Hüsten. Die Sicherheit auf der Hüstener Kirmes gehört zu den wichtigsten Aufgaben in der Planung. So sorgen bunte Straßen für ein Top-Konzept.
Lange dauert es nicht mehr, dann geht es los. Gerade ist noch die Polizei auf dem Kirmesplatz, der Riggenweide, unterwegs. „140 einzelne Unternehmen haben wir hier, die natürlich alle Fragen haben“, sagt Klaus Franksmann.
Er gehört zur Hüstener Kirmesgesellschaft, kümmert sich zum größten Teil um das Sicherheitskonzept. Aber wie sieht so ein Konzept eigentlich aus, bei einer solchen Großveranstaltung?
Polizei vor Ort
„Ich könnte hunderte Seiten darüber schreiben“, sagt Franksmann. Da gehe es um Sanitäter, Rettungssanitäter, Feuerwehr, Sicherheitsdienst und Polizei.
Die hat übrigens ihr eigenes Konzept für die Hüstener Kirmes, das sie auch nicht öffentlich macht. „Darüber wissen auch wir nicht bescheid“, so Franksmann. „Wie viele kommen, ob in Zivil oder Uniform. Da lassen die sich nicht in die Karten schauen.“ Das sei aber auch gut so.
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Sicherheitspersonal auf Besucher abgestimmt
„Wir haben einen Leitfaden vom Land“, erklärt Franksmann. Je nach Zeit und Tag gibt es unterschiedlich viele Sanitäter und Sicherheitsleute, die vor Ort sind. „Allein für den Sicherheitsdienst haben wir zwei verschiedene Firmen angeheuert.“ Eine fürs Festzelt, eine für den Platz.
Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur das Eingreifen in brenzlige Situationen. Auch die stichprobenartige Kontrolle von Taschen auf Waffen oder harten Alkohol bei Jugendlichen gehört nach drei Jahren Coronapause ebenfalls in den Aufgabenbereich des Sicherheitsdienstes.
40 Tausend auf dem Kirmesplatz
Dazu ist das Deutsche Rote Kreuz vor Ort, zu stark frequentierten Zeiten auch ausgebildete Rettungssanitäter. Das sind meist die Abendstunden. „Mit dem Personal von der Polizei kommt man da locker in den dreistelligen Bereich“, sagt Franksmann.
Allgemein wird die Zahl des Personals vor Ort an die Besucherzahl, die man bei vielen Messungen in der Vergangenheit ermittelt hat, angepasst. „40 Tausend passen gleichzeitig auf den Platz, dann ist er aber auch wirklich richtig voll“, so Franksmann.
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Arnsberger Veranstaltung friedlich
Ernstere Vorfälle gibt es normalerweise nicht so viele – 5 etwa, vielleicht mal 10 oder 15. Für eine Großveranstaltung wie die Kirmes eine überschaubare Anzahl, das sagen auch die Schausteller.
Und wenn doch mal etwas passiert? Dann greift ein Konzept, das sich Franksmann vor Jahren ausgedacht hat. Die drei Kirmesstraßen auf dem Platz haben alle eine Farbe: Rot, Grün oder Blau. Jeder Stand hat dazu eine Nummer.
Nach dem Hüstener Vorbild
„Wenn etwas passiert, können wir also genau angeben, wo. Auch die Feuerwehr und Polizei haben diese Pläne“, sagt er. Einige andere Veranstalter machen es mittlerweile nach dem Hüstener Vorbild – so wird das Risiko möglichst gering gehalten.
Ist ein Büdchen zum Beispiel auf der Blauen Straße, und hat die Nummer 32, ist es deutlich leichter zu beschreiben, als mit einer Nennung des Namens.
Und auch die Tierschau erfordert ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept – es muss für Mensch und Tier ungefährlich sein und die Tiere müssen hergebracht werden.
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