Langscheid. Langscheider Bürgerinitiative DOLL hofft bei von ihr organisierten Dorfkonferenz am Samstag auf Impulse für wegweisende Projekte.
An Ideen und Wünschen mangelt es in Langscheid am Sorpesee eigentlich nicht. Eine Wunschzettel-Umfrage in der Adventszeit in allen Haushalten fand eine gute Resonanz. Am Ende freute sich die organisierende Bürgerinitiative DOLL (Dorf Leben Langscheid) über 206 Antworten. Jetzt kommt die entscheidende Phase: In einer Dorfkonferenz am kommenden Samstag von 14 bis 18 Uhr geht es darum, den eingeleiteten Prozess in konkrete Projekte zu führen. „Es geht um die Zukunft eines gesunden Dorfes“, hofft Silke Buchholzki auf eine große Beteiligung im Ort.
Das steckt hinter der Dorfkonferenz Langscheid
Die Bürgerinitiative „Dorf Leben Langscheid“ (DOLL) lädt zu der Dorfkonferenz am Samstag, 21. Mai, von 14-18 Uhr in die Schützenhalle Langscheid ein. Ab 18 Uhr soll die Konferenz in der Ehrenamtskneipe im Antonius-Keller ausklingen.Finanziert und unterstützt wird das gesamte Dorfprojekt über das Programm „Miteinander reden“ zur Förderung der politischen Bildung für Akteure im ländlichen Raum. Das Programm ist initiiert und finanziert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.Präsentiert werden am Samstag Ergebnisse der Wunschzettel-Umfrage im Dezember. Arbeitsgruppen zur Umsetzung von Projekten sollen gebildet werden.Jung und Alt sind zur Dorfkonferenz eingeladen. Kaffee und Kuchen sorgen für die Stärkung.
Das 2400-Seelen-Dorf hat Probleme - ohne Zweifel. Wäre das nicht so, hätte sich die Bürgerinitiative nie gegründet. Am Anfang war es dieser Gruppe nur um Bebauung im Ort gegangen. Schnell war klar: es geht um mehr. Verschiedenste Handlungsfelder und Themen greifen ineinander und hängen eng zusammen. Genau das bildete sich auch bei den Ergebnissen der Umfrage ab, die am kommenden Samstag bei der Dorfkonferenz präsentiert werden sollen. Zu viel wollen Angelika Feldmann, Silke Buchholzki und Andreas Danne von der DOLL noch nicht verraten, um der Konferenz die Themen und Zielrichtungen nicht vorzugeben. Das war auch ein dringender Wunsch der Moderatoren des heimischen Beratungsbüros SUMO gewesen. Bei der Dorfkonferenz soll ergebnisoffen in die Diskussion und Arbeitsgruppen gegangen werden.
Die Wunschzettel haben allerdings ein paar großen Linien gezeigt: Das Dorf und seine Zukunft am See in Koexistenz mit dem Tourismus beschäftigt viele Langscheider. „Das bringt ja auch das eine oder andere Problem mit sich“, so Angelika Feldmann. Sei es eine Veränderung der Bevölkerungsstruktur, der Fokus vieler Zugezogener alleine auf den See, hohe Anteile an Zweitwohnungen und steigende Immobilienpreise, die es aus dem Dorf stammenden jungen Menschen schwer machen, zurückzukehren. „Da gibt es Dinge, die das Dorfleben kaputt machen“, sagt Silke Buchholzki. Der Tourismus, seine Gäste und auch zugezogene Einwohner sollen aber auf keinen Fall schlecht geredet werden, „aber der Rest muss aktiver werden“. Und dann gehe es auch darum, die Neubürger auch in das Dorfleben und seine Angebote einzubinden.
Und schon sind die Initiatoren im Thema und könnten stundenlang weiterreden. Wollen sie aber nicht, denn bei der Dorfkonferenz komme es darauf an, herauszufinden „wie die Langscheider ticken“ und was sie wollen. Das Motto der Konferenz sei: „Stärken stärken und Schwächen schwächen“, um zu guten Lösungen für die Zukunftsfähigkeit des Ortes am See zu kommen.
Nach der Präsentation der Ergebnisse der Umfrage und einer entsprechenden Priorisierung soll es am Samstag sofort in die Projekt- und Arbeitsgruppen gehen. „Und im Idealfall werden diese Schwerpunktgruppen diese Projekte und Themen dann auch weiter bearbeiten“, sagt Andreas Danne. Klar sei ja auch, dass die Bürgerinitiative DOLL nicht alles leisten könnte und darauf angewiesen ist, Mitstreiterinnen und Mitstreiter für eine gesunde Dorfentwicklung zu finden.
Noch haben die Initiatoren keine Vorstellung davon, wie viele Dorfbewohner am Samstag kommen werden. „50 wäre schön, 100 noch besser“, sagt Andreas Danne, „und gut wäre auch, wenn auch Jüngere und nicht nur die üblichen Verdächtigen kämen“. Vor allem aber sind alle erst einmal froh, dass es nun vorangeht, nachdem sich die DOLL im März 2020 offiziell gegründet hatte und dann sofort in ihrem Schwung von Corona ausgebremst worden war. Immerhin hatte man so genug Zeit zur Vorbereitung und auch für das Bemühen um ein Förderprogramm für die Initiative.
Und was soll am Samstagabend als schneller Erfolg herauskommen? „Wichtig ist, dass wir alle zusammen mit einem starken Wir-Gefühl aus der Dorfkonferenz herausgehen“, wünscht sich Silke Buchholzki. Nur dann könne sich Langscheid den Herausforderungen der Zeit erfolgreich stellen.