Arnsberg. Blick auf die Ausbeute von „Bürger Solar“ und „Bürger Wind“ von Januar bis Ende Juli 2022.

„Erneuerbare Energien sind bei weitem die billigste Form der Stromerzeugung“ – heißt es in einer Studie der „Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien“ (kurz: IRENA), basierend auf weltweit erhobenen Daten aus 2021.

Das werden vor allem die Betreiber der genossenschaftlich organisierten Solar- und Windenergie-Anlagen in Arnsberg gerne hören – in der Hoffnung, ihre Erträge dieses Jahr noch steigern zu können, denn: Die Bilanz der ersten sieben Monate des laufenden Jahres fällt im Vergleich mit 2021 insgesamt eher durchwachsen aus. Wobei die Ausbeute bereits im Vorjahr unterdurchschnittlich ausgefallen war.

Mai und Juni „starke“ Monate

Blicken wir zunächst auf das Beteiligungsprojekt „Bürger Solar“ Arnsberg. Dessen großräumige Photovoltaik-Anlage befindet sich auf dem Spulberg bei Herdringen wurde im Herbst 2012 in Betrieb genommen. Im vergangenen Jahr erzeugte die Anlage insgesamt 2.534.526 Kilowattstunden (kWh) Strom. Das macht 794 kWh pro kW Leistung. Von Januar bis einschließlich Juli 2022 wurden bisher 1.623.913 Kilowattstunden erreicht (508 kWh pro kW). Lagen die Monate Mai und Juni teils deutlich über den Erträgen aus 2021, gab es im ersten Quartal und auch im Juli im Vergleich zum jeweiligen Vorjahreszeitraum hingegen Einbußen. Der noch nicht erfasste „heiße“ August und ein „goldener Oktober“ könnten die Ertragslage über zwölf Monate noch an das Niveau von 2021 heranführen. Allerdings können sehr ­hohe Temperaturen den Wirkungsgrad der Solarzellen verringern; und lang anhaltende Trockenheit wie zuletzt führt zur Bildung einer Staubschicht auf den Modulen, was den Ertrag ebenfalls verringern kann.

Solarpark feiert im Herbst „Zehnjähriges“

Die großräumige Photovoltaik-Anlage auf dem Spulberg bei Herdringen feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen.

Um die Erträge zu steigern, wurden im Jahr 2015 alle 10.358 Module neu verdrahtet.

Die Kosten für diesen Umbau haben sich inzwischen amortisiert, denn im Schnitt wurde seitdem ungefähr drei Prozent mehr Stromertrag als bisher erzielt; Tageswerte von über 20.000 kWh stehen regelmäßig zu Buche.

Blicken wir nun auf die von heimischen Bürgern betriebenen Windenergieanlagen: Die drei WEA im Windpark der „Bürger Wind Sauerland GmbH & Co. KG“ in Arnsberg-Kirchlinde waren von Anfang Januar bis Ende Juli 2022 wie folgt „aktiv“: Das „Gründer-Windrad“ Bürgerwind (seit Anfang 2009 in Betrieb) erzeugte bisher 2.680.106 kWh Strom (Vorjahr gesamt: 4.105.177 kWh). Kirchlinde K2 (seit Ende 2009 in Betrieb) erzeugte bisher 2.458.993 kWh Strom (Vorjahr gesamt: 3.933.108 kWh). Kirchlinde K3 (ebenfalls seit Ende 2009 in Betrieb) erzeugte bisher 2.346.310 kWh Strom (Vorjahr gesamt: 3.423.500 kWh). Seit dem Jahr 2010 werden die Ergebnisse ­aller drei Anlagen übrigens gepoolt

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Bleibt noch der Blick auf die WEA in Müschede (HeVoRa I) – eine Enercon E 40 und die älteste der vier örtlichen Bürger-Windenergie-Anlagen (Baujahr 1996). Das Schätzchen hat bereits seinen Standsicherheits­nachweis erbracht, der den Betrieb über den „angenommenen Nutzungszeitraum“ von 20 Jahren hinaus erlaubt, läuft nun bis zum Jahr 2026. Sie erzeugte in den ersten sieben Monaten 2022 bislang 309.393 Kilowattstunden – 533.218 waren es im gesamten Jahr 2021. Im April 2022 führten Arbeiten an der am Turm der WEA angebrachten Mobilfunk-Sendeanlage zu 115 Ausfallstunden, für den Ertragsverlust kommt aber der Mobilfunkbetreiber auf.