Arnsberg/Hochsauerlandkreis. Am 24. Januar 1872 erfolgt die Gründung der heutigen Volksbank Sauerland eG als „Credit-Verein“ Meschede: 150 Jahre später wird heute gefeiert.
Die Volksbank Sauerland hat Grund zum Feiern: Am heutigen Montag wird das Geldinstitut 150 Jahre alt – und hat im Jubiläumsjahr viel Neues vor: Ein Höhepunkt soll die Fusion mit der Volksbank Bigge-Lenne werden (wie berichtet). Doch vor dem Ausblick steht ein Rückblick – der 1872 beginnt. Es war fast genau ein Jahr her, dass sich Wilhelm I. im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser hatte krönen lassen, als eine Reihe honoriger Bürger am 24. Januar den „Mescheder Credit-Verein“ gründete.
Dieser Tag, übrigens ein Mittwoch, war auch im Sauerland Geburtstag einer Geschäftsidee, die als genossenschaftliches Prinzip bis heute tragende Säule aller Volksbanken im Land ist – nach dem Motto: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele!“. Stichwort „viele“: Im Gründungsjahr zählte der „CV“ 91 Mitglieder; die Volksbank Sauerland eG hat heute über 35.000.
Zahlreiche Gründungen
In vielen weiteren Städten und Dörfern im Hochsauerland gründeten sich in den Folgejahren selbstständige Spar- und Darlehenskassenvereine, unter anderem in Olsberg (1882), Sundern (1891), Müschede (1901) und Hüsten (1931). Obwohl die „Alte Freiheit“ somit ein „genossenschaftlicher Spätzünder“ war, steht in heutiger Zeit dort das Zentralgebäude.
Vorausgegangen ist eine Reihe von Namensänderungen: So wurde aus dem „Credit-Verein“ zunächst die „Spar- und Kreditbank e.G. mbH Meschede“ (1938); dann die „Volksbank Meschede“ (1943) und im Jahr 1972 – nach einer Phase der Filialgründungen ab 1959 – schließlich die Volksbank Sauerland eG.
Im Anschluss gab es dann zwei Fusionen: 1999 Volksbank Bestwig-Olsberg eG mit Volksbank Sauerland eG zur Volksbank Sauerland eG und 2009 Volksbank Arnsberg-Sundern eG (entstanden im Jahr 2000 als Zusammenschluss von Volksbank Sundern eG und Volksbank Neheim-Hüsten eG) mit Volksbank Sauerland eG zur Volksbank Sauerland eG. Ein bisschen viel „eG“ sagen Sie, liebe Leserinnen und Leser? Nun, das allgegenwärtige Kürzel „eingetragene Genossenschaft“ ist aber nun mal der beste Beweis dafür, dass die anfangs erwähnte Geschäftsidee auch nach 15 Jahrzehnten nichts an Lebendigkeit und Funktionalität verloren hat.
Auf jüngere Menschen zugehen
Das auch zu kommunizieren, soll im Jubiläumsjahr im Fokus stehen: „Wir werden mehr über unsere Bedeutung für die Region sprechen – und dabei auch gezielt auf junge Leute zugehen“, sagt Vorstand Dr. Florian Müller.
Um die Zielgruppe der Jüngeren zu erreichen, setzt die heimische VoBa weiter auf Digitalisierung, versichert aber gleichzeitig, nie eine rein digitale Bank zu werden.
Innovativ waren die Genossenschaftler übrigens schon in den 1990ern, galten seinerzeit gar als Computer-Pioniere. PC-Programme zur Kundenberatung, Geldausgabe-Automaten und „Electronic Cash“ gehörten bereits zum Alltag.
Am heutigen Jubiläumstag sollten Kunden aber in einer „bemannten“ (oder „befrauten“) Filiale vorbeischauen – und sich ihre Bankgeschäfte versüßen lassen: Zur Feier des Tages bringt die Volksbank Marmelade mit dem Logo zum 150-jährigen Bestehen „unter’s Volk“.
Nur eine von vielen Aktionen, mit denen das traditionsreiche Unternehmen in den kommenden Monate „Danke“ sagt. Herausragend dabei ist sicher die Initiative „Mitgliederwald“: Rund 35.000 Bäume werden im Geschäftsgebiet im Laufe des Jahres neu gepflanzt – einer für jedes Mitglied; und für jeden neu hinzukommenden „Genossenschaftler“ findet ein weiterer Setzling den Weg in die Erde. Details zu dieser Aktion sowie zu den fünf geplanten Pflanzfesten folgen. „Wir möchten der Region etwas zurückgeben“, erläutert der Vorstand. Ein besonderer Vortragsabend mit dem Psychologen Jens Corssen zum Thema „Persönlichkeitsentwicklung“ sei an diese Stelle ebenfalls genannt (Termin im Mai).