Arnsberg. Rund um das Flüchtlingsheim in Arnsberg treten vermehrt Mutmaßungen auf. Verwaltung erläutert das mit der Polizei erarbeitete Schutzkonzept.

Die Lage rund um die Menschen – hauptsächlich Frauen und Kinder –, die seit Wochen vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine fliehen, bleibt weiterhin angespannt. Auch in Arnsberg kommen wöchentlich neue Geflüchtete an, die in der Stadt Zuflucht suchen. Die Integration in die Stadtgesellschaft hat bereits in vielen Fällen erfolgreich begonnen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die Sicherheit der Geflüchteten.

Die Redaktion hat bei der Arnsberger Verwaltung, der Polizei HSK sowie dem Klinikum Hochsauerland, die der Stadt Unterkünfte am Marienhospital zur Verfügung stellt, nachgefragt, welche Schutzmaßnahmen derzeit für die Geflüchteten ergriffen werden.

Wer aktuell in Arnsberg ankommt, wird unter anderem in einer Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung (KEA) wie dem ehemaligen Schwesternwohnheim am Marienhospital untergebracht. Das Klinikum Hochsauerland verweist darauf, dass die Stadt Arnsberg als Betreiberin hier für die Sicherheitsmaßnahmen zuständig sei.

Flüchtlingsunterkunft am Marienhospital in Arnsberg: „Keine akute Gefährdung“

Diese hat zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner einen Sicherheitsdienst beauftragt, wie es auf Anfrage heißt. Gemeinsam mit der Polizei habe man eine Gefährdungsbeurteilung bzw. ein Schutzkonzept über die Sicherheitssituation in den KEAs erstellt und abgestimmt. „Die aktuelle Gefährdungsbeurteilung sieht hierbei ausdrücklich keine akute Gefährdung der Unterkunft am Marienhospital“, so Ramona Eifert, Sprecherin der Stadt Arnsberg.

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In den vergangenen Wochen sind jedoch Mutmaßungen der vermeintlichen Zuhälterei im Umfeld der Flüchtlingsunterkunft in Arnsberg aufgetreten. Dabei sollen Frauen aus dem Wohnheim abgeholt und angesprochen worden sein. Auf Anfrage dieser Redaktion bestätigte Polizeisprecher Sebastian Held, dass es in diesem Zusammenhang zwei Einsätze im April gab. „Uns liegen dazu bislang noch keine verifizierten Informationen vor“, so Held weiter. „Es gibt bislang einen Verdacht, aber dieser hat sich noch nicht erhärtet.“ Ein Straftatbestand liege der Polizei derzeit nicht vor.

Die Stadt Arnsberg sei für die Thematik im Allgemeinen sensibilisiert und sehr gut aufgestellt, heißt es aus der Verwaltung. „Nach unseren Erkenntnissen gibt es weder in der Unterkunft noch von der Unterkunft ausgehend Straftaten“, bekräftigt Ramona Eifert.

Bei Bedarf mit dem (Frauen-)Beratungsangebot in das Arnsberger Flüchtlingsheim gehen

Mit Blick auf den geäußerten Anfangsverdacht erfolgte eine Abstimmung mit dem beauftragten Sicherheitsdienst, der Kreispolizeibehörde und den Bewohnerinnen und Bewohner. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts seien zudem sensibilisiert und im Team vorübergehend personell verstärkt worden, heißt es weiter. „Der Vorwurf ist nach bisherigen Erkenntnissen allerdings als haltlos anzusehen“, betont die Verwaltungssprecherin.

Es wurden entsprechend auch Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft am Marienhospital geführt „und wenn sich ein konkreter Bedarf ergäbe, würden wir als Stadt proaktiv mit einem (Frauen-)Beratungsangebot hineingehen“, erklärt Ramona Eifert weiter.