Sundern. Hüsnü Coco ist sechs Jahre alt, als er die erste Pizza selber backt. So lockt er viele Gäste in die Pizzeria da Coco in Sundern – auch das TV.
Gekonnt knetet Hüsnü Coco (14) aus einem Ball Teig die perfekte Grundlage für eine Pizza. Tomatensauce drauf, hausgemachtes Pesto dazu, ein bisschen selbst gemachter Mozzarella, und ab in den Ofen.
Wenige Minuten später ist die Pizza gebacken, knusprig von der Mitte bis zum Rand. Jetzt noch Rucola, Cherrytomaten und Burrata dazu – fertig ist das leckere Gericht.
In nicht einmal zehn Minuten. Zubereitet von einem gerade mal 14-Jährigen. Wie aus Neapel, dem Geburtsort der italienischen Spezialität, sieht das Ergebnis aus.
2014 backt der heute 14-Jährige seine erste Pizza in der Trattoria Pizzeria da Coco in Sundern
Das Handwerk hat Hüsnü Coco von seinem Vater Ervan Coco gelernt. Seine erste Pizza backte der Schüler mit gerade mal sechs Jahren. Auch seine kleine Schwester Samira tritt schon in die Fußstapfen des Papas und hilft fleißig mit in der Trattoria Pizzeria da Coco.
„Uns gibt es jetzt seit 2006“, sagt Ervan. „Vor 15 Jahren sind wir aus Hachen nach Sundern umgezogen.“ Seitdem hat sich vieles verändert.
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Von der „Hachener Pizzeria“ zu einem Familienbetrieb in Sundern
Lange lief das kleine Restaurant noch unter dem Namen „Hachener Pizzeria“, bis es schließlich 2020 den Namen „da Coco“ bekam. Das kommt vom Familiennamen Coco, „aber mit C sah es besser aus“, sagt Ervan und lacht. Hüsnüs Vater ist seit ‘98 als Gastronom tätig.
Dass sein Restaurant eine Pizzeria wurde, war eigentlich immer klar: „Ich habe viel in italienischen Restaurants gearbeitet.“ Auch klar, dass der Junior automatisch mit dabei ist. Schließlich waren die Kinder und auch Ervans Frau auch immer dabei. „Dann wollte der Junior immer mitmachen, hatte Interesse“, sagt Ervan. „Er wolle gar nicht nach Hause.“
Pokal für die beste Pizza von Gästen
Hüsnü lächelt. Es gibt noch Filme von ihm, als er ganz klein war. Stolz erklärt er auf auf Video, was er gerade macht. Seine erste Pizza? „Das war eine Tonno“, erinnert der junge Pizzabäcker sich.
Heute freuen sich jedes Wochenende viele Gäste über seine Pizzen. Von einem hat der 14-Jährige sogar einen Pokal bekommen. „Bester Pizzabäcker 2021/22“ steht darauf. „Das motiviert natürlich und bereitet Freude.“
Kritik bekomme die Familie nur selten. 90 Prozent der Gäste sind von dem Vater-Sohn-Gespann begeisert. „Manche machen uns Vorwürfe. Aber ist es besser, wenn Hüsnü zuhause vor der PlayStation sitzt?“, fragt Ervan.
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Im TV als jüngster Pizzabäcker
Zuletzt wurde ein großer Fernsehsender aufmerksam auf den jungen Mann und das Restaurant an Sunderns Hauptstraße aufmerksam. Zum Weltpizzatag war der jüngste Pizzabäcker gesucht. „Sie wollten vorbeikommen und ihn interviewen. Jetzt haben wir schon wieder einen neuen Termin für einen kleinen Film“, erzählt Ervan. Plötzlich ist Hüsnü zur kleinen Berühmtheit geworden.
Und seine Schwester Samira (6) steht auch kurz vor ihrer ersten selbst gebackenen Pizza. Für beide ist jedoch erstmal eines wichtig: Die Schule und die Ausbildung. Das kommt auch vor dem Familienbetrieb.
Wie die Pizzeria die Zukunft plant
Der Plan für die Zukunft der Pizzeria da Coco steht eigentlich schon fest: „Wir wollen irgendwann in ein größeres Lokal umziehen“, erklärt Ervan. „Mit Holzofen.“ Zurzeit backt die Pizzeria ihre Pizzen einem elektronischen Pizzaofen, das nächste Ziel für noch bessere Qualität sei das Backen mit Buchenholz.
„Wir korrigieren und minimieren unsere Fehler immer weiter“, erklärt Ervan. Dazu geht das Restaurant auf seine Gäste ein, fragt nach ihren Wünschen. „Wir probieren immer wieder neue Kreationen und Konzepte.“
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Renovierung des Lokals
Vor einigen Jahren hat die Familie zum Beispiel ihr Restaurant neu renoviert. Heute hängen Erinnerungsbilder mit alten Flyern, auf denen Vater und Sohn schon zu sehen sind, an der Wand.
Im Hintergrund läuft per Beamer eine Diashow, die Bilder vom Essen zeigt; und einige alte Fotos, in denen Hüsnü seine ersten Pizzen präsentiert.
Das Geheimnis für die neapolitanische Pizza
Aber zurück zum Anfang: wie backt man nun so eine Pizza wie in Neapel? „Der Teig ist das A und O. Er muss mindestens 48 Stunden, besser 72 ziehen“, erklärt Ervan.
Dazu kommt, dass das Restaurant seinen Mozzarella selber macht. Nicht vor Ort, versteht sich, sondern in einer speziellen Küche, extra dafür. „Die Milch kommt immer frisch vom Bauern.“
Auch die Nudeln sind immer frisch. „Und ganz wichtig ist natürlich, dass es von Herzen kommt. Unsere Gäste müssen zufrieden sein, dann sind wir zufrieden.“