liegt die Planungshoheit künftig nicht mehr direkt bei den Kommunen sondern bei der Bezirksregierung.
Nach dem Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses ist jetzt trotzdem zunächst einmal etwas Geduld gefragt, denn ganz so schnell wie erhofft wird es bei dem Thema nicht weitergehen. Die Stadt Sundern möchte Planungsbüros beauftragen, die verschiedene Szenarien und Möglichkeiten zur Bewirtschaftung der Flächen mit Windrädern aufzeigen sollen. „Es gilt natürlich, verschiedene Modelle zu eruieren, was für uns in Sundern am meisten Sinn ergibt“, betont Tim Hofmann. Man wolle dann Gespräche mit potenziellen Betreibern führen. Auch ein Betrieb in Eigenregie sei nicht völlig ausgeschlossen. Dies sei aber, laut Hoffmann, deutlich komplizierter, alleine schon aus rechtlicher Sicht.
Rat von Landesgesellschaft einholen
Hilfe und Rat möchte man auch bei „NRW.Energy4Climate“ suchen. Hierbei handelt es sich um die neue Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz. Diese Gesellschaft wurde gegründet, um das Industrieland Nordrhein-Westfalen vollständig klimaneutral und zum Vorreiter in der Energiewende in Deutschland zu machen. „Vielleicht können wir mithilfe dieser Institution auch auf Erfahrungswerte aus anderen Kommunen im Land zurückgreifen.“ Tim Hoffmann zeigt sich zuversichtlich.
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Wie viele Windräder auf der Fläche zwischen Endorf, Wildewiese und Stockum letztlich stehen werden, ist jetzt noch nicht abzusehen. „Zwischen fünf bis zehn Windräder scheint aktuell realistisch“, erklärt Hoffmann. Jedes dieser Windräder könne jedoch in der Spitze bis zu 5.000 Haushalte versorgen.
Von der Wunschvorstellung, dass die Windräder nun nächstes oder übernächstes Jahr aufgestellt werden, muss man sich jedoch verabschieden. Tim Hoffmann bremst die Euphorie: „Mit der ganzen Planungsphase und den rechtlichen Vorgaben sind vier bis fünf Jahre deutlich realistischer.“
Trotzdem freut sich Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke, dass die Grundlage dafür gelegt wurde: „Die steigenden Energiepreise zeigen, dass wir dringend Alternativen benötigen.“