Arnsberg. Politik und Verwaltung setzen auf verstärkten Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit mit dem Konzept „Leitlinien - Grün in unserer Stadt“
Die Umwelt schonen, Ressourcen sparen und die biologische Vielfalt in der Kommune fördern, das sind nur einige der Pläne, die sich die Stadt seit einigen Jahren vorgenommen hat. Spätestens seit dem einstimmigen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2018 ist die Verwaltung dazu angehalten worden, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln: die sogenannten Leitlinien - Grün in unserer Stadt.
Lebensräume erhalten
Eines der strategischen Ziele, die durch die beteiligten Fachdienste der Arnsberger Stadtverwaltung verfolgt werden, ist der Erhalt und die Förderung der Biodiversität. Für denjenigen, dem dieser Begriff vielleicht noch nicht so geläufig ist: Es geht dabei im Grunde darum, möglichst viele unterschiedliche Lebensformen und Arten bei Pflanzen und Tieren und ihre jeweiligen Lebensräume zu erhalten. Konkret bedeutet das im Falle von Arnsberg, dass die Verwaltung und ihre Fachdienste Grünflächen so planen, dass diese den Bedingungen des Klimawandels gerecht werden und gleichzeitig ihre Funktionalität möglichst nicht verloren geht.
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Bei diesem Konzept, dass vom Planungs- und Bauausschuss der Stadt in dieser Woche einstimmig angenommen wurde, werden gleich mehrere Handlungsfelder aufgegriffen. Das betrifft Grünräume und den Baumbestand in Arnsberg ebenso wie die Gestaltung von Fassaden, das Schaffen von „grünen Dächern“ und die städtische Gartenkultur. Außerdem soll die Bürgerschaft die Möglichkeit erhalten, Ideen und Anregungen einzureichen, die dann aktiv umgesetzt werden können. Insgesamt setzt sich die lokale Politik das Ziel, das Bewusstsein der Menschen für diese Themenfelder zu erhöhen und Akzeptanz für das Konzept zu schaffen.
Kontinuierliche Umgestaltung
Die Stadt hat erkannt, dass die Notwendigkeit besteht, die vorhandenen Bäume besser zu schützen und zusätzlich neue Bäume in ausreichender Anzahl im öffentlichen Raum zu pflanzen. Außerdem ist man dabei, sukzessive die Grünflächen umzugestalten. Dabei setzen die Fachdienste beispielsweise vermehrt auf das „Naturgartenprinzip“. Das bedeutet, dass bevorzugt bienen- und insektenfreundliche und vor allem heimische Pflanzen eingesetzt werden. Einige Grünflächen sollen auch komplett aus der regelmäßigen Pflege herausgenommen werden, damit sich diese weitgehend selbstständig entwickeln können. Die Verwaltung will trotzdem gewährleisten, dass diese Grünflächen von der Bevölkerung als sicher, sauber und gepflegt empfunden werden. Die Umsetzung dürfte durchaus eine kleine Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachdienste bedeuten.
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Bei einer strategischen Dach- und Fassadenbegrünung von Gebäuden erhoffen sich die Planer einen doppelten Effekt: zum einen die Wärmedämmung im Winter und zum anderen die Verminderung der Raumlufterhitzung im Sommer. Als zusätzlicher Effekt sprechen Experten auch davon, dass der Lärmpegel durch den Straßenverkehr gedämpft werden könne. Nicht zuletzt kann auch jede Menge Kohlendioxid dadurch in Sauerstoff umgewandelt werden. Dem gegenüber stehen zumindest bei der Errichtung solcher Begrünungen einmalig höhere Kosten, die sich aber im Laufe der Zeit wieder tilgen. Städtische Immobilien können nach Ansicht der Planer somit auch zum Vorbild für Privathaushalte werden.
Mit Informationen und Beratungen will die Verwaltung die Bürgerinnen und Bürger, die über einen eigenen Garten verfügen, darüber aufklären, wie schädlich ein Schottergarten für das Klima ist. Gleichzeitig soll in Bauleitplänen und städtebaulichen Verträgen ein Verbot von Schottergärten festgesetzt werden.