Arnsberg/Sundern. Mensch, Tier und Pflanze wünschen sich endlich wieder etwas Abkühlung und Regen. Wann es so weit sein könnte, erklärt Wetterexperte Julian Pape.
Der Donnerstag könnte der Tag sein, auf den die Natur gewartet hat. Regenmengen um 20 Liter sind möglich, wenn auch nicht sicher. Schon im Laufe des Freitags bessert sich die Wetterlage wieder und es fallen nur noch einzelne Schauer. Am Wochenende bei angenehmen Temperaturen ein Mix aus Sonne und Wolken.
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Das Wetter für Arnsberg und Umgebung:
Dieser Sommer ist auf dem besten Weg in den wichtigsten Kategorien auf dem Podium einzulaufen. Recht sicher ist, dass es der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden wird. Lediglich der Sommer 2003 wird seine Spitzenposition hier noch behalten. In Sachen Sonnenscheindauer ist 2022 auf dem besten Weg hin zu Platz 1.
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Am Kahlen Asten, welcher eine Messreihe bis 1955 hat, wiesen nur die Sommer 1959 und 1976 mehr als 700 Stunden Sonnenschein auf. Aktuell stehen wir hier bei 680 Stunden, so dass der bisherige Rekord in den letzten zwei Wochen noch überboten werden kann. Auf ganz Deutschland bezogen ist der Sommer zudem der trockenste seiner Art. Hier besteht allerdings noch Spielraum, denn kräftige Tiefs können für viel Niederschlag in kurzer Zeit sorgen.
Die Hoffnung für die Natur trägt hier insbesondere der Donnerstag, denn dieser verläuft meist mit vielen Wolken und immer wieder fällt Regen. Teils ist dieser auch kräftig und mit einzelnen Gewittern durchsetzt. Da es sich allerdings nur um ein schmales Regenband handelt, können kleinere Verschiebungen noch für deutliche Änderungen der Regenmengen sorgen. Zum Freitag wird sich auch die Sonne wieder häufiger blicken lassen und die es fallen wohl nur noch einzelne Schauer. Dazu erreichen die Temperaturen Höchstwerte um 20 Grad. Am Wochenende darf man sich auf ähnliche Temperaturen einstellen. Da die Luft deutlich trockener wird ist das Wettergefühl ein sehr angenehmes.
Das Wetter für Sundern und Umgebung:
Der Wasserstand der Sorpetalsperre geht aktuell täglich um etwa 8 cm zurück. Im Vergleich zu anderen Talsperren ist der Wasserstand aber noch recht hoch. In den Trockensommern 2018 bis 2020 wurden die tiefsten Wasserstände meist erst im Laufe des Herbstes erreicht, so dass es hier auch in diesem Jahr noch Spielraum nach unten gibt. Dies ist auch durchaus wahrscheinlich, denn die dominierenden Hochdruckwetterlagen könnten sich noch einige Woche fortsetzen.
Grund hierfür ist die sogenannte Erhaltungsneigung von Wetterlagen. Der europäische Kontinent ist mittlerweile so weit ausgetrocknet, dass kaum noch Feuchtigkeit vorhanden ist, welche Niederschläge produzieren könnte. Eine so stabile Wetterlage wie in diesem Jahr hat damit einen selbstverstärkenden Effekt. Oft sind es erst die besonders kräftigen Tiefdruckgebiete, die sich etwa ab Oktober bilden, welche die Durchschlagskraft haben bis zu uns vorzudringen. So ist es besonders wichtig, dass am Donnerstag die Chance auf Regen auch genutzt wird.
Aktuell berechnen die Modelle teils 20-30 Liter Regen. Hiermit könnte auch die Waldbrandgefahr mal für einige Tage deutlich eingedämmt werden. Ein Teil dieser Niederschläge hält sich auch noch bis in den Freitag hinein, einige Schauer fallen bei Temperaturen um 20 Grad aber auch dann noch. Zum Wochenende steigt der Luftdruck über dem Sauerland bereits wieder an und die Sonne zeigt sich zeitweise. Bei angenehmen Temperaturen sind nur einzelne Schauer zu erwarten.
Trend für die nächste Woche:
Die grundsätzliche Großwetterlage des Sommers 2022 wird sich wohl auch zum Augustende nicht mehr ändern. Tiefdruckgebiete bleiben weiterhin sehr schwach und sie schaffen es nicht den hohen Luftdruck über dem europäischen Kontinent nachhaltig zu verdrängen. So wird die kommende Woche nach derzeitigem Stand eine sehr sonnige und auch wieder sommerliche warme Zeit werden. Zum Wochenbeginn sind noch einige Wolkenfelder unterwegs, Schauer bleiben aber die Ausnahme. Im Laufe der Woche scheint die Sonne erneut für viele Stunden und die Temperaturen erreichen in den Tälern wieder 30 Grad oder sogar mehr. Auch die Trockenheit wird nach der kurzen Linderung erneut zum Problem. Mehr unter www.wetter-sauerland.de.