Arnsberg. E-Ladestationen als Wand- oder Säulenlösung sind im Raum Arnsberg stark nachgefragt.

E-Mobilität ist auf dem Vormarsch – doch allein mit der Anschaffung eines Elektro-Autos ist es nicht getan: Der neue Bolide will schließlich ge­füttert werden; am besten daheim per Wallbox. Aber auf die „Ladestation für die Wand“ muss teils lange gewartet werden.

Wie lange – danach haben wir – stellvertretend für weitere Anbieter in der Region – im Gespräch mit den Stadtwerken Arnsberg gefragt.

„Etwa acht Wochen“, lautet die Antwort von Thomas Stock. Ein Durchschnittswert; mit ein wenig Glück könne es auch schneller gehen, Kunden müssten sich aber darauf einstellen, dass es auch mal länger dauern kann, so der „Leiter Vertrieb/Breitband/Energie/Marketing/campus“ des örtlichen Versorgers weiter. Von Materialengpässen sei jede Branche akut betroffen.

Zu langsam, zu gefährlich

Aber braucht es überhaupt eine Wallbox oder eine Ladesäule?

Reicht es nicht, einfach zu Hause abends den Stecker einzustecken und morgens ins voll beladene Auto zu steigen? Denkste! „Normale“ Steckdosen mit 2,3 Kilowatt Leistung betanken das Auto geradezu „furchtbar“ langsam, selbst Kleinwagen hängen mindestens zehn Stunden am Netz. Außerdem wird die Stromleitung, die für eine große Lademenge nicht ausgelegt ist, ex­trem belastet, schlimmstenfalls kann das einen Brand auslösen.

Förderung

Der „Förder-Dschungel“ ist kompliziert.

Förderanträge sowie weitere Informationen zu den Bestandteilen der NRW-Förderrichtlinie „Emissionsarme Mobilität“ liefert das Portal www.elektromobilitaet.nrw/mediathek/foerderantraege/

Dort sind auch Bundes-Förderprogramme gelistet.

„Zu langsam, zu gefährlich“, rät auch Thomas Stock dringend ab. E-Auto-Besitzer mit eigenem Stellplatz sollten auf eine private Ladestation für zu Hause setzen – die meist an der Hauswand angebracht wird, daher der Name Wallbox (Ladeleistung mindestens 11 Kilowatt).

Die Stadtwerke Arnsberg bieten außerdem Ladesäulen an; doch die seien eher etwas für gewerbliche Nutzer, so Vertriebsleiter Stock.

In den vergangenen Monaten ist die Nachfrage nach Wallboxen deutlich gestiegen – auch in Arnsberg und Umgebung sei das der Fall, bestätigt der Stadtwerke-Mitarbeiter diesen Trend.

Und das, obwohl die Förderung langsam „abgewürgt“ wird: Schon seit Ende Oktober 2021 sind die zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft, eine Förderung ist derzeit nur bedingt möglich. Nach Auskunft der KfW sind laufende Anträge vom Antragsstopp nicht betroffen. Wann wieder Geld zur Verfügung steht, ist unklar, die Ampelkoalition berät über einen „Masterplan Ladeinfrastruktur“.

In NRW gibt es noch Fördermöglichkeiten, mehr dazu erfahren Sie in der Infobox (links).

Da wir schon beim Thema Geld sind: Was kostet das Ganze?

Inklusive Kosten für Anmeldung der Box und Installation schlägt ein niedriger vierstelliger Betrag zu Buche. Apropos installieren: Das sollte ein Fachmann/eine Fachfrau machen – zeitig den Elektriker seines Vertrauens ansprechen und ein Angebot einholen – viele bieten auch Box samt Installation an.

Auch die Stadtwerke Arnsberg als regionaler Versorger bieten Interessierten natürlich Beratung sowie Hilfe bei der Antragstellung. Wer auf diesem Wege eine Wallbox/Ladestation anschaffen möchte, muss nicht zwangsläufig Kunde des Unternehmens sein, sollte aber in der Region leben. Stadtwerkekunden haben zusätzlich den Vorteil, weitere Angebote auf diesem Sektor in Anspruch nehmen zu können, u.a. einen (Öko-)Ladestrom-Tarif, mit dem sich deutlich günstiger als mit Haushalts-Strom „tanken“ lässt (Einsparung ca. 20 Prozent).