Neheim. Rat der Stadt Arnsberg entscheidet über den Prüfantrag der SPD: Kann die Grimmeschule die Räumlichkeiten des Sauerland-Hellweg-Kollegs nutzen?

„Wir haben keinen Bock mehr“, heißt es auf einem der Demo-Schilder am Abend der Schulausschusssitzung in der vergangenen Woche in Neheim. Seitdem hat sich jedoch trotz wildem Hin- und Herdiskutieren auf politischer Ebene weiterhin nichts getan. Die Eltern, Schülerinnen und Schüler sitzen weiter auf heißen Kohlen, auch wenn die „Unterbringung“ in oder an der Agnes-Wenke-Sekundarschule zunächst einmal vom Tisch zu sein scheint.

Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss die Thematik unbehandelt „durchwinkte“ und auf die am Donnerstag anstehende Ratssitzung (um 17.30 Uhr im Campus der Stadtwerke) verwies, machte die SPD auf eine weitere Idee aufmerksam. Die Grimmeschule könne die Räumlichkeiten des Sauerland-Hellweg-Kollegs am Berliner Platz in Hüsten nutzen. Zügig wurde der entsprechende Ergänzungsantrag dazu gestellt.

Neheim: Ergänzungsantrag bezüglich der Grimmeschule gestellt

„Da ein kompletter Neubau der Grimmeschule aus Kostengründen kaum zu realisieren ist und auch die Doppelnutzung von Schulgebäuden durch zwei unterschiedliche Schulen kaum realistisch scheint, schlagen wir vor, dass die Verwaltung prüft, ob das jetzige Gebäude des Sauerlandkollegs als Standort für die Grimmeschule in Frage kommt. Für das Sauerlandkolleg muss eine adäquate Ersatzunterbringung gefunden werden“, so die SPD in ihrem Prüfantrag.

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Die SPD sieht an der Nutzung der Schulräume am Berliner Platz gleich mehrere Vorteile. Zum einen sei die Zeit zur Realisierung im Vergleich zu einem kompletten Neubau deutlicher kürzer, zum anderen seien die Kosten entsprechend geringer.

Vorgespräche zur Grimmeschule nicht einfach

Auch die möglichen Kooperationen mit den umliegenden Schulen und Einrichtungen, wie zum das FSG, das Berufskolleg oder das Kolpingwerk, seien positiv zu bewerten - wenn es beispielsweise um die Nutzung von Werkstätten oder Fachräumen ginge. Des Weiteren sei zu überprüfen, ob eine Teilumzug erfolgen könne, um die Raumprobleme der Grimmeschule am jetzigen Standort sehr kurzfristig zu entzerren.

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Abschließend wurde auch eine erste Kostenschätzung im Prüfantrag erbeten, insbesondere was auch die Kosten für eine Breitbandversorgung und die digitale Ausstattung betrifft. Das Sauerlandkolleg könne die SPD sich gut an den Standorten der VHS (Peter-Prinz-Haus) oder auch am Gymnasium Laurentianum vorstellen. Auch dies solle in erste Überlegungen gebracht und kostenmäßig abgeschätzt werden.

Etwaige Vorgespräche zur Grimmeschule erwiesen sich dem Vernehmen nach nicht einfach.