Arnsberg/Hochsauerlandkreis. Die Volksbank Sauerland e.G. schließt das Geschäftsjahr 2020 mit „zufriedenstellendem Ergebnis“ ab. Dividende wird auch 2021 gezahlt.
Dass Bilanzen nicht nur von Zahlen, sondern auch von Menschen und deren Flexibilität beeinflusst werden, hat die Volksbank Sauerland e.G. im Verlauf der Coronakrise festgestellt – und das Beste daraus gemacht: „Das Jahr 2020 hat auch uns in besonderem Maße gefordert“, blickte Dr. Florian Müller während der Präsentation des Geschäftsberichts zurück. Gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Reitz berichtete der VoBa-Vorstand vom „speziellen Auftrag, wirtschaftliche Ängste in der Krise lindern zu helfen“.
Stabile Mitarbeiterzahl/Beteiligung an Bürgerstiftungen
Zum 31. Dezember 2020 beschäftigte die Volksbank Sauerland 295 Mitarbeiter (darunter 18 Auszubildende und 105 Teilzeitbeschäftigte). Gegenüber dem Vorjahr blieb die Anzahl der Mitarbeiter nahezu konstant.Die VoBa Sauerland nahm für die Bürgerstiftung Arnsberg im Jahr 2020 eine Zustiftung von 100.000 Euro vor – und kündigt an, sich in diesem Jahr an weiteren Bürgerstiftungen in der Region beteiligen zu wollen.
Dieser Auftrag wurde (und wird auch weiterhin) erfüllt – ohne dabei die Zahlen aus den Augen zu verlieren: „Wir sind mit unserer Geschäftsentwicklung und dem Ergebnis im Jahr 2020 zufrieden“, stellen beide Vorstandsmitglieder fest.
Und weil eine Bilanz ganz ohne Zahlen keine Bilanz ist – hier ein Blick auf einige „Kernziffern“: Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Vorjahr in 2020 deutlich – um 219,6 Millionen Euro (+13,4 Prozent) auf über 1,86 Milliarden Euro. „Wir sind in der komfortablen Lage, aus eigener Kraft gestalten und entscheiden zu können – das sind beste Aussichten für die Zukunft“, legen sich Müller und Reitz fest. Der Anstieg fußt zum einen auf Krediten, zum anderen auf Spareinlagen:
Kreditgeschäft
Trotz anhaltender Krise verbuchte die heimische VoBa im Kreditgeschäft ein Plus von 6,1 Prozent, stiegen die Kredite (ohne vermittelte Darlehen) über alle Kundengruppen hinweg auf fast 1,2 Milliarden Euro – Fazit: Auch im außergewöhnlichen Jahr 2020 habe die Volksbank Sauerland ihre Rolle als Finanzierer der heimischen Wirtschaft gut erfüllt, so der Vorstand. Investitionskredite an die heimischen Unternehmen machen übrigens einen Großteil des gesteigerten Kreditvolumens aus.
Es werde aber auch extrem viel Geld gespart, blickt Michael Reitz auf eine weitere tragende Säule des Geschäfts im vergangenen Jahr – leider häufig ohne Gespür für lohnende Geldanlage. „Damit setzen sich noch immer viel zu wenige Menschen auseinander“, so Reitz.
Kundeneinlagen
Insgesamt wuchsen die Kundeneinlagen um 124,5 Millionen (+10,9 Prozent) auf 1,27 Milliarden Euro. „Unsere Kunden können aber auch in den kommenden Jahren auf keine Zinserträge hoffen – das Zinsniveau wird unverändert niedrig bleiben“, prognostiziert Jörg Werdite. Um mehr aus seinem Ersparten zu machen, müsse man darum an mehr als nur das klassische Sparbuch denken, so der Pressesprecher der Volksbank Sauerland weiter.
Mitglieder
Neben Kunden muss eine genossenschaftliche Bank auch ihre Mitglieder auf dem Schirm haben: Deren Anzahl war 2020 leicht rückläufig, sank um 66 auf 35.199. Eine Mitgliedschaft soll (u.a. durch neue Kontomodelle) aufgewertet werden, Motto: „Mitgliedschaft ist mehr als nur Dividende“. Diese wurde in 2020 trotz Corona ausgeschüttet – und auch 2021 habe man das vor, versichern die Vorstände
Fakten und Entwicklungen im „Steno“
Wichtige Investitionen hat die VoBa im Coronajahr 2020 nicht ausgesetzt, und hält auch 2021 an dieser Marschrichtung fest.
Immobilien sind und bleiben bei der VoBa „zukunftsweisendes Thema“, dabei wird das Geldinstitut auch selbst als Investor aktiv, Beispiele: AWO-Kindergarten Meschede und Baulandentwicklung für 26 Grundstücke in Neheim-Moosfelde (Baubeginn in 2021 möglich).
Digitalisierung wird weiter ausgebaut (u.a. Einführung VR-SISy an aktuell fünf Standorten, Ausbau des Kunden-Service-Centers „KSC“) – man werde aber nie eine rein digitale Bank, versichert der Vorstand.
Sponsoring/Förderung wurden und werden nicht zurückgefahren (2020 erhielten rund 500 Vereine, Institutionen und Initiativen insgesamt 200.000 Euro Unterstützung).
„Highlight“ der lokalen Unterstützung im Jahr 2020 war die Auflegung des Corona-Hilfsfonds, bei dem 35.000 Euro an ca. 20 Vereine zusätzlich ausgeschüttet wurden.