Hüsten. Die Pfarrei St. Petri ist Teil eines Pilotprojekts des Erzbistums Paderborn. Hier sind die Gründe für die Flächenreduzierung in der Gemeinde

Die Katholische Kirche befindet sich im Wandel, und mit ihr die vielen Gebäude und Einrichtungen in den Pfarreien vor Ort. Das betrifft auch die Gemeinden, die zum Erzbistum Paderborn gehören. So zum Beispiel die Pfarrei St. Petri Hüsten mit ihren dazugehörigen Gemeinden in Bruchhausen, Herdringen, Holzen, Müschede, Oelinghauser Heide sowie den beiden Standorten in Hüsten und dem Kloster Oelinghausen. „Man möchte auf die sich verändernde Situation in der Gesellschaft reagieren und gleichzeitig frühzeitig die Weichen für die Zukunft legen. Die Finanzen und das Personal verändert sich und deshalb muss alles angepasst werden“, fasst Pfarrer Daniel Meiworm die Absichten des Erzbistums zusammen.

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Seit dem 1. Juli 2022 gibt es vonseiten des Erzbistums eine neue Bauordnung. Diese ist in drei Stufen unterteilt. Stufe 1 gilt für Pfarreien und Pastorale Räume, bei denen keine Flächenreduzierung vorgenommen wird. „Hier werden künftig nur noch die nötigsten Reparaturen und Instandsetzungen finanziell aus Paderborn unterstützt“, so Meiworm. Bei Stufe 2 und einer damit verbundenen Flächenreduzierung gibt es schon deutlich mehr finanzielle Unterstützung. Und bei Stufe 3 wird von den Pfarreien eine Schwerpunktsetzung ihrer Gebäude mit besonderer pastoraler Bedeutung gewünscht.

Mögliche Schwerpunkte

Im Falle von St. Petri in Hüsten hätten diese Schwerpunkte dann missionarisch-evangelisierenden und karikativ-diakonischen Charakter. „Chöre, Musikgruppe und sonstige Bereiche der Kirchenmusik könnten dann beispielsweise an einem Standort konzentriert werden“, skizziert Meiworm mögliche Pläne.

Seit September befindet sich St. Petri nun in einem Prozess des Erzbistums Paderborn, für den man sich zuvor beworben hatte. „Wir sind als eine von drei Pfarreien ausgewählt worden und werden jetzt ein Jahr bei der Umstrukturierung und der Flächenreduzierung aktiv begleitet, führt Andreas Picht, Verwaltungsleiter in St. Petri, die Hintergründe aus. „Wir erhalten die Chance, uns jetzt für die nächsten Jahre gut aufzustellen. Und unser Auftrag lautet, vor Ort Lösungen zu finden.“ Aus Paderborn erhält man dazu Unterstützung aus den Abteilungen Finanzen, Bauen und Pastoral. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Kirchenvorstand, dem Pastoralteam und den einzelnen Gemeindeteams soll nun ein nachhaltiges Konzept erarbeitet werden, wie eine Immobilienstrategie aussehen kann. Zwischen 20 bis 30 Prozent der Flächen in der Gemeinde sollen am Ende des Prozesses reduziert - sprich verkauft werden. Geht es nach den Wünschen aus Paderborn, dann sollte die Pfarrei St. Petri nach Bewilligung des Konzepts auch den Verkauf vor Ort möglichst eigenständig steuern.

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„Es gibt keine Denkverbote bei diesem Thema. Wir werden alles besprechen und offen in die Debatte mit den Gemeindemitgliedern gehen. Deshalb gehen wir auch transparent mit der Problematik um. Mir ist bewusst, dass diese Pläne Emotionen hervorrufen werden. Auch Widerstände sind möglich“, gibt sich Pfarrer Daniel Meiworm keiner Illusion hin, dass der gesamte Prozess leicht sein wird.

Aus diesem Grund wird es am Mittwoch, 9. November, in der Müscheder Schützenhalle um 19 Uhr eine Auftaktveranstaltung zu dieser Thematik geben. Dort erhalten alle Interessierten die Möglichkeit, sich zu informieren und sich mit dem Prozess auseinanderzusetzen. Natürlich werden auch Fragen beantwortet. Eines ist Daniel Meiworm in der gesamten Debatte wichtig. „Wir wollen trotz des Verkaufs mancher Gebäude nicht aus der Fläche verschwinden.“ Andreas Picht denkt beispielsweise auch über das Anmieten einiger Räume nach.