Arnsberg. Der Ruhrverband sorgt dafür, dass die Gewässer der Region gereinigt werden. Mikroplastik im Wasser bleibt jedoch ein großes Problem

Täglich begegnet uns das Thema Wasser. Beim Duschen, Zähne putzen, Kaffee kochen und Hände waschen. Und natürlich auch beim Trinken. Mittlerweile haben die meisten von uns auch verstanden, wie wichtig Wasser für die Produktion von Lebensmitteln ist.

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Aber ein Bereich wird beim Thema Wasser gerne ausgeklammert. Nämlich wie Abfall durch unsere Unachtsamkeit und oft auch durch Unwissenheit in die Flüsse und Seen gelangt. „Beim Kauf von Kosmetikartikeln sollte man darauf achten, dass man jene Produkte meidet, in denen Plastik enthalten ist“, erklärt Markus Rüdel, Pressesprecher des Ruhrverbands.

Dr.-Ing. Yvonne Schneider ist Fachbereichsleiterin Zentrale technische Abteilung beim Ruhrverband in Essen.  
Dr.-Ing. Yvonne Schneider ist Fachbereichsleiterin Zentrale technische Abteilung beim Ruhrverband in Essen.   © Ruhrverband

Der Ruhrverband nimmt im knapp 4.500 Quadratkilometer großen Flussgebiet der Ruhr unter anderem die Aufgaben der Wasserreinigung, der Bereitstellung von Wasser für die Trinkwasser- und Betriebswasserversorgung sowie die Regelung des Wasserabfluss.

Plastik herausfiltern

Dr.-Ing. Yvonne Schneider, Geschäftsbereichsleiterin Zentrale technische Abteilungen beim Ruhrverband, erklärt, dass es weiterhin noch kein standardisiertes Verfahren zum Nachweis von Mikroplastik gebe. Das mache die Arbeit natürlich nicht leicht. Immerhin rund 80 Prozent des Mikroplastik wird von den Kläranlagen des Ruhrverbands herausgefiltert und und dem Wasserkreislauf entzogen, so Unternehmenssprecher Markus Rüdel. Aber die im Wasser verbleibenden 20 Prozent seien trotzdem ein großes Problem für Mensch und Umwelt.

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Insgesamt ist der Abwasserreinigungsprozess ein teures und aufwendiges Unterfangen, wie Yvonne Schneider erklärt. In den Ausbau der Kläranlagen habe man im Zeitraum zwischen 1990 und 2005 insgesamt 1,6 Milliarden Euro investiert. „Neben der Grobreinigung durch ein Sieb gibt es auch natürliche biologische Reinigungsstufen. Wir nutzen Bakterien, die das Wasser säubern - also sozusagen die Kraft der Natur. Überschüssige Bakterien werden dann in der Folge durch den Klärschlamm wieder entfernt.“

Im Bereich Arnsberg und Neheim entlang der oberen Ruhr wird an drei Messstationen regelmäßig die Qualität des Wassers überprüft. Diese Stationen befinden sich an der Ruhrbrücke in der Nähe des Haus Flüchten, in Oeventrop und unterhalb von Arnsberg. Zu den Parametern, die überprüft werden, zählen unter anderem der Sauerstoffgehalt, die Temperatur und die Belastung durch Metalle. „Besonders für den Bereich rund um Arnsberg gibt es eine erfreuliche Entwicklung bei der Sauberkeit des Wassers“, so Umweltingenieurin Schneider.