Neheim. St.-Ursula-Gymnasium Neheim startet zum 100-jährigen Bestehen mit zwei Jahren Verspätung Wallfahrt nach Rom
Mit nun mehr als 100 Jahren Geschichte feiert ein Neheimer Wahrzeichen groß Jubiläum: Das St. Ursula Gymnasium wurde zwar bereits im Jahr 2020 100 Jahre alt, aufgrund der Corona-Pandemie wird dies aber erst jetzt gebührend gefeiert. Am Montag brach die Schule mit fast allen 700 Schülerinnen und Schülern zu einer Art Wallfahrt nach Rom auf. Neben den für Rom typischen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Kolosseum oder der Petersdom, werden die Klassen und das Kollegium auch eine Audienz beim Papst erhalten. Im großen Bus-Konvoi startete das „Abenteuer Rom“ vom Hüstener Kirmesplatz
Zwei gescheiterte Versuche
Auch nach Pandemieausbruch 2020 bleibt Corona die größte Herausforderung für die Organisation, so der stellvertretender Schulleiter Thomas Lampe: „Die vorherrschende Ungewissheit, wie sich die Zahlen entwickeln, stellte die größte Schwierigkeit dar. Es gab bereits zwei Anläufe diese Reise durchzuführen, beide fielen aufgrund der Pandemie letzten Endes ins Wasser.“ So herrschte auch zu Beginn dieses Jahres eine gewisse Ungewissheit, doch auch die 30-jährige Erfahrung des Reiseunternehmens Höffmann habe bei der Umsetzung geholfen.
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Umso mehr freut man sich seitens der Schule darüber, dass die Reise nun tatsächlich stattfinden kann. „Die gesamte Schule in einer Stadt, dazu dann noch Rom mit all dem Historischen und dem Papst – das ist einmalig uns stärkt das Gemeinschaftsgefühl“, erklärt Schulleiter Bertin Kotthoff. Damit diese Anstrengung mit den fast 700 Schülerinnen und Schülern gelingt, hält man sich zum einen an das durch den Bus-Dienstleister Höffmann entworfene Rahmenprogramm. „Im Grunde sind es 18 Klassenfahrten in einer“, so Lampe. Bereits im Vorfeld zur ursprünglich geplanten Fahrt, noch 2019, unternahm die Schule eine sogenannte Expertenfahrt mit einigen Jugendlichen und Lehrkräften. Diese sollten das Programm im Vorfeld prüfen.
Natürlich ist die Reise auch mit hohen Kosten verbunden, pro Kind kostet die Reise 440 Euro. Dabei gibt es Rabatt für Geschwister, das dritte Geschwisterteil fährt umsonst. Auch klar ist, dass sich nicht jede Familie diese Reise leisten kann – gerade in der derzeit angespannten Situation. „Grundsatz der Reise ist: Keiner bleibt aus finanziellen Gründen zu Hause. Seit 2000 gibt es einen Sozialfonds, diesen nutzen wir jetzt, um die Reise wirklich allen möglich zu machen. Alles andere wäre auch nicht vereinbar gewesen“, weiß Thomas Lampe. So konnte das Gymnasium den Grundsatz erfüllen, kein Schulkind bleibt aus finanziellen Gründen zu Hause.
Große Herausforderung
„Es ist wirklich eine Besonderheit, 100 Jahre zu bestehen. 30 Jahre lang sind wir eine Bistumsschule. Natürlich hätten wir das gerne schon 2020 gefeiert, aber dies fiel der Pandemie zum Opfer. Übrig geblieben ist nun dieses Geschenk“, so Kotthoff. Die Pandemie wird von der Schulleitung auch weiterhin als größte Herausforderung angesehen, nun kommen noch mehr Probleme hinzu. „Im vergangenen Jahr musste immer gut gelüftet werden, nun muss auch noch aufs Energiesparen geachtet werden. Beides in Einklang zu bringen, das ist die nächste große Herausforderung“, so Lampe.
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Die Reise kann auch als große Wallfahrt verstanden werden, so der Schulleiter: „Zu einer Wallfahrt gehört auch ein passendes Ziel. Mit Rom als religiösen Zentrum und dem Papst ist das gelungen.“ Doch wie läuft die Audienz beim Papst ab? „Der Papst wird mit dem Papamobil über den Petersplatz fahren, mit der Erfahrung des Reiseleiters werden wir einen guten Platz haben. Auf der Expertenfahrt 2019 waren wir tatsächlich in der ersten Reihe und waren deshalb nur wenige Meter vom Papst entfernt“, weiß Sabrina Schäl.
Zahlreiche Highlights erwartet
Ein weiterer Höhepunkt: Die Schule wird einen eigenen Gottesdienst in der Papstbasilika St. Paul vor den Mauern veranstalten. „Rom hat viele Höhepunkte zu bieten, da wird es schwer einen zu nennen“, so Lampe. Und Bertin Kotthoff ergänzt: „Neben dem Gottesdienst, der Papstaudienz, Petersplatz- und Dom wird sicherlich auch das Kolosseum unsere Schülerinnen und Schüler beeindrucken.“
Eines hat das Kollegium bereits während der Expertenfahrt überzeugt: Die Eisdiele nahe dem Pantheon mit ihren 150 verschiedenen Eissorten konnte manch schöne Stunden bescheren.