Arnsberg. Der Regisseur Yehuda Almagor, Gründer des Teatron Theaters in Arnsberg, hat das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Seine Verdienste.
Der Schauspieler und Regisseur Yehuda Almagor, Gründer des Teatron Theaters in Arnsberg, hat am Montagabend in der Kulturschmiede das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen. Landrat Dr. Karl Schneider zeichnete in seiner Laudation die Verdienste Yehuda Almagors auf.
Vor dreißig Jahren hatte sich der 1959 im israelischen Haifa geborene Schauspieler entschlossen, ein freies Theater aufzubauen. Seit 1990 betreibt er das Teatron Theater in Arnsberg und für die Region, das einzige hochprofessionelle Theater des Sauerlands. Seitdem ist er der Provinz trotz internationaler und nationaler Angebote treu geblieben. Fernsehrollen oder Engagements in bedeutenden Häusern sind für Yehuda Almagor zugunsten seines regionalen Theaters immer zweitrangig gewesen.
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Im Mittelpunkt all seiner Arbeit steht das Thema Toleranz. Mit seinen Projekten setzt er sich für eine offene und tolerante Gesellschaft ein, wobei es ihm gelungen ist, in der Region das Interesse am Theater zu steigern und aktuelle gesellschaftliche Themen in einer unkonventionellen Weise zu thematisieren. „Die Professionalität und das künstlerische Niveau sowie das überragende Engagement bei seinen Projekten sind außerordentlich“, so Landrat Dr. Karl Schneider.
Zwei neue Produktionen in dieser Saison geplant
Das Teatron Theater in der Kulturschmiede in Arnsberg, Apostelstraße 5, hat am vergangenen Wochenende die diesjährige Vorstellungssaison eröffnet.Außerdem dürfen sich die Gäste auf zwei neue Theaterproduktionen freuen, die sich derzeit in der Produktionsphase befinden, wie die Betreiber Ursula und Yehuda Almagor mitteilen. Im Juli feiert „Frankenstein. Eine Annäherung “ (Arbeitstitel) Premiere – ein multimediales Theaterlabor zum Thema Künstliche Intelligenz – und im Oktober das MusikTheaterProjekt „Psychosa. Protokoll einer Recherche“ mit dem Ensemble für Alte Musik „The Orpheus Consort“.
Dabei sei besonders hervorzuheben, dass 30 Jahre als freies Theater im ländlichen Raum zu arbeiten, auch bedeutet, 30 Jahre nur projektbezogene Förderung zu erhalten. Ohne das sichere monatliche Einkommen, wie es bei den Ensembles großer Häuser üblich sei, bedürfe es sehr viel Idealismus und ein hohes Maß an Selbstvertrauen, um die Ziele so nachhaltig verfolgen zu können, wie es Yehuda Almagor mit seinem Theater zeigen würde.
Der Theatermacher biete außerdem, so Schneider weiter, zahlreiche Workshops für Schülerinnen und Schüler an, unter der Vielzahl seiner durchgeführten Projekte sei insbesondere das interkulturelle Theaterprojekt „Mosaikstadt“ hervorzuheben, ein Projekt über das Zusammenleben aus Einheimischen und Zugewanderten aus 120 Nationen.
Teatron Theater in Arnsberg: Regionale Kulturszene fördern
Im Mittelpunkt stand hierbei die Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft mit verschiedenen Bildungsniveaus und ihren jeweiligen persönlichen Erfahrungen und Geschichten. Mehrmals habe das Projekt an verschiedenen Problemen wie Sprachbarrieren, kulturelle Besonderheiten aber auch Ängsten einzelner Akteure zu scheitern gedroht. „Nur dem unermüdlichen Einsatz von Herrn Almagor, seinem Verständnis, seiner Geduld und Sensibilität ist es zu verdanken, dass das Projekt zustande kam“, so der Landrat. Seine Aufführungen würden vom Publikum bejubelt und sind immer weit im Voraus ausverkauft.
Yehuda Almagor aus Arnsberg: Integration steht im Mittelpunkt
Yehuda Almagor habe mit seinem Verzicht auf eine Karriere „in der großen Welt“ und dem Entschluss, stattdessen im ländlichen Raum mit eher konservativer Gesellschaft kulturelle Arbeit zu leisten, ein Forum geschaffen für gesellschaftliche Offenheit und Toleranz. „Dies ist ein Geschenk für Arnsberg und die Region“, so Landrat Dr. Schneider abschließend.
Bürgermeister Ralf Paul Bittner hob das große künstlerische Schaffen und das herausragende Engagement Yehuda Almagors für die regionale Kulturszene hervor: „Sie haben sich in den vergangenen 30 Jahren um die Kultur und die Theaterlandschaft in Arnsberg und der Region verdient gemacht“, sagte Bittner, der Yehuda Almagor ganz herzlich zu der Auszeichnung gratulierte.