Sundern. Mit dem Projekt „Arbeiten uMme ECKE“ schielt Sundern auf die Regionale 2025: Ab Montag erfolgt der Online-Feinschliff.

Auf der Terrasse eines kleinen Häuschens am Vorbecken mit dem von Solarzellen gespeisten PC arbeiten; nach Feierabend Füße und Seele ein wenig im Sorpesee baumeln lassen – klingt gut, oder?

Läuft alles optimal, könnte diese Vision ab dem Jahr 2025 Realität werden. Dann startet die nächste „Regionale“ (siehe Infobox), bei der das Projekt „Kooperation Sauerlandseen“ einen Platz an der Sonne ergattern möchte. Fünf Kommunen – neben Sundern sind Möhnesee, Meschede, Olpe und Attendorn dabei – arbeiten seit Mai dieses Jahres daran, innovative Lösungen für Herausforderungen wie demografischer Wandel, Klimawandel oder Fachkräftemangel zu entwickeln; der Fokus dabei zielt auf die fünf Stauseen – und auf junge Leute.

REGIONALE 2025

Der Kreativprozess Lebensraum Sauerland-Seen ist Teil des Strukturförderprogramms „REGIONALE Südwestfalen 2025“. Diese will mittels schnelleren Zugriffs auf Fördermittel des Landes NRW ländliche Regionen stärken.

Schon während der „REGIONALE“ im Jahr 2013 setzte die Kooperation herausragende Projekte zur Förderung des Tourismus um, z.B. die Himmelstreppe in Meschede, den Seepark in Möhnesee-Körbecke, den Biggeblick in Attendorn und die Uferpromenade in Sundern.

Alternatives Arbeiten und nachhaltige Mobilität sind wichtige Eckpunkte bei der Entwicklung von Ideen zum „Leben am See“ – Ideen, die inzwischen bereits in konkrete Projekte münden; was uns in Sundern zurück zur anfangs skizzierten Vision für Amecke führt; unter dem Motto „Arbeiten uMme ECKE“.

Das Ziel: Amecke attraktiver machen – für Touristen, Pendler, Studierende und Jungunternehmer. Co-Working-Spaces und kleine Wohnungen sollen entstehen – in Seenähe und kombiniert mit multifunktionalen Sportanlagen. Als „Location“ sind die Areale am alten Freibad und/oder an den ehemaligen Tennisplätzen „ausgeguckt“.

+++ auch interessant: https://www.wp.de/staedte/sundern/sundern-ms-sorpesee-faehrt-bald-voll-elektrisch-id236812541.html +++

Seit dem Frühjahr haben Bürgerinnen und Bürger aus Sundern ihre Ideen – mittels unterschiedlichster Dialogformate – eingebracht und sie zu konkreten Projekten entwickelt (in den übrigen Kommunen lief es parallel ebenso ab).

Während die Amecke-Planung unter dem Themenschwerpunkt „Co-Worcation“ (innovative Formen des Co-Workings und des Co-Livings locken kreative Köpfe an die Seen und fördern den Zuzug von Fachkräften) steht, wurde für den Bereich „Leben am See“ das Projekt „MOSES“ angeleiert. Nein, nicht der bärtige Herr mit den Geboten; „MOSES“ steht für „Mobile Sorpe ohne Emissionen“; Ansatz:

Der See soll besser von den Anwohnenden genutzt werden können, auch für mobilitätseingeschränkte Personen soll der Zugang leichter werden.

Taxiboote und „Bimmelbahn“

Neue Mobilitätsangebote wie Taxiboote (per App anzufordern), On-Demand-Bus-Shuttle, Seilbahnen oder „Bimmelbahnen“ für Familien könn(t)en hier eine Alternative zum Auto bieten – und zentral in einer App gebündelt werden.

Klingt interessant? Dann legen wir doch gleich noch einen drauf:

Ein Gemeinschaftsprojekt verfolgt das Quintett unter dem Motto „Arbeiten wo andere Urlaub machen“ – dahinter steckt die Idee, Vernetzung und gemeinsame Vermarktung bestehender und neuer Co-Working Spaces an den Sauerland-Seen voranzutreiben.

„Luftschlösser“ – mögen skeptische Zeitgenossen anmerken, darum gilt es jetzt, noch eine Schippe draufzulegen, und Kritiker eines besseren zu belehren. Der Grundstein dafür wurde schon Anfang Oktober gelegt, als sich Bürger und Kommunalvertreter mit Experten zusammen an einen Tisch setzten, um zu beraten, wie digitale Technologien zur erfolgreichen Umsetzung der Projekte beitragen können.

Wie es jetzt weitergeht

Vom 7. bis einschließlich 20. November 2022 präsentiert die Kooperation Sauerland-Seen die erarbeiteten Projekte online, auf https://www.sauerland-seen-2025.de/

Einwohner der Region sind dann aufgefordert, letzte Hinweise zu ihren Lieblingsprojektideen zu geben. Im Anschluss an diesen Online-Dialog wird geprüft, ob die Projekte im Rahmen der „Regionale 2025“ förderfähig sind – oder besser in anderen Programmen weiter verfolgt werden können.

Die förderfähigen Projekte bereiten Experten für die Beantragung bei der Regionale auf, konkret bedeutet das: Es erfolgt eine fundierte rechtliche, technische und finanzielle Konzeptionierung.

Es bleibt also spannend; aber die Chancen, noch in diesem Jahrzehnt „umme Ecke“ zu arbeiten – und anschließend im Taxiboot über’n See zu schippern, stehen nicht schlecht.