Obereimer. Julian Möller ist in diesem Jahr der einzige Bundestfreiwilligendienstler im Waldjugendheim Obereimer. Er berichtet über seinen Arbeitsalltag.

Seit 1996 gibt es das Waldjugendheim in Obereimer, das neueste und größte seiner Art von Wald und Holz NRW. Es bietet Platz für zwei Schulklassen, die hauptsächlich aus vierten Klassen bestehen, aber auch aus höheren, die aus ganz Nordrhein-Westfalen in den Arnsberger Wald kommen. Sie werden von einem festen Team aus vier Förstern und einer Bürokraft betreut, und diese werden schon seit 2013 von zwei jährlich wechselnden Bundesfreiwilligendienstleistenden unterstützt.

Ein Bufdi statt zwei

Doch in diesem Jahr ist Julian Möller (18) der einzige Bundesfreiwilligendienstleistende im Jugendwaldheim. Er übernimmt Aufgaben von allen Arbeitsbereichen, die es im Jugendwaldheim gibt: er unterstützt bei der Pflege der Anlage, Geräte und Werkzeuge, in der hauseigenen Holzwerkstatt und natürlich bei den täglichen praktischen Waldeinsätzen mit den Kindern. Dort lernen die Kinder mit „Kopf, Herz und Hand“ den Lebensraum Wald kennen, mit all seinen Facetten, und dürfen richtig mit anpacken. „Wir bauen zum Beispiel regelmäßig Waldgatter“, berichtet Julian Möller. Das sind die Zäune, die um Kahlflächen aufgestellt werden, auf die junge Pflanzen gesetzt worden sind – und deswegen vor dem üppigen Wildbestand der Gegend geschützt werden müssen. Oder sie gestalten den Wegesrand der vielen Wanderwege, wenn dort bemerkenswerte Bäume oder Büsche gepflanzt worden sind, zum Beispiel Wildapfel, Haselnuss und Weißdorn.

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Dieses und viel mehr gehört zu den vielseitigen Aufgaben des Bundesfreiwilligendienstlers im Jugendwaldheim. „Man hat hier viel Grundstruktur, feste Arbeitszeiten, aber auch viel Abwechslung“, erzählt Julian Möller, der als Kind selbst schon im Jugendwaldheim zu Gast war. Und das liegt nicht nur daran, dass die Kinder von Woche zu Woche wechseln. Die Stelle zeichnet sich aber nicht nur durch die Abwechslung und die Arbeit mit Kindern und Natur aus – sie ist außerdem sehr gut vergütet mit ungefähr 750 Euro Taschengeld pro Monat. „Außerdem haben wir hier eine Einliegerwohnung für die ’Bufdis’. Die wird zwar aktuell saniert, ist aber hoffentlich Anfang nächsten Jahres einzugsbereit“, verrät Holger Wassermann, Leiter des Jugendwaldheims.

Nichts für Stubenhocker

Und was muss man mitbringen, wenn man einen Bundesfreiwilligendienst beim Jugendwaldheim machen möchte? „Man muss natürlich gerne mit Menschen umgehen, und man sollte Interesse an der Arbeit mit Kindern haben“, zählt Holger Wassermann auf, „Aber vieles bringen wir hier auch bei: zu arbeiten, mitzudenken, anzupacken.“ Außerdem wird Volljährigkeit und ein Führerschein der Klasse B vorausgesetzt. Und auch Julian Möller hat dazu eine Ergänzung: „Wichtig ist, dass man Lust hat, sich mit dem Wald und der Natur auseinanderzusetzen und den ganzen Tag draußen zu verbringen. Die Stelle ist nichts für Stubenhocker!“

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Für ihn ist es genau das Richtige, denn nach der Schule wollte er eine Pause machen vom Pauken, und stattdessen „ans Arbeiten kommen“. Als nächstes soll eine Ausbildung zum Notfallsanitäter folgen – und vielleicht danach ein Medizinstudium.

Highlight: Kettensägenlehrgang

Bis dahin ist er aber erstmal ’Bufdi’ im Jugendwaldheim, und freut sich auf die kommenden Monate. Sein Highlight: er wird bald einen einfachen Kettensägenlehrgang machen, damit er bei der Grünpflege auf der Anlage unterstützen kann.

Eine freie Stelle im Jugendwaldheim Obereimer ist noch kurzfristig zum 1. Januar 2023 zu besetzen (befristet bis zum 31. August 2023, denn danach beginnen die Nächsten). Wer Interesse hat, kann sich unter der Rufnummer 02931 7866-211 oder per E-Mail an jwh-arnsberg@wald-und-holz.nrw.de informieren und bewerben.

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