Arnsberg. Die Omikronwelle hat Schulen und Kitas in Arnsberg und Sundern längst erfasst: Noch herrscht „gelassene Corona-Routine“ in den Klassenzimmern.
Auch interessant
Die Zahlen sind es nicht, die Mut machen. 59 Schulen und 15 Kindertagesstätten im Hochsauerlandkreis sind aktuell von nachgewiesenen und gemeldeten Coronafällen und Quarantänen betroffen - Tendenz klar steigend. Kreisweit 208 Neuinfizierte am Freitag, eine Siebentage-Inzidenz von 443,2. Mittendrin die Kinder: Bei 5- bis 14-Jährigen im HSK liegt die Inzidenz am Freitag sogar bei 1065,5. Und bei den 15- bis 34-Jährigen - hier sind ja auch viele Schülerinnen und Schüler dabei - liegt die Sieben-Tage-Inzidenz auch bei 763,4. Dennoch strahlen die heimischen Schulen, Kindergärten und auch deren Träger in Arnsberg und Sundern eine Art von „gelassener Corona-Routine“ inmitten der Omikron-Welle aus.
Ganz heftig traf es den Kindergarten „Krähennest“ Herdringen, wo seit dem vergangenen Wochenende die Zahl der infizierten Kinder explodierte. Immer mehr Kinder fielen bei positiven Schnelltests zu Hause auf. Im Kindergarten wurde es leerer und leerer. Wegen der Quarantänen oder auch, weil Eltern ihre KInder vorsichtshalber zu Hause betreuten. „Am Freitag kam kein Kind mehr in die Einrichtung“, erzählt Fabian Schrick vom für die Kindertagesbetreuung zuständigen Fachdienst bei der Stadt Arnsberg. Die Stadt beobachte nun genau, was passiere, um daraus auch Rückschlüsse für erwartbare ähnliche Fälle in anderen Kitas der Stadt zu ziehen. Fakt ist: Die Stadt ist verpflichtet, das Betreuungsangebot aufrecht zu erhalten und wünscht das auch ausdrücklich.
So war die Lage vor einer Woche>>>
Auch die Schulen wollen weitermachen und Präsenzunterricht anbieten. „Tatsächlich läuft der Schulbetrieb weitestgehend normal und reibungslos“, freut sich Herbert Loos, Schulleiter am Mariengymnasium Arnsberg. „Natürlich gibt es auch bei uns einige wenige Elternanrufe, die dann Schülerinnen und Schüler wegen Quarantäne entschuldigen“, ergänzt er, „positive Testungen in der Schule gab es fast gar nicht“. Der Begriff von „gelassener Corona-Routine“ gefalle ihm und er treffe gut zu, was in den vergangenen Monaten an den Schulen los sei.
Aufbauende Welle
Die sich weiter aufbauende Omikron-Welle ist natürlich an den Schulen zu spüren. „Wir merken schon, dass die Zahlen an der Schule steigen“, sagt Schulleiterin Patricia Ihme von der Realschule Hüsten, „auch fischen wir bei den Schnelltests immer mal wieder Schülerinnen oder Schüler mit einem positiven Ergebnis raus“. In der zweiten Woche seien es tatsächlich etwas mehr Fälle gewesen, als noch in der ersten Woche nach den Ferien. „Erfreulicherweise sind bei uns alle Kolleginnen und Kollegen geimpft, deshalb sind hier die Ausfälle bisher nicht groß“, so Patricia Ihme. Da sich die Schüler sehr diszipliniert an die Regelungen hielten, bestehe die Hoffnung, „dass wir diese Zeit mit möglichst geringen Fallzahlen überstehen und dass alle gesund bleiben!“
Die Schulen geben sich souverän. „Es kneift nirgends“, sagt Andreas Pallack. Der Schulleiter des Franz-Stock-Gymnasiums in Hüsten spricht auch bei den Lehrkräften von einem Krankenstand, der „für diese Jahreszeit vollkommen im Rahmen“ sei. Auch seitens der Distanzbeschulung einzelner Schülerinnen und Schüler in Quarantäne gebe es „noch keine Problemanzeige“.
„Sicher und routiniert“
Die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums Laurentianums Arnsberg, Verena Verspohl, muss auch noch keinen Alarm schlagen: „Es läuft weiterhin sicher und routiniert“, sagt sie. Wie an allen Schulen würden sich auch am Laurentianum die Zahlen häufen, „der Betrieb ist aber bei uns nicht gestört“. Sie lobt die Schülerschaft und die Schulgemeinde: „Alle gehen sehr besonnen mit der Situation um, besonders auch die Kinder und Jugendlichen. Ich hab großen Respekt vor ihnen“.
Auch an der Agnes-Wenke-Sekundarschule in Neheim läuft der Unterricht noch nach Plan. „Bei den Schülerinnen und Schülern steigen allerdings die Corona bedingten Fehlzeiten spürbar“, sagt Schulleiter Andreas Schauerte. Er schätze die aktuelle Situation so ein, „dass alle Kollegen und Kolleginnen relativ entspannt mit einer unvermeidlichen Entwicklung umgehen“.