Die Lions veröffentlichen einen Videokalender, der für die Schicksale der vielen „Menschen auf der Flucht“ sensibilisiert. Foto, Text und Video.
Beydar, Sediquallah und Farhad flohen in den letzten Jahren aus Afghanistan und leben seitdem in Arnsberg. „Ich bin 23 Jahre alt“, sagt Beydar . „Von meiner Geburt bis jetzt, 23 Jahre - und es ist immer noch Krieg“. Das, was ihnen ein Stückweit Heimat zurückbringt, ist das Cricketspielen. Denn diesen afghanischen Nationsport spielen die Männer schon seit ihrer Kindheit.
Lions: Es ist der Wunsch zu helfen
Diese Geschichte ist kein Einzelfall. Gewaltsame Konflikte sind keine Seltenheit mehr. Und mit diesen Konflikten sind zahlreiche dramatische Schicksale verbunden. „Mit der aktuellen Situation in der Ukraine ist uns das in aller Deutlichkeit und Nähe noch einmal vor Augen geführt worden“, sagt Christoph Meinschäfer, der Projektfotograf und Mitglied des Lions Club Neheim-Hüsten.
„Es ist unser Wunsch zu helfen und so ist die Idee zu diesem Kalender entstanden“. Die Lions tauschten sich kurzerhand mit Betroffenen aus - einige der Geflüchteten stimmten direkt zu und erklärten sich bereit, den Kalender aktiv mitzugestalten.
Gesichter des Krieges
Jeder Monat dieses zeitlosen Kalenders zeigt exemplarisch die Gesichter des Krieges. So beispielsweise eine junge Frau, deren größter Traum von heute auf morgen zerplatzte, weil der Krieg in der Ukraine begann. Oder ein junges Mädchen aus der Hafenstadt Odessa, das seinen Vater, seine besten Freunde und sogar die geliebten Haustiere zurücklassen musste, um zu fliehen.
Das Besondere an dem Kalender ist jedoch die Videointegration. Denn via QR-Code können die Betrachter zu jeder einzelnen Kalenderseite ein Video der jeweiligen Person bzw. Personen sehen und etwas über deren Schicksal erfahren. „Menschen auf der Flucht“ heißt das Kalenderprojekt. Und genau das spiegelt es auch wieder. Der Schwerpunkt dieses Kalenders liege auf den Schicksalen aus der Ukraine.
Weltweit 100 Millionen Menschen auf der Flucht
„Wir dürfen aber nicht vergessen: Laut UNO sind weltweit 100 Millionen Menschen auf der Flucht. In Deutschland gibt es wunderbare Menschen, die sich beruflich, aber auch im Ehrenamt um Flüchtlinge aus aller Welt kümmern. Diese gilt es zu unterstützen“, so Meinschäfer. Das Ziel des Kalenders ist es daher, Aufmerksamkeit für die Schicksale von Menschen in Krisengebieten und auf der Flucht zu schaffen und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen zu finanzieren.
Daher wird der Videokalender ab Mittwoch, 17. August 2022, an verschiedenen Verkaufsstellen in Arnsberg und Sundern zum Kauf angeboten. Die Erlöse des Kalenderverkaufs kommen unterschiedlichen Hilfsinitiativen für Flüchtlingen zugute. Das Netzwerk der über 1.500 Lions-Clubs in Deutschland hilft dabei sowohl lokal vor Ort als auch im Verbund mit anderen internationalen Hilfsorganisationen in Krisengebieten.
Spenden für menschen-auf-der-flucht
Des Weiteren wurde neben dem Videokalender auch eine informative Webseite kreiert. Unter www.menschen-auf-der-flucht.com können Interessierte den Geschichten der Gesichter folgen und das Lions-Netzwerk auch finanziell durch weitere Spenden unterstützen.
Das Videoprojekt wurde von vielen weiteren Arnsberger Akteuren und Akteurinnen unterstützt und natürlich von vielen Menschen, die sich bereiterklärt haben, über ihre Schicksale zu sprechen und sich für den Kalender verewigen zu lassen.
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